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Süßes Spiel der Sehnsucht

Süßes Spiel der Sehnsucht

Titel: Süßes Spiel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Unsere Wette endet am Montag, also sind es bloß noch zweieinhalb Tage.«
    »Zum Teufel mit der vermaledeiten Wette ! «, schimpfte Lily. »Du musst sie sofort beenden. Eine Wette ist das Risiko nicht wert! «
    Nein, sie konnte jetzt nicht aufgeben. Nicht so kurz vor dem Ziel. Sie musste an ihre Schwestern denken, ebenso wie an sich. Ihre Unabhängigkeit stand auf dem Spiel. Falls sie die Wette verlor, würden Lily und Roslyn auch dafür bezahlen müssen.
    Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, sah sie die beiden ernst an. »Nein, ehrlich. Ich verspreche, dass ich mich fortan von Marcus fernhalten werde. Keine mitternächtlichen Treffen mehr ... überhaupt keine Verabredungen mehr. Ich werde nie wieder eine Minute mit ihm allein verbringen. «
    Dieses Versprechen würde sie halten, schwor Arabella sich. Die Erinnerung an ihre Mutter wirkte recht ernüchternd - und sie hatte gewiss nicht die Absicht, ihr Herz genauso zu verlieren, wie es ihrer Mutter widerfahren war.
     
    Einen Großteil des nächsten Tages schaffte sie es, ihrem Vorsatz treu zu bleiben. Da sie wusste, dass Marcus nachmittags in einer politischen Angelegenheit nach London musste und ihm vorher nicht begegnen wollte, ließ Arabella das Frühstück ausfallen und flüchtete sich mit ihren Schwestern beizeiten aus Danvers Hall Richtung Institut. Dort lenkte sie sich den ganzen Vormittag damit ab, den musikalischen Darbietungen der Schülerinnen zu lauschen.
    Der Nachmittag zog sich weit zäher hin, handelte es sich doch um einen Samstag. An diesem Tag war nur morgens regulärer Unterricht, und für den Rest durften die jungen Damen unternehmen, was immer sie wollten. Die meisten schlenderten ins Dorf, um Einkäufe zu erledigen, so dass es in der Schule ungewöhnlich ruhig war.
    Trotz Arabellas guter Vorsätze und der Bemühungen ihrer Schwestern, sie abzulenken, dachte sie viel zu viel an Marcus. Entsprechend stimmte sie sofort zu, als Roslyn und Lily vorschlugen, dass sie etwas verfrüht den Tee mit Jane Caruthers einnahmen, jener unverheirateten Dame, die die Verwaltungsgeschäfte der Schule regelte. Mit Tess Blanchard, die sich zu ihnen gesellte, wurde die angenehme Teestunde bald zu einer Erinnerung an jene Tage, bevor sie die Schule eröffneten, und sie fünf sich häufig trafen, um ihre Pläne zu besprechen.
    Hinterher gingen die Damen in den Speisesaal, wo ihre Schülerinnen gerade beim Tee saßen. Kaum aber hatten sie sich gesetzt, wurde Jane von der Haushälterin, Mrs. Phipps, hinausgebeten.
    Kurze Zeit später kam Mrs. Phipps auf Arabella zu und flüsterte aufgeregt: »Entschuldigen Sie die Störung, Miss Loring, aber Miss Caruthers bittet Sie, zu ihr zu kommen. «
    »Ja, ist gut. Wo ist sie? «, fragte Arabella.
    »Im Wohngebäude, im Zimmer von Miss Newstead.«
    Als Arabella die Treppe zu Sybil Newsteads Zimmer hinaufstieg, erwartete sie Jane oben, die sich nervös die Hände rang.
    »Sybil ist verschwunden«, rief Jane ihr beinahe entgegen, »und ich fürchte, sie hat das Schulgelände verlassen.«
    Arabella runzelte die Stirn. Sybil war nicht zum Tee erschienen, aber das war nicht besorgniserregend gewesen, denn ihre Schulkameradinnen hatten erzählt, sie fühlte sich nicht wohl und würde in ihrem Zimmer ausruhen. Doch offensichtlich war das Mädchen nicht in seinem Bett.
    Tess kam zu ihnen und fragte Jane: »Wie kommst du darauf, dass sie das Schulgelände verlassen hat? «
    »Ihre Hutschachtel ist verschwunden, nebst einigen ihrer Kleider. Und die Zofe, die wir ihr zur Überwachung zugeteilt hatten, ist ebenfalls fort. Niemand außer Caroline Trebbs hat sie seit heute Morgen gesehen.«
    Arabellas Sorge wuchs. Die beiden Mädchen teilten sich ein Zimmer, und Caroline war diejenige, die Sybil krankgemeldet hatte.
    »Ich denke, wir sollten mit Miss Trebbs reden«, sagte sie, »ehe wir voreilige Schlüsse ziehen. «
    Obwohl sie äußerlich ruhig blieb, fühlte sie doch eine wachsende Unruhe in sich. Sybil war zu quasi jeder Form von Indiskretion imstande, auch wenn es Arabella ein Rätsel war, warum sie weglaufen sollte. Was die Zofe anging, könnte Sybil sie bestochen haben, nicht so genau hinzusehen. Andererseits stand deren Stellung auf dem Spiel ...
    »Glaubt ihr, sie könnte durchgebrannt sein? «, fragte Tess ernstlich besorgt.
    Arabella erschrak. » Gütiger Himmel, ich hoffe nicht! « Leider wäre das die einzig einleuchtende Erklärung für Sybils Verschwinden.
    Während Jane ging, um Caroline Trebbs zu holen, wartete Arabella

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