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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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voll gehabt.«
    »Es hatte was von Wildwasser-Rafting. War ganz schön aufregend.« Die Untertreibung des Jahres.
    »Wahrscheinlich besser, wenn du ein Schlauchboot gehabt hättest, oder?«
    »Kann sein«, sagte ich kichernd.

    »Dann können wir heute Abend vielleicht endlich bei Kerzenschein essen.«
    »Ich glaube, Lucas will, dass wir alle in der Nähe des Camps bleiben«, sagte ich skeptisch.
    »Er ist nicht unser Chef.«
    »Meiner schon.«
    »Warum bleibst du nicht bei unserer Gruppe, wenn wir unser Ziel erreicht haben? Wir könnten viel Spaß miteinander haben.«
    »Ich weiß, dass einer von uns zurückbleiben soll …«
    »Dann melde dich doch freiwillig.«
    »Vielleicht.« Ich wusste nicht, was Lucas davon halten würde, aber die Vorstellung hatte einen gewissen Reiz. Ich hätte vielleicht die Möglichkeit, die Gegend zu erkunden und herauszufinden, wo meine Eltern gestorben waren. Problematisch war nur, dass mir der Wald im Alter von fünf Jahren überall gleich vorgekommen war. Und selbst wenn nicht, so hatte er sich in den zwölf Jahren, die seitdem vergangen waren, sehr verändert.
     
    An den folgenden zwei Tagen kamen wir zügig voran. Lucas übernahm wie immer die Führung. Wir durchquerten jetzt ein Terrain, in das sich noch keine Camper vorgewagt hatten. Er hatte eine gewaltige Machete, mit der er den Weg durch das Buschwerk frei schlug. Er trieb jeden von uns an seine Grenze, und wenn die erreicht war, trieb er uns noch weiter. Wenn wir abends die Zelte aufgebaut hatten, brachen wir regelrecht zusammen. Kein Spaß, kein Flirten.
    Professor Keane schien sich über das Tempo zu freuen.
Sobald wir das Gebiet erreicht hatten, das er ansteuerte, würden wir ihn seinen Forschungen überlassen und nach zwei Wochen zurückkehren, um beim Transport der Sachen zu helfen.
    Es ereigneten sich keine weiteren seltsamen Zwischenfälle. Wir hielten nachts immer noch abwechselnd Wache, und Lucas war stets mein Partner. Wir redeten nicht und postierten uns an den entgegengesetzten Enden des Lagers. Ich beobachtete ihn, bis er sich umdrehte und mich ansah - dann schaute ich weg und hoffte, dass er nicht ahnte, wie viel Zeit ich damit verbrachte, an ihn zu denken.
    Die Gedanken an ihn beschäftigten mich genauso sehr wie die Erinnerungen an den Wolf. Ich hörte ihn jede Nacht heulen, bevor ich einschlief. Ich hielt immer nach ihm Ausschau, wenn ich Wachdienst hatte. Aus irgendeinem Grund glaubte ich nicht, dass Lucas besorgt über seinen Aufenthalt in der Nähe des Camps wäre. Da sein Heulen nie weit entfernt klang, war ich mir sicher, dass er uns folgte. Diese Gewissheit vermittelte mir ein Gefühl von Sicherheit, das ich nicht erklären konnte.
    Es war der fünfte Nachmittag nach meinem Flusserlebnis, als wir durch das Buschwerk auf eine wunderschöne Lichtung traten. Sie war größer als alle anderen, die wir bislang gesehen hatten. Ein kleiner Bach plätscherte munter durchs Gelände, ganz anders als der tosende Fluss mit seinen gefährlichen Stromschnellen. Nicht allzu weit entfernt stieg die Landschaft steiler an, und ich wusste, dass wir uns am Fuß des Gebirges befanden. Sonnig und friedlich breitete sich das Tal vor uns aus.
    »Was meinen Sie, Professor?«, fragte Lucas.

    Ich drehte mich um und sah Professor Keane nicken. »Das ist schön, wirklich sehr schön.«
    Während wir das Camp aufbauten, spürte ich das befriedigende Gefühl, eine Aufgabe erfüllt zu haben, denn ich wusste, dass wir die Zelte nicht am nächsten Tag wieder abbauen würden. Professor Keane und seine Studenten würden zehn Tage lang hierbleiben.
    Die Sherpa-Jungs waren in typischer Ich-Tarzan-du-Jane-Manier auf die Jagd gegangen. Sie hofften, ein paar Kaninchen zu erwischen. Ich sammelte am Waldrand Feuerholz, als Mason auf mich zukam.
    »Hast du über meinen Vorschlag nachgedacht?«, fragte er. »Ich möchte wirklich gern, dass du bei uns bleibst.«
    Er wollte nach meiner Hand greifen und wirkte beim Anblick des Feuerholzes ein wenig verwirrt. Stattdessen umfasste er meinen Arm. »Ich mag dich, Kayla. Sehr. Ich hätte gern ein bisschen Zeit, um herauszufinden, was ich für dich empfinde. Vielleicht erwischen wir ja doch noch eine Sternschnuppe.«
    Mein ganzes Leben lang - oder zumindest seit dem Tod meiner Eltern - war Sicherheit für mich immer das Wichtigste gewesen. Ständig hatte ich nach Sicherheit gesucht. Lucas bot keine Sicherheit. Er weckte Dinge in mir, die ich noch nie zuvor gefühlt hatte. Beängstigende Dinge. Gewaltige

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