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Sumpfblüten

Sumpfblüten

Titel: Sumpfblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Himmel wandern.
    »Sie hat gesagt, mit dem ersten Scheck kauft sie sich ein Paar neue Titten«, fuhr sein Onkel fort. »Ich soll dir unbedingt Danke von ihr sagen.«
    Jetzt hörte Sammy Tigertail das Ding ganz deutlich, es kam schnell von Süden her näher. »Onkel Tommy, ich muss Schluss machen«, sagte er und hechtete durch die schmale Öffnung.
    Er landete hart auf dem Zementboden, lag da und lauschte, während ein kleines Flugzeug sehr tief über die Insel flog. Ein Schatten bewegte sich, schob sich vor das Sonnenlicht, und Gillian stand über ihm – das Gewehr auf seine Brust gerichtet.
    Sammy Tigertail sah, dass sie sein Hemd von der Spitze des Gewehrlaufs entfernt hatte, was auf möglicherweise ernste Absichten schließen ließ.
    »Verhaftest du mich jetzt?«, fragte er.
    Gillian seufzte gereizt. »Gib das verdammte Handy her.«

10. Kapitel
    Eugenie Fonda beschwerte sich nicht darüber, in der Touristen klasse fliegen zu müssen, wenngleich sie Boyd Shreave gegenüber die Bemerkung fallen ließ, dass ihr Verleger damals für sie immer First Class gebucht hatte.
    »Verleger?«, fragte er.
    »Hab ich das nicht erwähnt?« Verdammtes Valium, dachte Eugenie.
    »Dass du ein Buch geschrieben hast? Nein, daran würde ich mich definitiv erinnern«, erwiderte Shreave. »Was war’s denn für eins, ein Kochbuch oder so?«
    »Nicht ganz, Süßer.«
    Das Flugzeug stand auf einer Startbahn des Flughafens Dallas/Fort Worth, auf Platz elf der Warteschlange für die Starterlaubnis. Eugenie hätte gemordet für einen Wodka Tonic vor dem Start, doch da war nichts zu wollen. Nicht in der Scheißtouristenklasse.
    »Das war vor ein paar Jahren«, sagte sie. »Ich hatte was mit einem Mann, der sich als ein echt übler Typ rausgestellt hat. Später haben sie mich gebeten, ein Buch zu schreiben – war nicht meine Idee.«
    »Wie hieß es denn? Vielleicht hab ich’s ja gelesen«, wollte er wissen.
    Es hätte Eugenie Fonda nicht schockiert zu erfahren, dass Boyd Shreave seit der zwölften Klasse kein Buch mehr aufgeschlagen hatte.
    »Storm Ghoul« ,antwortete sie. »Supertitel, wie? Klingt wie ein Halloween-Film.«
    »Hast du was daran verdient?«
    »Ganz ordentlich. Das Ding war eine Weile auf der Bestsellerliste.«
    »Ach, wirklich.« Shreave ließ sich schmollend zusammensacken. »Ich dachte, wir beide hätten keine Geheimnisse voreinander.«
    »Ich kann mich nicht an ein derartiges Abkommen erinnern, Boyd.«
    »Du hast einen Bestseller geschrieben! Das ist ’ne Riesensache, Genie, warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Weil es lange her ist und weil die Kohle inzwischen weg ist.«
    »Schön. Gibt’s noch was, was ich wissen sollte?«
    »Ja«, schoss sie zurück. »Ich gebe mich nicht mit Neunjährigen ab oder mit Typen, die sich so benehmen. Also setz dich gerade hin, setz ein Lächeln auf und zeig allen hier im Flugzeug, dass du stolz darauf bist, mit jemandem zu fliegen, der so toll aussieht wie ich.«
    Sie sprachen erst wieder miteinander, als sie irgendwo über Louisiana waren. Wo Boyd schließlich den Mut aufbrachte, nach dem anderen Mann zu fragen.
    »Na ja, wie sich herausgestellt hat, war er ein Mörder«, sagte Eugenie und leerte den letzten Tropfen aus ihrer Mini-Wodkaflasche in ihren Becher. »Bonneville hat er geheißen. War eine Riesenstory in den Medien.«
    »Und du warst mit diesem Irren verheiratet?«
    »Nein, ich war seine Freundin. Er hat seine Frau ertränkt und behauptet, es sei ein Hurrikan gewesen.«
    »Grundgütiger, daran erinnere ich mich doch« ,murmelte Shreave. »Das wurde im Court-TV gezeigt, nicht wahr?«
    »Reden wir über was Schöneres – Hungersnöte zum Beispiel oder Kinderlähmung.« Sie winkte einer Flugbegleiterin, ihr noch einen Drink zu bringen.
    Sie überflogen gerade Panama City, als Boyd sich zu ihr hinüberbeugte und flüsterte: »Außer dass du total schön und sexy bist, bist du also auch noch eine berühmte Schriftstellerin. Das ist echt ziemlich verdammt cool.«
    Durch das Fenster konnte Eugenie die schimmernde, gebogene Küstenlinie Floridas sehen. Einen wunderbaren Moment lang gelang es ihr, sich vorzustellen, dass sie allein reiste.
    »Ich bin keine berühmte Schriftstellerin, Boyd, ich bin eine berühmte Geliebte«, erwiderte sie. »Das ist ein Riesenunterschied.«
    Er legte eine Hand auf ihr Bein. »Aber denk doch mal, Genie. Ein Mann hat für dich getötet. Wie viele Frauen können das von sich behaupten?«
    »Irgendwie fand ich’s damals gar nicht so

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