Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
hättest du den
behalten sollen?“
Alex schüttelt den Kopf. „Nein. Meine
Entscheidung ist gefallen.“
Sie plauderten noch ein wenig über
Neuigkeiten aus London, und Mimi freute sich, dass Alex an ihre so heiß
geliebten Modejournale gedacht hatte.
Einige Zeit verging, während die drei
Schnitte für Kleider heraussuchten, die den Mädchen stehen würden und
angemessen waren.
Da die Glocke zum Dinner bald läuten
würde, ging Alex nach oben um die Mädchen zu holen. Sie klopfte an die Tür zum
Salon und auf das gerufene ‚Herein‘ trat sie ein.
Der Salon war Teil der östlichen
Zimmerflucht, die aus vier Schlafzimmern mit zwei Bädern, jeweils zwei
Schlafzimmer teilten sich eins, und dem Salon in der Mitte bestand. Eigentlich
nahmen sie den halben Flügel ein. Mimi hatte den Zwillingen und Henrietta ein
Badezimmer zugewiesen, Annabelle würde sich sicher über ein bisschen
Privatsphäre freuen, zumal das vierte Zimmer von Frances genutzt wurde, die
ihnen ab jetzt die meiste Zeit unter die Arme greifen würde.
Nach einem Bad war die Zofe fröhlich
plappernd von einem Zimmer ins nächste gehuscht, hatte Kleider verteilt, Haare
ausgespült, und dezent die Novizinnenkleider verschwinden lassen. Mary-Jo und Eliza hatten sich gegenseitig frisiert und
waren hoch erfreut gewesen, als Frances ihnen eine Schachtel hinstellte, die
allerlei Haarschmuck enthielt.
„Wo haben Sie das denn her?“, fragten
sie.
„Oh.“ Frances lächelte warm. „Sie
würden nicht glauben, wie Miss Alex als Kind war.“
Die beiden grinsten und riefen
Henrietta dazu, um ihr Zöpfe zu flechten, sie mit
Bändern zu versehen, mit Spangen zu schmücken und Klemmen zu versehen. Lange
hatten sie nicht so viel Spaß gehabt und sie kicherten ausgelassen.
Als Alex nach oben kam, war das Bad
beendet, die Mädchen angezogen und frisiert, und Frances überlegte ernsthaft,
ob sie diesen vier Wirbelwinden gewachsen war.
Die Mädchen hatten sich auf der
Sitzgruppe verteilt und sahen nun schon viel besser aus. Die Kleider, die
Frances ausgesucht hatte, waren größtenteils akzeptabel, wenn auch nicht á la
Mode. Aber sie konnte sehen, dass sie in London eine Sensation sein würden.
Annabelle war schon eine Schönheit,
und auch die Zwillinge würden nächstes Jahr den Gentlemen den Kopf verdrehen.
Nur Henrietta sah so gar nicht
glücklich aus. Ihr Kleid war über und über mit Spitzen verziert und sah eher
aus, als würde es an eine Puppe gehören.
„Oha.“ Entfuhr es Alex. Henrietta
schien gleich in Tränen auszubrechen, und Alex lächelte sie an. „Ach, du wirst
es nur tragen müssen, bis die Schneiderin da war. Die arme Susannah musste
damit vor die Tür.“ Das Mädchen schaute sie an, und schien zu überlegen, ob es
lachen oder in Tränen ausbrechen sollte.
In diesem Moment sagte Annabelle.
„Und kratzen tut es sicher auch nicht.“
Die Mädchen lachten unterdrückt,
versuchten aber gleich wieder ernst zu sein. Auf keinen Fall wollten sie
undankbar erscheinen.
„Darf ich mich zu euch setzen?“,
fragte Alex höflich.
„Aber sicher, Miss Alex, es ist doch
Ihr Zuhause“, sagte Annabelle.
„Oh, aber diese Suite ist jetzt euer
Zuhause“, sagte Alex und setzte sich. „Und in diesen Räumen bin ich der Gast.“
„Unser Zuhause?“, fragte Annabelle
nach.
„Aber ja“, antwortete Alex. „Das hier
ist ab jetzt euer Reich. Frances wird sich um euch kümmern, und wenn ihr
irgendetwas braucht, sagt ihr einfach Bescheid.“
Die Mädchen nickten gehorsam.
Natürlich würden sie nichts sagen, ahnte Alex.
„Wo wohnen Sie?“, fragte Annabelle,
die ihre Neugier nicht ganz bezähmen konnte.
„Oh, ich reise viel. Und wenn ich hier
bin habe ich ein Zimmer im Westflügel, der wird so gut wie nie benutzt, dort
habe ich auch mein Büro. Mr. Pierce, ihr werdet ihn noch näher kennenlernen,
hat dort auch ein Büro.“
„Ihr…?“, hakte Bella nach.
Alex lächelte. „Mein Sekretär,
Anwalt, Buchhalter, Freund und meine rechte Hand.“
Bella gab sich damit vorerst
zufrieden, mit der Zeit würden sie schon noch mehr erfahren.
Alex fuhr fort. „Morgen früh wird
Mrs. Jones kommen, das ist die erste Hürde. Wir werden sagen, dass euer Gepäck
vom Wagen gerutscht und völlig unbrauchbar ist, nachdem es im Schlamm gelandet
ist.“
Wieder nur ein Nicken. „Gut. Welche
Bildung habt ihr bisher erhalten?“, fragte Alex.
„Oh, wir können alle Lesen und
Schreiben. Ich rechne auch ganz gut“, sagte Annabelle.
„Ja, aber wir haben
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