Süßes Spiel der Sehnsucht
ein sinnlicher Glanz legte sich über seine blauen Augen und ließ sie eine Nuance dunkler erscheinen.
In einem lässigen Murmeln bemerkte er: »Ich hatte alle möglichen Begrüßungen erwartet, Miss Loring, doch ich gestehe, diese gehörte nicht dazu.«
Arabella war für einen Moment benommen von seiner heiseren, unverkennbar amüsierten Stimme, richtete sich dann aber auf, so gut es ihre gegenwärtige Position erlaubte. »Ich ebenso wenig, Mylord. Was fällt Ihnen ein, mich auf so ungehörige Weise aus meinem Sattel zu reißen! «
Wurden seine Augen noch dunkler? »Nun, ich habe Sie selbstverständlich gerettet.«
»Ich bedurfte keiner Rettung! «
»Nein? Ich glaubte, Ihr Pferd wäre durchgegangen. Gewiss wären Sie niemals so unhöflich, absichtlich meinen Wunsch nach einer Unterredung zu ignorieren. Vor einer Stunde kam ich in Danvers Hall an und musste erfahren, dass Sie und Ihre Schwestern nicht dort wären. «
Darauf fiel ihr keine passende Erwiderung ein, hatte sie das Treffen mit ihm doch tatsächlich mit voller Absicht vermieden.
»Sie müssen wohl die Zeit aus den Augen verloren haben«, half der Earl ihr aus, »denn ich bin sicher, dass Sie mir nicht zumuten wollten, nach Ihnen zu suchen.«
Arabella errötete schamhaft, was ihr ganz und gar nicht schwerfiel. »Ich war um die Zeit, die Sie forderten, leider anderweitig beschäftigt.«
»Forderten?« Er zog eine schwarze Braue hoch. »Es handelte sich wohl kaum um eine Forderung. «
»Mir schien es durchaus eine zu sein, da Sie mir keine Wahl gaben. «
Wieder sah er auf ihre Lippen. »Wie es scheint, hat Ihre Flucht Konsequenzen, die Sie nicht beabsichtigten.« Auf ihren erstaunten Blick hin rutschte er ein wenig auf seinem Sattel und unter ihr hin und her. »Vielleicht ist Ihnen nicht bewusst, dass körperliche Anstrengung das Blut eines Mannes erhitzt. Und verbunden mit dem Kitzel der Jagd ... «
Er ließ den Satz unbeendet, bis sie an ihrem Schenkel fühlte, was er meinte. Offensichtlich hatte sie mehr als nur sein Blut erhitzt!
Allmählich meldete sich Arabellas Verstand zaghaft zurück, und sie stemmte beide Hände gegen seine Brust, um sich von ihm zu befreien. Leider war es zu spät, denn plötzlich bemächtigten sich seine Lippen ihrer, und er nahm sie mit einem Kuss gefangen.
Einem langsamen, alles verzehrenden, verzaubernden Kuss.
Alles geschah so unerwartet, dass sie wehrlos war. Ihr wurde leicht schwindlig, und sie bekam keine Luft mehr. In der Hitze, die sich ihrer bemächtigte, verschmolz Panik mit heimtückischer Erregung. Sie war außerstande, gegen das anzukämpfen, was er mit ihr anstellte. Und nicht genug damit. Ihr Körper wurde auf einmal ganz weich und schmiegte sich an ihn, während sich seine Lippen mit einem köstlichen Druck auf ihren bewegten und sie veranlassten, seiner Zunge Einlass zu gewähren, die sich sogleich mit ihrer zu einem Tanz verband, bei dem Arabella unweigerlich leise aufstöhnte.
Marcus fühlte dieselbe Hitze, die ihn durchflutete, dasselbe Verlangen, das sich bereits bei der ersten Begegnung mit Arabella seiner bemächtigte ... nur dass es diesmal ungleich mächtiger war. Ja, dieses Gefühl erschütterte ihn in seinen Grundfesten, wie sie, wenn er das Beben ihres Körpers richtig deutete.
Er nahm sie noch fester in die Arme und vertiefte den Kuss, eroberte und umwarb sie, weil er so viel mehr von ihr wollte. Als er schließlich den Kuss löste, um Arabella anzusehen, glaubte er, das Verlangen zwischen ihnen aufschimmern zu sehen. Die Luft um sie herum schien zu flirren. Kein Zweifel, Arabella war nicht minder überrascht von diesem Erlebnis als er. Er spürte, wie sie in seinen Armen zitterte.
»Lassen Sie mich los«, befahl sie schließlich in einem belegten Flüstern.
»Arabella ... «, murmelte er, weil er ihrem Wunsch nicht nachkommen wollte.
Plötzlich richtete sie sich halb auf und sah ihn wütend an. Ihre Augen sprühten buchstäblich Funken. Als er sie immer noch nicht losließ, holte sie mit der Faust aus und rammte sie ihm gegen sein Kinn.
Unter dem unerwarteten Schlag schnellte Marcus' Kopf zurück, und ein stechender Schmerz vibrierte in seinem Kinn, so dass er einen Fluch ausstieß. Sein Körper reagierte indes weit primitiver: Er verspürte den starken Drang, sie erneut zu küssen, zu erobern und ihr zu zeigen, wer hier bestimmte.
Arabella hingegen nutzte sein kurzes Zögern, um sich aus seiner Umarmung zu befreien. Als sie von seinem Pferd steigen wollte, zwang er sich, sie zu
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