Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
Vom Netzwerk:
Rauchvergiftung noch an Verbrennungen. Darum ließ ich nicht locker.« Er holte Luft. »Bevor ich eine zufriedenstellende Antwort bekam, wurde ich zu einer Party bei meinem Freund Jay eingeladen.«
    Trotz seiner Politikermiene war Fordyce anzusehen, wie er bei diesem Satz leicht das Gesicht verzog. Raley nahm nicht an, dass er dem Gedächtnis des AG auf die Sprünge helfen musste, trotzdem rezitierte er für die Kamera noch einmal alle wesentlichen Fakten.
    Er endete mit dem Kommentar: »Niemand – niemand außer Ihnen und den ermittelnden Detectives – weiß von meiner Behauptung, dass man mich unter Drogen gesetzt hat und ich darum komplett die Erinnerung verloren hatte. Mein guter Freund Jay hatte mir geraten, diese Geschichte für mich zu behalten. Er meinte, wenn ich je andeuten würde, dass man mich unter Drogen gesetzt hätte, würde das die Sache nur noch schlimmer machen. Die Leute würden glauben, ich hätte zusammen mit Suzi Monroe Koks geschnupft.
    Als ich Miss Shelley sagen hörte, sie hätte den Verdacht, dass man ihr K.-o.-Tropfen gegeben hatte, weil sie sich überhaupt nicht mehr an die Nacht erinnern konnte, in der Jay ermordet wurde, wusste ich, dass man in beiden Fällen etwas vertuschen wollte. Und das Motiv – Staatsanwälte brauchen immer ein Motiv, nicht wahr –, das Motiv der Täter ist, dass sie geheim halten wollen, was damals wirklich mit Cleveland Jones passiert ist und wer in Wahrheit den Brand gelegt hat.«
    »Jay wollte mir das an dem Abend erzählen, als er umgebracht wurde«, warf Britt ein. »Falls er es getan hat, kann ich mich nicht daran erinnern. Aber ich bin sicher, dass ihn das Bedürfnis, sein Gewissen zu erleichtern, das Leben gekostet hat.«

    Raley sah den Attorney General offen an und sagte: »Als Suzi Monroe starb, wollten Sie das mir anhängen. Das hätte mit Sicherheit auch geklappt, wenn Cassandra Mellors nicht interveniert hätte.«
    Fordyce verzog griesgrämig das Gesicht. »So wie es aussieht, haben Sie bei ihr immer noch einen Stein im Brett. Weiß sie etwas über diesen Cleveland Jones?«
    »Ich habe ihr von meinem Verdacht erzählt, ja.«
    Fordyce fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Dann senkte er die Hände wieder und sagte, als wollte er einen letzten Versuch unternehmen, seine Haut zu retten: »Falls es Ihnen um Rache geht, Mr Gannon, dann vergessen Sie bitte nicht, dass ich Sie damals nicht vor Gericht gestellt habe. Ich habe Ihnen einen Prozess erspart.«
    »Korrekt. Aber Sie hätten mich genauso gut öffentlich an den Pranger stellen können. Ich habe meinen Job verloren. Ich habe fünf beschissene Jahre meines Lebens verloren, nachdem Sie und Ihre Freunde Suzi Monroe auf mich angesetzt hatten und dafür gesorgt hatten, dass sie genug Kokain schnupft, um sich umzubringen.«
    Britt stupste ihn mit dem Knie an, um ihn an die Laufzeit der Kamera und an sein Versprechen zu erinnern, nicht die Beherrschung zu verlieren. Sie würden rein gar nichts erreichen, wenn der Eindruck entstand, dass sie einen persönlichen Rachefeldzug führen wollten. Sie suchten Gerechtigkeit, keine Vergeltung.
    Fordyce sah kurz in die Kamera und dann wieder Raley an. »Ich gebe zu, dass der Tod dieses Mädchens für mich immer einen gewissen Beigeschmack hatte. Es irritierte mich, dass sie in Jays Wohnung, der Wohnung eines Polizisten , gestorben war. Als Candy Sie in mein Büro brachte und Sie mir erzählten, dass Sie zu Ihrer Verteidigung einen kurzfristigen Gedächtnisverlust anführen wollten, wurde ich noch misstrauischer.«
    »Misstrauischer?«
    »Misstrauischer, dass an der Sache etwas faul war. Sie waren
ein Saubermann, wie er im Buche steht. Sie waren verlobt und wollten demnächst heiraten. Nicht dass ein Diamantring jemanden am Fremdgehen hindern könnte, aber anders als Ihr Freund Jay waren Sie nicht für Ihre lockere Lebensart bekannt. Sie hatten laut aller Unterlagen noch nie Drogen genommen, Ihre Akte war makellos, Sie waren der kommende Star der Feuerwehr.«
    Er hob den Zeigefinger. »Aber am meisten irritierte mich, dass Sie den Brand untersucht hatten und dass die Detectives, die den Fall Suzi Monroe bearbeiteten, nach diesem Brand als Helden gefeiert worden waren.«
    »Wie Sie selbst.«
    »Stimmt.«
    Raley hoffte, dass die Kamera die Reue in Fordyces Gesicht und Miene auffing. Seine Schultern wirkten plötzlich längst nicht mehr so breit, seine Haltung längst nicht mehr so stolz. Er sah auf seine Hände, die ausgebreitet auf der Schreibfläche

Weitere Kostenlose Bücher