Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
Vom Netzwerk:
und schiebt mich ins Taxi.
    Ich setze mich neben ihn auf die Rückbank wie ein Vogel, der jederzeit abflugbereit ist. Ich könnte schwören, dass für einen winzigen Augenblick ein mitleidiger Ausdruck über sein Gesicht huscht, aber vermutlich bilde ich ihn mir nur ein.
    Er lächelt beruhigend und tätschelt mein Knie. »Es ist gut, Carrie. Wirklich.«
    »Gut? Oder wirklich gut?«
    Er verlagert sein Gewicht. »Wirklich gut.«
    »Ehrlich? Ist das dein Ernst? Das sagst du nicht bloß aus Nettigkeit? «
    »Wenn ich sage, dass es wirklich gut ist, dann meine ich es auch so.«
    »Sag es noch mal. Bitte.«
    »Es ist wirklich gut.« Er lächelt.
    Ich stoße einen Freudenschrei aus.
    »Darf ich jetzt gehen?«, fragt er, als das Taxi vor dem Theater angekommen ist. Er zieht das Manuskript aus seiner Tasche und hält es mir hin.
    Erst jetzt bemerke ich, dass ich ängstlich seinen Arm umklammere. »Du darfst gehen«, sage ich großzügig. »Du darfst alles, was du willst.«
    »Danke, Kleines.« Er beugt sich zu mir rüber und küsst mich flüchtig auf den Mund.
    Aber ich halte ihn fest, lege ihm die Hände auf die Wangen und gebe ihm einen leidenschaftlichen Kuss. »Der ist dafür, dass du mein Stück magst.«
    »Wenn das so ist, werde ich deine Stücke noch viel öfter mögen müssen«, scherzt er und steigt aus dem Taxi.
    »Oh, das wirst du«, rufe ich ihm aus dem geöfneten Fenster hinterher.
    Bernard verschwindet im Theater, während ich mich erleichtert ins Polster zurücksinken lasse, und mich frage, warum ich mich eigentlich so wahnsinnig in die ganze Sache hineingesteigert habe. Und plötzlich weiß ich warum: Wenn mein Stück Bernard nicht gefallen hätte, wenn er das, was ich geschrieben habe, nicht gemocht hätte, wäre ich dann noch in der Lage gewesen, ihn zu mögen?
    Glücklicherweise muss ich mir diese Frage nicht beantworten.

31
    »Und da besitzt sie doch tatsächlich die Frechheit zu Samantha zu sagen, ich wäre aufgeblasen.«
    »Na ja …«, meint Miranda vorsichtig.
    »Aufgeblasen wie ein Basketball«, sage ich und beuge mich näher an den Spiegel heran, um mir die Lippen nachzuziehen. »Und sie? Sie heiratet irgend so einen hirnamputierten Muskelprotz …«
    »Warum regst du dich überhaupt so auf?«, fragt Miranda. »Du wirst diese Leute doch sowieso nie wiedersehen.«
    »Ich weiß. Aber ich finde, sie hätten ruhig ein bisschen beeindruckter sein können. Ich mache so viel mehr aus meinem Leben als sie.«
    Die Rede ist natürlich von Donna LaDonna und ihrer Mutter. Nachdem Samantha nicht bei Kleinfeld Bridal erschienen ist, hat sie die beiden zum Trost ins Benihana ausgeführt. Als ich sie fragte, ob Donna irgendetwas über mich gesagt hätte, erzählte sie, Donna fände, ich sei total arrogant und überheblich geworden. Und das macht mich wirklich stocksauer.
    »Hat Samantha denn wenigstens ein Kleid gefunden?«, fragt Miranda und plustert mit den Fingern ihre Haare auf.
    »Sie ist gar nicht gekommen, weil sie ein wichtiges Meeting hatte, das sie nicht absagen konnte. Aber das ist eine ganze andere Sache. Was mich wirklich auf die Palme bringt, ist, dass diese blöde Pute, die sich an der Highschool für eine Granate gehalten hat …« Ich verstumme und frage mich, ob ich womöglich zu einem fiesen Miststück mutiert bin. »Findest du etwa auch, dass ich aufgeblasen bin?«
    »Oh Carrie. Ich habe keine Ahnung.«
    Was so viel wie Ja heißt. »Und selbst wenn, ist mir egal«, versuche ich mein Verhalten zu rechtfertigen. »Dann habe ich eben ein ausgeprägtes Ego. Na und? Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, um überhaupt ein Ego zu entwickeln? Ich bin mir nicht mal sicher, ob es überhaupt schon voll ausgereift ist. Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich noch im Embryonalstadium befindet. «
    »Aha.« Miranda wirkt skeptisch.
    »Und was ist mit den Männern? Die haben alle ein ausgeprägtes Ego und trotzdem behauptet niemand, sie wären aufgeblasen. Jetzt, wo ich endlich mal ein winziges bisschen Selbstsicherheit aufgebaut habe, werde ich sie mir bestimmt nicht so schnell wieder nehmen lassen.«
    »Gut«, sagt sie.
    Ich marschiere an ihr vorbei ins Schlafzimmer, wo ich eine Netzstrumpfhose, das weiße Plastikkleid mit den transparenten Kreisen und die hellblauen Fiorucci-Stiefel anziehe und mich anschließend prüfend in dem bodenlangen Spiegel betrachte.
    »Wer sind noch mal die Leute, zu denen ihr fahrt?« Miranda mustert mich mit sorgenvollem Blick.
    »Bernards Agentin Teensie Dyer und ihr

Weitere Kostenlose Bücher