Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
Vom Netzwerk:
hätte ich aus Versehen deinen Hund umgebracht. Ich hab’s ganz einfach vergessen!«
    »Ich kann nicht fassen, dass du ins Spice gegangen bist«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen, »nach allem, worüber wir vorhin geredet haben.«
    Mein Herz donnerte gegen meinen Brustkorb, und ich fauchte ihn an: »Erstens haben wir nicht über das Spice geredet. Du hast einfach beschlossen, dass ich nicht mehr tanzen soll. So was nennt man nicht reden. Und zweitens hast du gesagt, dass es meine Entscheidung sei.«
    »Richtig. Genau wie es deine Entscheidung ist, zu küssen, wen du willst, oder mich nicht anzurufen, obwohl ich dich darum gebeten habe.«
    »So war das doch überhaupt nicht! Und außerdem hast du mir nicht geglaubt, als ich dir erzählt habe, wer ich bin – was ich bin!«
    »Wechsle nicht das Thema.« Seine Stimme klang ruhig, ko n trolliert, obwohl seine Augen mich anschrien. »Du küsst einen Typen, den du offensichtlich kennst, aber du erzählst mir nicht, wer er ist; und er behauptet auch noch, dass er dich nackt ges e hen hat. Und dann rennst du weg, rufst mich nicht an und gehst ins Spice . Entschuldige mal, Jesse – was zum Teufel soll ich denn denken? Wie bitte schön soll ich dir vertrauen?«
    »Du hast mir doch vorher schon nicht geglaubt, als ich dir gesagt habe, wer ich bin«, sagte ich, während mir Tränen in den Augen brannten. »Scheinbar bin ich hier nicht die Einzige, die ein Problem mit Vertrauen hat.«
    Wir starrten einander an, die Luft zwischen uns erfüllt von einer Spannung, die an Hass grenzte. Nachdem ich all das für ihn g e tan hatte – nachdem ich mich entschieden hatte, für ihn zu leben –, wie konnte er mich da so behandeln?
    »Du willst, dass ich dir vertraue? Gut. Dann hör auf zu strippen.«
    Mit knirschenden Zähne erwiderte ich: »Mach ich – wenn du aufhörst, ein Cop zu sein.«
    »Erst, wenn die Hölle gefriert.«
    Etwa eine Sekunde später drang aus seinen Augen, Ohren und seinem Mund ein rauchiger Dampf, der ihn wie schwarzer Nebel umfing. Ich blinzelte, und der Nebel war verschwunden.
    Nein. Nein, nein, nein.
    Das war nur eine Ausgeburt meiner Wut und meiner Verzwei f lung. Ich hatte das, was ich gesehen hatte, nicht wirklich ges e hen. Eine optische Täuschung, redete ich mir ein, nichts weiter.
    Aber tief in meinem Herzen und in meiner Seele wusste ich, dass ich mir etwas vormachte.
    »Ich werd auf dem Sofa schlafen.«
    Für einen kurzen Augenblick ergaben seine Worte nicht den geringsten Sinn, dann wurde mir bewusst, dass er immer noch von unserem Streit redete. Unserem albernen, menschlichen Streit. »Heißt es nicht, man soll nicht im Streit zu Bett gehen? Das ist doch eine der Regeln. Ist das hier nicht der Augenblick, in dem wir uns küssen und versöhnen sollten?«
    »Jesse, so wie ich mich gerade fühle, will ich dich garantiert nicht berühren.«
    Mein Atem stockte. Die Dämonen des Hochmuts mit ihren üblen Foltertricks hätten mich nicht tiefer verletzen können. Was er da sagte, war nicht real.
    Was ich sah, war nicht real.
    »Bitte«, flüsterte ich, während ich meine Hand an seine Wange hob, »lass uns ins Bett gehen.«
    Er stieß meine Hand von sich.
    »Komm schon, Paul, ich werde dafür sorgen, dass du dich wieder gut fühlst, ich werde dir zeigen, wie sehr ich dich liebe …«
    »Sex ist keine Lösung, Jesse.« Seine Stimme zerfiel förmlich. »Ich brauche heute Nacht etwas Raum für mich.«
    Ich biss mir auf die Lippe und sah zu Boden, während mir Tränen die Wangen runterliefen. »Willst du, dass ich gehe?« Noch während ich die Frage stellte, fürchtete ich mich vor der An t wort.
    Die Stille zwischen uns schwoll an, bis ich es fast nicht mehr aushielt. Schließlich sagte er: »Es ist schon spät. Ich will nicht, dass du allein da draußen rumläufst.«
    »Aber …« Ich atmete tief ein. »Aber sollte ich dann nicht w e nigstens das Sofa nehmen? Es ist immerhin deine Wohnung.«
    »Nimm das Bett. Ich werde morgen früh leise sein, damit ich dich nicht wecke.«
    Immerzu der edle Ritter.
    Ich hörte, wie sich seine Schritte den Flur hinunter entfernten und wie der Lüfter im Bad ansprang, bis sich eine Tür schloss und das Geräusch abrupt erstarb. Es klang so endgültig wie der Fall einer Guillotine.
    Paul hasste mich.
    Alles – mich zu verheben, eine Seele zu bekommen –, alles war umsonst gewesen.
    Aber schlimmer noch als das und schlimmer als sich der Hölle zu widersetzen, war die Tatsache, dass der schwarze Ring um seine Aura nur eines

Weitere Kostenlose Bücher