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Summer Sisters

Titel: Summer Sisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares Nina Schindler
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damit verlieren, sich erst mühsam aus ihrem Schlafsack zu befreien, deshalb hopste sie einfach los. Wut und Hopsen waren allerdings eine schlechte Kombination. Sie kam sich lächerlich vor, und das Bild, das sie abgab, war bestimmt noch viel lächerlicher.
    Sie hüpfte bis zum Rand des Lagers - es sollten ruhig alle mitkriegen, wie wütend sie war. In der Ferne hörte sie ein Geräusch wie von einem wilden Tier. So wütend war sie nun auch wieder nicht. Sterben wollte sie nicht.
    Sie ließ sich auf den Boden sinken und überlegte. Dann versteckte sie ihren Rucksack sorgfältig im dichten Unterholz, damit er nicht völlig durchweichte, falls es regnete. Sie streckte sich daneben aus, kuschelte sich tief in den Schlafsack und zog ihn sich über den Kopf.
    Er war wie ein eigenes kleines Zelt, aber ohne nuttige Zeltgenossinnen oder Jungs, die sie enttäuschten. Ich hab dich lieb, Schlafsack. Wer braucht schon Jungs oder gute Noten oder so etwas wie Selbstwertgefühl, wenn er ein eigenes kleines Zelt hat? Vielleicht war sie ja in einem früheren Leben eine Schildkröte gewesen.
    Wenn ich hier nie mehr rausmüsste, wäre ich glücklich. Sie stellte sich vor, dass es in ihrem Schlafsack unendlich viele Zimmer und Flure und Sachen gäbe, mit denen sie sich beschäftigen konnte - so ähnlich wie die Mülltonne von Oscar,
dem Griesgram aus der Sesamstraße, die magischerweise über unendlich viel Platz verfügte und mit den unterschiedlichsten Dingen angefüllt war.
    Mit diesen Gedanken fiel Ama in einen tiefen Schlaf.

    Es heißt, das Geräusch des Windes in den Weiden ist Feengeflüster im Ohr des Dichters.
     
    Es heißt auch, dass die Weide sich selbst entwurzeln, Wanderern nachlaufen und ihnen etwas zuraunen kann.

13
     
     
     
     
    »Ich kann sie auch ganz anders tragen. Das ist gar kein Problem«, sagte Polly zu Ms Miller. Die war in dem Modelkurs zuständig für Frisieren und Schminken und schüttelte gerade angesichts von Pollys Haaren missbilligend den Kopf.
    »Ich denke an Extensions«, sagte Ms Miller. »Was ist mit der Farbe?«
    Polly betrachtete sich im Spiegel. »Wieso? Was ist damit?«
    »Ist das deine Naturfarbe?«
    »Äh - ja.«
    »Die ist zu streng. Zu dunkel.«
    »Soll ich mir Strähnchen machen lassen?«, erkundigte sich Polly unsicher. Sie fragte sich, was ihre Mutter dazu sagen würde. Ihre Mutter fand gefärbte Haare zwar toll, aber nur in Schwarz, Pink, Grün oder Blau. Blond käme bei Dia gar nicht gut an.
    Als Polly sich im Raum umsah, erkannte sie, dass sie sowohl die Älteste als auch die am allerwenigsten Blonde war, wobei sicher nicht alle Mädchen naturblond waren.
    Das war eines der Dinge, die Polly am meisten überrascht hatten. Obwohl in der Broschüre »Alter von neun bis sechzehn« stand, war sie mit ihren vierzehn Jahren zwei ganze Jahre älter als die zweitälteste Kursteilnehmerin.
    Außerdem fand der Kurs in einem Gebäude direkt neben dem Parkplatz eines großen Einkaufszentrums statt, und es
stellte sich heraus, dass zum Kursprogramm auch etliche angeleitete Shoppingexkursionen gehörten. Polly hatte zwar keine Wälder oder einen See und Zelte und Kanus erwartet, aber auch keinen Parkplatz und kein Einkaufszentrum.
    Das Einkaufen konnte zu einem Problem werden, weil Polly nicht gern shoppen ging; außerdem war praktisch jeder ihrer beim Babysitten verdienten Dollars für die Kursgebühr draufgegangen. Da blieb nichts für Einkäufe oder die Snackbar übrig, in der die anderen Kursteilnehmerinnen in den Pausen ständig abhingen. Aber das fand Polly gar nicht so schlecht, weil sie sowieso noch ein Kilo abnehmen wollte.
    Allerdings war auch das eine überraschende Entdeckung: Für Mädchen, die unbedingt Models werden wollten, verbrachten die anderen erstaunlich viel Zeit in der Snackbar und verdrückten Junkfood.
    Polly saß in den Pausen im Kursraum und recherchierte weiter über Supermodels. Sie wusste, dass sie eigentlich Anschluss suchen sollte, aber sie fühlte sich zu alt und auch ganz anders als die anderen Mädchen.
    Für sie war es einfacher, ihre Zeit mit den Supermodels zu verbringen als mit lebendigen Mädchen, die sich nur nach dem sehnten, was die Supermodels schon hatten, und mit denen jedes normale Gespräch schwierig war.
     
     
    Jo zog zur Spätschicht ihre Lieblingsshorts an und ließ die Haare offen, weil sie hoffte, dass sie sich so hübscher und damit besser fühlte.
    Sie wollte heute Abend unbedingt Zach sehen. Wenn sie mit ihm zusammen war, vergaß sie ihre

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