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Sumerki - Daemmerung Roman

Titel: Sumerki - Daemmerung Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dmitry Glukhovsky
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unsere erste offene Unterredung mit Juan Nachi Cocom unterbrechen mussten, da wir in einem nahe gelegenen Gebüsch ein verdächtiges Geräusch vernahmen. Dass ich meine Klinge zog und den, der sich dort verbarg, mit lauter Stimme aufforderte, hervorzutreten und sich zu erkennen zugeben. Dass aus diesem Gebüsch Vasco de Aguilar hervortrat, und dass er mir sehr zürnte und sein Antlitz sich vor Wut und Scham rötete und er sagte, er habe in diesem Gebüsch nur seine Notdurft verrichten wollen und mein Gespräch mit dem Wegführer überhaupt nicht gehört. Dass ich seinen Worten nicht glaubte, ihn jedoch nicht der Lüge bezichtigte, um ihn nicht zur Verteidigung seiner Ehre zu verleiten, sondern vorgab, seine Erklärung anzuerkennen.
    Dass unser Marsch auf dem ›sakbe‹ an jenem Tag, welcher der letzte sein sollte, uns besonders schwer fiel, da alle Mitglieder unserer Expedition aufs Äußerste geschwächt waren. Dass ich wie stets neben Nachi Cocom schritt, während die Übrigen uns in einer gewissen Entfernung folgten und leise miteinander sprachen, so dass ich ihre Worte nicht verstehen konnte, dass aber der Wind in ihre Richtung wehte, weshalb ich es nicht wagte, mit dem Wegführer über unser Geheimnis zu sprechen.

    Dass wir gegen Ende des Tages vor uns eine Lichtung erblickten und sodann den Scheitel eines Indio-Tempels, der sich über den Wipfeln der Bäume erhob. Dass, noch bevor die Sonne unterging, der Weg uns auf einen runden Platz führte, der in die Selva hineingeschlagen und mit weißen Steinen gepflastert worden war, und auf dem sich jener Tempel befand, den wir von weitem gesehen hatten. Dass auf jenem Platz der ›sakbe‹ endete und auf allen Seiten hohe Bäume ihn dicht an dicht umstanden, so dass es unmöglich war, durch sie hindurchzugehen.
    Dass der Tempel selbst, wie Juan Nachi Cocom mir gesagt hatte, nicht besonders groß war, jedoch an Schönheit alle Bauten übertraf, die ich in Yucatán je gesehen hatte.
    Dass der Tempel in seiner Form an eine Pyramide erinnerte, an deren vier Seiten steile Treppen mit hohen Stufen zuerst zu einem breiten Vorsprung hinaufführten, welcher das Gebäude ungefähr auf mittlerer Höhe umgürtete, und sodann weiter hinauf zu einem kleinen Plateau auf der Spitze. Dass außer dem Tempel an dieser Stelle noch einige kleinere Gebäude standen, darunter ein ausgetrockneter Brunnen von nicht weniger als sieben Estados Tiefe, wie es sie auch in anderen verlassenen Städten gibt. Dass den Worten des Juan Nachi Cocom zufolge dieser Brunnen, den die Maya ›cenote‹ nennen, von seinen Vätern und Großvätern, die noch den heidnischen Lehren anhingen, für Opferungen, darunter auch von Menschen, verwendet worden war.
    Dass sich weder in dem Tempel selbst noch in der näheren Umgebung Spuren von Menschen fanden, er sich aber von allen anderen Gebäuden unterschied, die ich bislang im Urwald gesehen hatte. Dass jene von Moos bedeckt und zumeist geschändet worden waren, wohingegen dieser frei von jeglichem Bewuchs und so weiß war, als hätte man ihn erst tags zuvor errichtet.

    Dass unser Wegführer sich weigerte, sich der Pyramide zu nähern, ja sogar jenen gepflasterten Platz zu betreten. Dass er die ganze Zeit, während wir durch die von mir beschriebenen Gebäude streiften und sie erforschten, auf jener Straße zurückblieb und mir nur manchmal Erklärungen zurief, wenn ich ihn darum bat. Dass er uns warnte, bei der Untersuchung der Gebäude nicht zu viel Neugier an den Tag zu legen, und uns beschwor, insbesondere von einem Eindringen in den Tempel abzusehen.
    Dass ich als Einziger auf seine Worte hörte, da ich mich daran erinnerte, was er mir zuvor mitgeteilt hatte, während die anderen seinem Flehen keine Aufmerksamkeit schenkten. Dass auf Anweisung Fray Joaquíns die Soldaten die Stufen der Pyramide bis zu jenem Vorsprung erklommen und dort einen mit Steinen vermauerten Eingang entdeckten. Dass sie diesen mit vereinten Kräften aufzubrechen begannen und auch mich zu Hilfe riefen, und Fray Joaquín sie antrieb und sagte, es könnten sich im Inneren unschätzbare Reichtümer befinden, wovon jedem von ihnen ein Teil zustehe. Dass ich aber behauptete, mich unwohl zu fühlen, und ihre Aufforderung ablehnte, da mich eine üble Vorahnung ergriffen hatte. Dass meine Weigerung bei den anderen Unzufriedenheit und Spott erregte, jedoch niemand es wagte, mich zu zwingen.
    Dass der Wegführer Juan Nachi Cocom verzweifelte, als er die Vergeblichkeit seines Flehens und seiner

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