Süßes Spiel der Sehnsucht
vor ihr auf dem Tisch ausbreitete. Anschließend wanderte er durch die Küche und löschte alle Lichter, bis einzig das Herdfeuer den Raum erhellte.
»Was in aller Welt tust du da? «, fragte Arabella, deren Stimme ihr den Dienst zu versagen drohte.
»Ich sagte doch, ich werde dich füttern.«
»Im Dunkeln? «
Er lächelte. »Nicht ganz im Dunkeln. Ich möchte schon noch sehen, wie sehr du jeden einzelnen Bissen genießt. «
Seine Antwort machte ihr Angst, wie auch seine nächste Bemerkung, als er sich neben sie auf die Bank setzte. »Hier ist es doch ungleich intimer als oben im Spei sesalon, findest du nicht auch?«
Fürwahr, intimer war es hier, sehr viel intimer. Wie es aussah, war sie mit ihrem Plan kläglich gescheitert.
»Marcus, das ist wohl kaum an ... «, begann sie atemlos.
Doch sogleich funkelte er sie mit seinen mitternachtsblauen Augen an. »Schhh, meine Liebe. Nimm deine Strafe wie ein fairer Gegner hin.«
Arabella wusste, dass ihr nichts anderes übrig blieb, und sie schluckte angestrengt. Ihr Hals war plötzlich unangenehm trocken. Überflüssigerweise wies Marcus sie auch noch auf seine potente Männlichkeit hin, indem er sich näher zu ihr beugte, so dass sie seinen muskulösen Schenkel an ihrem spürte. Bei der Berührung durchfuhr sie eine Hitzewelle, die sich vor allem in ihrem unteren Bauch und zwischen ihren Schenkeln ausbreitete. Gleichzeitig spannten sich ihre Brustspitzen und richteten sich fest auf.
Das Schlimmste jedoch war, dass Marcus sich seiner Wirkung auf sie offensichtlich bewusst war. Dieser Schuft!
Nun vergrößerte er ihr Unglück auch noch, indem er in eine Schale griff und eine reife Erdbeere herausangelte. Es waren die ersten der Saison. Als Nächstes nahm er das Tuch von einer zweiten Schale, tunkte die reife Frucht in Schlagsahne und hielt sie ihr an die Lippen.
Er hatte vor, sie mit den Fingern zu füttern, wurde Arabella voller Schreck klar.
Erfolglos versuchte sie, ihm die Erdbeere abzunehmen. »Ich kann alleine essen.«
»Aber dadurch würde unser beider Genuss doch erheblich eingeschränkt. Öffne deinen bezaubernden Mund, Arabella, oder ich sehe mich gezwungen, ihn aufzuküssen.«
Sie entschied sich für das kleinere Übel und beugte sich leicht vor, um von der Frucht abzubeißen. Bei der köstlichen Geschmacksexplosion in ihrem Mund stellte sich prompt ein Hochgefühl ein. Erdbeeren mit Schlagsahne waren ihr Lieblingsdessert, doch leider wurde der Genuss dadurch geschmälert, dass Marcus sie beobachtete und viel zu verführerisch lächelte, während er ihr beim Kauen zusah.
Nachdem er sie mit zwei weiteren Beeren gefüttert hatte, schob Arabella schließlich seine Hand weg. »Danke, ich bin nicht mehr hungrig.«
»Ich schon. Hungrig nach dir«, raunte er leise.
Ihr Herz drohte für einen Moment aus ihrem Brustkorb zu springen.
»Ich stelle mir vor, wie köstlich du jetzt schmeckst, meine Liebe.«
Ihre Blicke begegneten sich, und Arabella stockte der Atem. Eine solch schmerzliche Erregung hatte sie noch niemals zuvor verspürt. Da war etwas zwischen ihnen, beinahe greifbar, das es ihr unmöglich machte, ihn nicht anzusehen. Und mittlerweile hatte sie hinreichend Erfahrung, um das aufflammende Verlangen in Marcus' Augen zu erkennen.
Noch bevor er den Finger hob, um ihr über die feuchten Lippen zu streichen, erschauderte sie. »Von jetzt an wird es mir jedes Mal Versuchung pur sein, dir beim Essen zuzusehen.«
Nun versagte ihre Atmung endgültig, denn seine Fingerspitzen wanderten tiefer zu der Stelle, an welcher der Puls in ihrem Hals raste. Das Knistern zwischen ihnen war beinahe unerträglich.
In ihrer Not sprang Arabella auf. »Ich muss gehen«, hauchte sie, wurde allerdings an der Flucht gehindert" denn Marcus ergriff ihre Hand.
Ein Lachen schwang in seiner Stimme mit, als er sagte: »Aber Liebling, du hast ja kaum etwas gegessen.«
»Ich hatte mehr als genug, Mylord!«
Sie befreite ihre Hand aus seinem Griff und floh aus der Küche. Hinter sich hörte sie ihn leise lachen. Ihr Herz hämmerte noch, als sie Minuten später in ihrem Schlafgemach ankam, und ihr Körper erschauderte nach wie vor unter der Hitzewelle, die seine Nähe in ihr freigesetzt hatte.
Arabella schloss fest die Tür und lehnte sich von innen dagegen. Sie steckte in ernsthaften Schwierigkeiten, wenn sie es nicht einmal schaffte, das erste Dinner mit Marcus zu überstehen.
Ihr wunderbarer Plan, es ihm unmöglich zu machen, sie zu umwerben, war jedenfalls fehlgeschlagen.
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