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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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drei Schritten war er bei mir und ließ sein unglau b liches Lächeln einen Moment lang auf mich herabregnen, ehe er mich in seine wunderbar starken Arme schloss und mich vom Boden hochhob. Seine Lippen legten sich über meine, er küsste mich, küsste mich, küsste mich.
    Unheilige Hölle, er konnte ja so was von küssen …
    Als ich kurz davor war, zu einer Pfütze aus Körperflüssigkeiten zu zerfließen, setzte er mich sanft ab und hockte sich neben meinen abgelegten Bademantel. Er hob den Stoff mit einem Finger an und zog ihn zur Seite, sodass die verkokelte Umrissl i nie des durchbohrten Herzens zum Vorschein kam.
    Oh … shit.
    Ich knabberte an meiner Lippe herum, während Paul den Sch a den am Boden begutachtete. Nach einer Million Jahren blickte er endlich zu mir auf. »Wo sind denn nun die Kratzer?«
    Ich blinzelte ihn an, während ich mich fragte, ob das jetzt ein Witz sein sollte. »Wie meinst du das? Siehst du das da etwa nicht?«
    »Sehe ich was nicht?«
    Mit nachdenklicher Miene trat ich auf die ruinierte Stelle zu und streckte den Finger aus. »Na, das da. Direkt vor dir.«
    Er betrachtete die Stelle, die ich ihm zeigte, sprich, die verkokelte Umrisslinie. Mit zusammengekniffenen Augen e r widerte er: »Ich kann da höchstens was erahnen, aber auch nur je nachdem, wie das Licht drauffällt.« Er streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingern über die versengte Oberfläche. »Ich kann auch nichts fühlen. Wenn da wirklich irgendwelche Kratzer sind, dann nur ganz, ganz leichte.«
    Ich hob meine Kinnlade vom Boden auf und sagte: »Du meinst, du siehst das …«
    Ich schloss abrupt den Mund und ließ die Zähne aufeinanderschnappen. Entweder war er blind – unwahrschei n lich – oder aber er konnte das Symbol ganz einfach nicht sehen. Vie l leicht waren derartige Markierungen nur für übernatürliche Wesen sichtbar. Aber ich war nicht mehr übernatürlich. Na gut, dann waren sie vielleicht nur für diejenigen sichtbar, die sie sehen sollten. Das erklärte allerdings immer noch nicht, warum der Hausmeister das Herz gesehen hatte. Andererseits war er zu dem Zeitpunkt von einem Dämon besessen gewesen. George hätte den Boden vermutlich mit bloßen Händen herausreißen können, solange Daun seinen Körper lenkte; das Symbol zu s e hen war damit verglichen wohl ein Kinderspiel.
    »George war also hier«, sagte Paul, »hat sich den nicht allzu zerkratzten Fußboden angesehen, und dann ist er einfach so umgekippt?«
    »Hm-mmm.« Als wäre ich jemals auf den Gedanken gekommen, ihm von Dauns Pranken auf meinem Körper oder von Dauns höhnischen Anspielungen auf Li llith zu erzählen.
    Während Paul mich anstarrte, verdunkelten sich seine Augen wie Stürme über dem Meer.
    Verdammt, sein eingebauter Lügendetektor schlug Alarm. Merke: Das mit dem glaubhaft Lügen klappte leider nur, wenn ich nicht mit einem Cop sprach. »Er könnte Drogen genommen haben. Seine Augen sahen irgendwie rot aus.« Keine Lüge.
    Eine lange Pause, ehe Paul weiterredete: »Muss dich ja ziemlich erschüttert haben, dass dieser Kerl einfach so über dir zusa m mengebrochen ist.«
    Eigentlich war ich derartige Situationen, genau wie das Lügen, voll und ganz gewohnt – im Laufe der Zeit waren viele meiner Kunden auf mir entschlafen. (Und unter mir. Und neben mir. Die Liste ging noch weiter.) »Ich wurde ein wenig davon überru m pelt«, sagte ich mit einem Schulterzucken. »Aber mir geht’s gut. Es hat mich nicht aus der Bahn geworfen oder so.«
    »Ja, das sehe ich. Und mit dem Boden ist auch alles in Ordnung. Also was hat dich dann so aus der Fassung gebracht?«
    Verdammt. Warum musste Paul nur so einfühlsam sein? Wenn ich das nächste Mal meine große Liebe treffen sollte, dann bitte schön jemanden mit der emotionalen Intelligenz eines Lachses während der Laichzeit. Seufzend ließ ich den Kopf sinken und massierte mir die Nasenwurzel auf der verzweifelten Suche nach einer passenden Antwort. ’Naja, Süßer, es ist so: Innerhalb der letzten fünf Stunden bin ich von drei Abgesandten der Hölle bedroht, umworben und fast verführt worden. Das hat mich ein klein wenig nervös gemacht.
    Ich hatte die Vermutung, das würde nicht allzu gut rüberkommen … vor allem nicht der Teil mit dieser ganzen Verführungsg e schichte. Dauns Bemühungen hatten tatsächlich Erfolg gezeigt. Ich war kurz davor gewesen, ihn zu besteigen und ihn wie einen wilden Hengst zu reiten. Ich li ebte Paul – zur Hölle noch mal, ich hatte seinetwegen eine

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