Sumerki - Daemmerung Roman
Warnungen begriff, und dass er daraufhin zu weinen sowie zum Allmächtigen zu beten begann, er möge ihn vor dem Zorn der Indio-Götter schützen.
Dass es dem Soldaten Pedro Lazuen zuerst gelang, ein kleines Loch in den vermauerten Eingang zu brechen, was er den anderen mit einem lauten Freudenschrei mitteilte. Dass sie nach nur wenigen Stunden eine ordentliche Bresche in die Mauer geschlagen hatten, doch aufgrund der beginnenden Nacht die Arbeit unterbrechen mussten.
Dass wir uns zur Nachtruhe alle in der Mitte des Platzes versammelten, und sich nur unser Wegführer dem widersetzte. Dass Juan Nachi Cocom jedoch auf Befehl Vasco de Aguilars, allen meinen Einwänden zum Trotz, gefesselt wurde, damit er nicht in der Dunkelheit allein davonlaufe.
Dass uns alle, sowohl mich als auch unseren Wegführer sowie seine Bewacher, an diesem Ort augenblicklich ein schwerer Schlaf übermannte. Dass ich mitten in der Nacht für kurze Zeit erwachte, da ich in der Ferne das donnernde Krachen von fallenden Steinen zu vernehmen glaubte, und dann im Schlaf noch einmal ein anderes Lärmen hörte, erneut wie von fallenden Steinen, doch nun in unmittelbarer Nähe. Dass es mir nicht gelang, mich zu erheben, und ich kaum die Augen zu öffnen vermochte, da es mich größte Anstrengung kostete. Dass ich in der Dunkelheit am äußersten Rand des Lichtscheins, der von unserem allmählich herabbrennenden Feuer ausging, eine unvorstellbar große und breite Gestalt zu erblicken glaubte, deren Umrisse denen eines Menschen glichen, jedoch mit seltsam eingezogenem Kopf, der unmittelbar aus den Schultern hervorzuwachsen schien.
Dass wir am nächsten Morgen Pedro Lazuen an derselben Stelle fanden, wo er eingeschlafen war, und dass sein Schädel völlig zerschmettert war, als wäre ein riesiger Mühlstein über ihn hinweggerollt, und dass außer Blut und Knochensplittern gar nichts mehr davon übrig war. Dass wir weder die Waffe finden konnten, mit der man ihm der Kopf eingeschlagen hatte, noch irgendwelche anderen Spuren des Übeltäters entdeckten.
Dass anstelle der kleinen Öffnung, welche die Soldaten tags zuvor in die Mauer geschlagen hatten, dort nun ein riesiger Durchbruch klaffte, durch den selbst ein groß gewachsener Mann gehen konnte, ohne sich zu bücken. Dass nach dem, was mit Pedro Lazuen geschehen
war, niemand es wagte, das Innere des Tempels zu betreten, und allein Fray Joaquín, nachdem der die Übrigen wegen ihrer Feigheit gescholten hatte, die Stufen hinaufstieg.
Dass die anderen sich in der Zwischenzeit berieten und forderten, diesen verfluchten Ort alsbald zu verlassen. Dass Fray Joaquín im Verlaufe der nächsten Stunde verschwunden blieb, jedoch kein einziger Teilnehmer der Expedition, nicht einmal der für seinen Löwenmut und seine Unbesonnenheit bekannte Señor Vasco de Aguilar es wagte, ihm nachzugehen.
Dass alle sich bereits anschickten, den Rückweg anzutreten, wozu ich sie anspornte, als plötzlich Fray Joaquín Guerrero auf den Stufen erschien, und dass er in der einen Hand eine brennende Fackel hielt, in der anderen aber einige Schriftrollen. Dass sich diese Rollen als indianische Handschriften erwiesen, die auf Baumrinden und auf gegerbtem Leder ausgeführt worden waren.
Dass Juan Nachi Cocom sich beim Anblick dieser Schriftrollen mit einem furchtbaren Schrei auf Fray Joaquín stürzen wollte, doch Vasco de Aguilar ihn zu Boden schlug und fesselte, da Fray Joaquín es verboten hatte, unseren einzigen Wegführer zu töten.
Dass Fray Joaquín daraufhin sagte, es gebe in der Pyramide eine Schatzkammer voller Goldbarren und kostbarer, mit Edelsteinen verzierter Gegenstände und dass von all diesem Reichtum jedem ein Anteil zustehe, so groß, wie er eben davontragen könne, und dass es Schätze genug für alle gebe, doch bevor sie die verdiente Belohnung erhielten, müsse zuerst der Mord an Pedro Lazuen gerächt werden.
Dass ich in diesem Augenblick einen Schlag auf den Kopf verspürte und betäubt zu Boden fiel, und als ich wieder zu Sinnen kam, bereits an Händen und Füßen gefesselt war. Dass mir den verräterischen Schlag Vasco de Aguilar versetzt hatte, der sich mit Fray Joaquín verschworen hatte, wie jener mir selbst später mitteilte.
Dass Fray Joaquín, da ich nun gefangen war, erklärte, ich und unser Wegführer Juan Nachi Cocom hätten uns mit dem Teufel verschworen, um unsere ganze Abteilung ins Verderben zu stürzen, und dass ich mit der Macht, die mir der Satan verliehen habe, versucht hätte, die
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