Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Summertime (Beachrats: Teil 4)

Summertime (Beachrats: Teil 4)

Titel: Summertime (Beachrats: Teil 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
Vom Netzwerk:
zurück. Ein anderer Kerl war bei ihm. Er war älter als David und Alex, hatte dunkle Haare und Augen, ein hübsches Gesicht und einen tollen Körper. Er trug kein T-Shirt, hatte aber immerhin Shorts an. Ich hatte mich zwischenzeitlich fertig rasiert und sah mich nach einem Handtuch um.
    »Hi, ich bin Kevin Miller«, stellte sich der Mann vor. »Willkommen in unserem Haus.«
    Er streckte mir die Hand entgegen und ich schüttelte sie.
    »Hi, mein Name ist Luke Stewart«, sagte ich. »Danke, dass ich hier sein darf.«
    »Hör zu, David hat mir erzählt, dass du da ein paar hässliche Wunden hast. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich sie mir ansehe?«
    Ich war zutiefst beschämt, aber was sollte ich machen? Nein sagen? Kevin drehte mich um, damit er sich meinen Rücken ansehen konnte. Diesen Teil von mir hatte ich selbst noch nicht gesehen, aber dort hatte ich die meisten Tritte meines Stiefvaters hinnehmen müssen.
    »Ich werde sie anfassen, okay? Sag mir, wenn es weh tut.«
    Er berührte die Wunden überall an meinem Rücken. Er war sehr vorsichtig, aber jede einzelne Wunde tat weh. Als er vorsichtig an der Stelle drückte, wo meine Nieren waren, schrie ich.
    »Es ist okay, Kumpel. Ich wollte dir nicht weh tun«, sagte Kevin und umarmte mich irgendwie.
    »Kevin, sieh dir das an«, sagte David und zeigte auf meinen Penis.
    Es brannte wie Feuer da unten und als ich an mir hinunter sah, war an der Spitze ein Tropfen Blut. Ich wurde panisch. Ich pisste seit einer Woche Blut und es tat jedes Mal weh.
    »Hol seine Sachen«, sagte Kevin zu Alex, der sofort die Dusche verließ.
    Eine Minute später war er aber schon wieder zurück. Er hatte saubere Boxershorts, ein T-Shirt und Shorts in der Hand.
    »Luke, ich befürchte, wir müssen dich sofort zum Arzt bringen.«
    »Ich habe kein Geld für einen Arzt.«
    »Ja, aber wir schon«, sagte Kevin. »Zieh dich bitte an und dann komm mit uns. Alex, sag bitte Rick, Jeff und Justin, was los ist. Wir rufen sie an, sobald wir etwas wissen. David, hol seine Brieftasche und fahr dann bitte Alex‘ Wagen in die Einfahrt. Wir nehmen sein Auto. Mein Wagen steht in der Garage und da stehen die ganzen anderen Autos davor.
    »Ja, Sir«, sagten beide und gingen.
    »Glaubst du, dass ich sehr verletzt bin?«, fragte ich besorgt.
    »Ich befürchte ja, aber in ein paar Tagen wird alles wieder gut sein«, versicherte Kevin mir.
    »Danke, dass ihr das für mich tut.«
    »Kein Problem. Kannst du alleine laufen?«
    »Ja, ich denke schon.«
    Ich machte einen vorsichtigen Schritt nach vorne, so wie ich es die ganze Woche getan hatte. Es tat weh wie die Hölle.
    »Könntest du mir vielleicht helfen?«, bat ich ihn.
    Kevin sollte recht behalten, aber ich war viel schwerer verletzt, als ich gedacht hatte. Ich hatte eine gerissene Vene in der Nähe meiner Nieren. Ich brauchte sogar eine Notoperation, um den Schaden zu beheben und um die Blutung zu stoppen. Die Ärzte sagten mir, dass es ein Wunder war, dass ich noch lebte, vor allem, weil ich diese Verletzung schon eine ganze Woche lang hatte. Sie versicherten mir aber auch, dass ich ein normales Leben führen könnte und ich musste im Grunde Alex dafür danken, weil er erkannt hatte, wie verletzt ich wirklich war.
    Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, nahmen sie mich mit nach Hause. Sie wechselten sich ab, um bei mir zu bleiben und um sich um mich zu kümmern. Es war nicht wirklich viel, was sie für mich machen mussten, aber es war gut zu wissen, dass man nicht alleine im Haus war.
    So lernte ich diese wunderbare Familie kennen. Ich hatte ein paar Vorurteile gegenüber Südstaatlern, aber diese Leute waren die Freundlichkeit in Person. Das heißt, wenn man es als Freundlichkeit bezeichnen kann, einem völlig Fremden das Leben zu retten.

Kapitel 2: Kevin
    Lukes Notoperation fand noch am gleichen Abend statt, an dem wir ihn ins Krankenhaus gebracht hatten. Er war bereits 18 und mit seinem Führerschein konnte er es auch beweisen. Deswegen konnte er die notwendigen Unterlagen und Formulare selbst ausfüllen und unterschreiben. Als es darum ging, seine Eltern anzurufen, lehnte er es hartnäckig ab. Wir respektierten seinen Wunsch natürlich.
    Die Ärzte mussten eine Vene reparieren, die zu Lukes linker Niere führte und sie waren offensichtlich überrascht, weil er überhaupt noch lebte. Für sie war es ein Wunder.
    Nach der Operation wurde er auf der Intensivstation aufgenommen, auch wenn er dann nicht mehr in Lebensgefahr war. Ich hatte den

Weitere Kostenlose Bücher