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Süßer die Glocken (German Edition)

Süßer die Glocken (German Edition)

Titel: Süßer die Glocken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk , Inka Loreen Minden , Emilia Jones , Svenja Ros ua.
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und ich hörte zum ersten Mal ihre Stimme. Sie war tiefer, als ich erwartet hatte, wohlig und warm.
    Dann zappelte sie ein wenig und ich ließ sie hinabgleiten von mir. Täuschte ich mich oder war sie ein wenig verlegen, als sie ihr Rüschenhöschen wieder überstreifte und sich die hellblonden Locken wieder aufsetzte? Ich half ihr, die Perücke zurechtzurücken und murmelte: »Braun steht dir eigentlich viel besser …«
    Sie schmunzelte, angelte hinter meinem Kopf nach meinemRauschebart und sagte: »Naja, ich mag dich ohne Vollbart auch lieber.« und wollte mir die weißen Flusen schon wieder ins Gesicht schieben.
    »Nein, warte«, sagte ich und beugte mich zu ihr hinunter. Sie lächelte noch immer, als sich unsere Lippen jetzt das erste Mal berührten. Ich küsste sie zärtlich, zupfte mit meinen Lippen an ihren. Dann, mit mehr Nachdruck, tauchte ich meine Zunge ganz tief in ihren Mund, bis sie mir die ihre zum Spielen anbot. Ich merkte, dass sie noch zögerte, als ob sie tatsächlich überlegte, ob Küsse ihr nicht eigentlich zu intim waren, aber ich ließ nicht locker. Ich verstärkte den Druck meiner Lippen, bis ich merkte, dass ihr Mund weich und nachgiebig wurde. Sie umschlang mich mit ihren Armen und vergrub ihre Hände in meinem Haar, sie löste ihren Mund kurz von meinem, wanderte mit feuchten Lippen über meine Wange, knabberte mit ihren Zähnen an mir, bis herauf zu meinem Ohr, nur um dann zu meinem Mund zurückzukehren, um sich noch mehr zu holen.
    Dann wühlte sie sich schließlich unter mir hervor. »Ich muss wirklich weiter«, sagte sie und sah aus, als wollte sie sich entschuldigen.
    »Schon OK …«, sagte ich, grinste und fühlte mich ein wenig betrunken.
    Sie wollte schon gehen, dann drehte sie sich noch einmal um, zog mir den Kugelschreiber aus der Jackentasche, nahm meine Hand und schrieb eine Handynummer hinein.
    »Nur für den Fall, dass du noch einmal eine Begegnung der überirdischen Art haben möchtest …« lächelte sie. Dann lief sie die Treppe hinauf. Am oberen Absatz drehte sie sich abermals um.
    »Sag mal, wie heißt du eigentlich«, wollte sie wissen.
    »Nico …«, sagte ich und wusste, wie das jetzt klingen musste.
    »Das ist doch jetzt ein Scherz, oder?« lachte sie, wartete meine Antwort nicht ab und ging.
    Ich sah ihren Atemwölkchen nach, die sich über mir in der kaltenWinterluft auflösten. Dann sah ich auf dem Boden neben mir ihren Heiligenschein aus goldenem Lametta. Ich hob ihn auf. Mal sehen, vielleicht rufe ich sie an und gebe ihn ihr zurück. So ein Engel ohne Heiligenschein ist ja irgendwie fast … nackt.

Einmal Grinch, immer Grinch
Jennifer Schreiner
     

     
    Erik war nur ein wenig außer Atem, als er in dem langen Schatten des Wohngebäudes eine kurze Rast einlegte. Kurz hatte er überlegte, sie ganz ausfallen zu lassen, aber nur weil Weihnachten war, musste man ja noch lange nicht leichtsinnig werden und eine zu frühe Ermüdung riskieren.
    Außerdem war »das Fest der Liebe« ganz klar seine Lieblingszeit. Von ihm aus hätte es sie dreimal im Jahr geben können. Zusätzlich zu einem zweiten Osterfest, war ja klar. Er grinste ausgelassen und warf einen Blick auf die Spur, die er hinterlassen hatte. Nur mit dem Schnee, dem Raureif und den Eisblumen hatte er sich nie anfreunden können. Gelobt sein sollten gestreute Gehwege, gefegte Vorgärten und moderne Fenster, diese Dinge waren auch viel besser für seinen Job geeignet.
    Immer noch fröhlich und gutgelaunt, ein stummes »Jingle Bells« auf den Lippen, kehrte er mit dem großen, vollen Jutesack über der Schulter zu seinem Auto zurück. Einen Stadtteil und eine Stunde später parkte er in einer hübschen Villenallee. Mit einem Blick auf die Rückbank vergewisserte er sich, dass er tatsächlich alle Geschenke seiner Schwester überreicht und keines vergessen hatte. Die neuen Schuhe drückten ein wenig, aber man konnte nicht vorsichtig genug sein.
    »Und nun ein Lied und eine Aufforderung an alle Zuhörer: Lasst uns froh und munter sein! …«, kündigte es aus dem Radio und schon klangen die ersten Takte des Songs durch denWagen, bevor Erik mit seinen schlanken Fingern abschalten konnte.
    »Verdammt«, murmelte er leise. Jetzt würde er dieses verdammte Weihnachtslied nicht mehr aus seinem Kopf bekommen. Wenn er es sich genau überlegte, waren auch die Lieder um diese Jahreszeit eher … seltsam … und eigentlich nur ein einziger Aspekt von Weihnachten war wirklich toll. Die Geschenke … ach nein, es gab einen

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