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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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auszukosten, die seine Gabe nährte.

    »Mein Herz. Mein Herz . Das können Sie nicht tun. Aufhören .«
    Das letzte Wort endete wieder mit einem Schreckensschrei.
    Er konnte die Ablenkung nicht mehr ignorieren. Mit Norcross musste etwas geschehen. Caleb wendete den Blick von den hypnotischen Chaosströmungen ab.
    Norcross hatte eine Waffe gezogen, die wild wackelte, obwohl er sie mit beiden Händen festhielt. Sein Gesicht war eine verzerrte Maske der Angst.
    »Was machen Sie mit mir?«, keuchte er. »Ich explodiere. Sie bringen mich um.« Er versuchte mit der Pistole auf Calebs Brust zu zielen. »Sie sollten sterben, Sie Schweinehund, nicht ich.«
    Norcross wollte Lucinda etwas antun. Es gab nur eines.
    Caleb packte eine Hand voll Chaos und zermalmte Norcross, als würde er ein lästiges Insekt zerdrücken.
    Allister Norcross öffnete den Mund ein letztes Mal, doch kein Schrei kam heraus. Er brach auf dem Pflaster zusammen und blieb reglos liegen.

34. KAPITEL
    »Bist du sicher, dass er tot ist?«, fragte Lucinda.
    »Bei diesem Zustand ist eine Fehldiagnose wenig wahrscheinlich«, sagte Caleb. Sein Ton war bar jeder Emotion.
    »Manchmal kann ein Zustand der Bewusstlosigkeit wie Tod aussehen.«
    »Glaube mir, Lucinda, er ist tot. Du wirst es gleich selbst sehen.«
    Sie saßen in ihrem Wagen auf dem Weg zum Ort der Konfrontation. Eben noch war sie so erleichtert gewesen, als Caleb den Ballsaal betrat, dass sie den Tränen nahe fast zusammengebrochen wäre. Kaum aber stand er an ihrer Seite, spürte sie die flüchtige Energie der Gewalt in der Atmosphäre um ihn herum schimmern.
    Nun wusste sie, dass ihre Angst, die sie während des Abends verspürt hatte, kein Produkt ihrer Phantasie war. Caleb war beinahe ums Leben gekommen. Ihre Nerven würden lange brauchen, um sich von dieser erschütternden Erkenntnis zu erholen.
    Doch sie machte sich mehr Sorgen um Caleb. Etwas war nicht im Lot. Sie spürte es. Er hat eben einen Kampf um sein Leben geführt, rief sie sich in Erinnerung, und er hat einen Menschen getötet. Das fordert seinen Zoll.
    »Er sagte, dass sein Name Allister Norcross wäre?«

    »Ja.«
    »Kanntest du ihn?«
    »Nein.«
    »Was hast du mit dem Leichnam gemacht?«
    »Ich musste ihn in einem verlassenen Haus zurücklassen.« Sein Blick glitt aus dem Fenster in die nächtlichen Nebelschwaden. »Ich hatte keine andere Wahl. Es ist schon schwierig genug, in dieser Gegend eine Droschke zu finden, wenn man überlebt hat. Ich glaube nicht, dass sich ein Kutscher gefunden hätte, der einen toten Fahrgast transportiert.«
    »Warum soll ich mir den Toten ansehen?«, fragte sie.
    »Weil du dank deiner Gabe Dinge erkennen kannst, die mir entgehen.« Er drehte sich zu ihr um. »Es tut mir leid, dass ich dir dies zumute. Aber ich glaube, dass es wichtig ist.«
    »Ich verstehe.« Sie zog ihren Umhang enger um die Schultern. Ihr schauderte, aber nicht vor der Kälte der Nacht, sondern als Reaktion auf die gleichzeitig eisigen und glühenden Strömungen seiner Aura.
    Shute hielt vor einer leeren Straße vor einem dunklen Haus an. Caleb stieg als Erster aus, Lucinda folgte rasch.
    »Bleiben Sie hier und halten Sie Wache«, sagte Caleb zu Shute.
    »Sehr wohl, Sir«, antwortete Shute. »Hier, Sie werden die Laterne brauchen.«
    Caleb nahm die Laterne und zündete sie an. Der Lichtkreis verwandelte seine Augen in bodenlose dunkle Pfützen. Wieder überlief Lucinda ein Schaudern. Das Gefühl des Bösen vertiefte sich.
    Wortlos drehte Caleb sich um und ging in einer engen Gasse voraus. Vor einer Tür blieb er stehen und stieß sie nach innen
auf. Sie sammelte Nerven und Sinne so wie immer, wenn sie wusste, dass sie dem Tod begegnen würde, und trat vorsichtig ein.
    Kein Zweifel, der Mann auf dem Boden war tot. So viel zu der Möglichkeit, dass Norcross vielleicht im Koma lag.
    »Erkennst du ihn?«, fragte Caleb.
    »Nein.«
    »Er ist kein Botaniker oder einer der anderen Wissenschaftler, denen du begegnet bist? Bei einem Vortrag oder einer Diskussion? Jemand, den dein Vater kannte?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kenne ihn nicht.«
    »Was kannst du mir über seinen Tod sagen?«
    Erstaunt blickte sie auf. »Du sagtest, du hättest ihn getötet.«
    »Ja.«
    »Nun … ich nahm an, du hättest deine Pistole verwendet«, sagte sie zögernd.
    »Nein.«
    »Ein Messer?«
    »Sieh genau hin, Lucinda«, sagte er ganz leise. »Nirgends ist Blut zu sehen.«
    Widerstrebend trat sie näher heran. »Vielleicht hat er sich im Verlauf des Kampfes

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