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Sumerki - Daemmerung Roman

Titel: Sumerki - Daemmerung Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dmitry Glukhovsky
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sich der Angestellte im Übersetzungsbüro. »Ich hoffe, die Qualität hat nicht gelitten.«
    Ich lächelte beflissen und schüttelte den Kopf. Ich hatte den Text mindestens zehnmal durchgelesen und daran gefeilt, bis jeder Satz saß.
    »Dem Auftraggeber läuft offenbar die Zeit davon«, erklärte er mir. »Erst gestern war er hier, um den nächsten Abschnitt abzugeben. Ich verstehe nicht, warum er nicht gleich den ganzen Text vorbeibringt.«
    Das hatte ich mich auch schon gefragt und sogar überlegt, ob ich mich im Büro danach erkundigen sollte. Doch der forschende Blick meines Gegenübers machte mir klar, dass er genauso im Dunkeln tappte wie ich. Ich konnte also nur spekulieren: »Vielleicht bekommt er es selbst Kapitel für Kapitel?«
    Er runzelte die Stirn. »Kapitel? Sie sagten doch, es sind Dokumente.«
    »Historische Dokumente«, erklärte ich schnell und hoffte, er werde nicht nachfragen. »Eine Art Chronik. In Kapitel unterteilt natürlich.«
    »Und, interessant?«
    »Wer’s mag …« Ich machte eine unbestimmte Geste und spürte plötzlich eine seltsame Eifersucht. Ich wollte nicht, dass jemand anderes diese Seiten las außer dem geheimnisvollen Auftraggeber und mir selbst.
    »Seltsamer Fall«, sagte er schnaubend und verstummte. Offenbar rechnete er damit, dass ich etwas erwiderte.

    Ich nickte. Das Schweigen zog sich hin. War es mir nicht anzusehen, dass ich jetzt keine Lust auf langatmigen Smalltalk hatte? Mich interessierte nur eines.
    »Sei’s drum … Schließlich bezahlt er dafür. Da, nehmen Sie.« Er schlenzte eine Ledermappe auf die Theke, wieder exakt die gleiche wie diejenige, die ich ihm soeben überreicht hatte, allerdings nicht braun, sondern schwarz.
    »Danke!« Froh, dieses zähe Gespräch beenden zu können, klemmte ich mir die Mappe unter den Arm, verabschiedete mich hastig und eilte Richtung Ausgang.
    »Warten Sie!«, rief er mir nach, als ich bereits in der Tür stand. »Und was ist mit Ihrem Honorar?«
     
    »Dass, wie bereits im Dritten Kapitel gesagt, unser Wegführer Hernán González zu mir kam und mich mit sehr besorgter Miene darum bat, mit mir allein sprechen zu können, damit weder Vasco de Aguilar noch Fray Joaquín es hörten. Und dass wir uns für dieses Gespräch auf etwa einhundert Schritt von dem Ort unseres Nachtlagers entfernten, wo wir auf eine Lichtung trafen.
    Dass es Hernán González zufolge noch einige Tage Weges waren bis zu jenem Ort, an den er uns führte, und dies die schwierigsten sein würden in all der Zeit, seit wir uns aufgemacht hatten. Dass er auf die Knie sank und mich anflehte, ich solle mitsamt unserer Abteilung umkehren und nach Maní zurückgehen und dort erklären, dass wir das Ziel nicht erreicht hätten.
    Dass ich ihn im Zorn befragte, wie er es wagen könne, so zu mir zu sprechen, nachdem Dutzende unserer Kameraden in diesem verfluchten Wald gestorben seien, und ich ihn daraufhin einen Verräter schimpfte. Dass Hernán González zu weinen begann und wiederholte, er habe uns nicht verraten, und er führe diesen Auftrag nur aus
Treue zu Diego de Landa aus, der sein geistiger Vater sei. Dass er mir sodann ein Messer in die Hand gab und bat, ich möge ihn töten, damit er sich nicht mehr quälen müsse.
    Dass mich dies nicht wenig bestürzte und ich ihn bat, sich auf den Boden zu setzen und zu berichten, was ihm bekannt sei, wovon weder ich noch Señor de Aguilar etwas wüssten. Dass er zu Beginn verschlossen war und erst, als ich ihm wegen Abtrünnigkeit vom Glauben mit dem Scheiterhaufen drohte, in kurzen und unverständlichen Worten zu sprechen begann und dabei erneut weinte.
    Dass an seiner Erzählung viel Unklares war. Aus dem jedoch, was ich verstand, führe ich Folgendes an: Dass nach seinen Worten Fray de Landa uns nicht die ganze Wahrheit darüber mitgeteilt habe, wonach wir suchen und wohin wir gehen sollten. Dass in jenen Tempeln, zu denen Fray de Landa ihn und uns gesandt habe, etwas aufbewahrt werde, das für das Volk der Maya von unschätzbarem Wert und auch für andere Völker bedeutsam sei. Dass Fray de Landa es überall gesucht habe, jedoch nicht wisse, wo es zu finden sei.
    Dass ich ihn danach fragte, ob dies bedeute, dass wir die Aufgabe, die uns der Guardian erteilt hatte, bald erfüllen würden, und er antwortete, dies sei wahrhaftig so, doch zu meinem Wohle und zum Wohle aller Maya und anderen Menschen in Yucatán dürften wir dies nicht tun; warum, konnte er jedoch nicht erklären.
    Dass ich mir seine Worte von der

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