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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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werdenden Warteschlange auf. Begleitet von dem beständigen Wispern in ihrem Hinterkopf.
    »Der Nächste.«
    Shanija drückte das Gatter mit dem Oberschenkel auf und trat auf die Terrasse.
    Die warzige Kröte mit ihren kleinen verschrumpelten Brüsten kratzte sich den Bauch. Der Luftsack hob und senkte sich in gleichmäßigem Rhythmus.
    »Anliegen?«
    »Ich heiße Shanija Ran. Und das ist…«
    »Namen tun nichts zur Sache. Dein Anliegen?«
    »Wir sind durch ungünstige Umstände hier im Nirgendwo gestrandet und müssen schnellstmöglich weiter Richtung Osten. Dazu wollen wir den Zug nehmen und brauchen, wie uns gesagt wurde, eine Reisegenehmigung.«
    »Wie viele?«
    »Drei Tickets«, antwortete Shanija, hob aber gleich darauf die Hand, sah auf das stachlige Etwas, das sie immer noch schützend umkreiste, und verbesserte dann: »Dreieinhalb Tickets. Für mich, meine Begleiterinnen und einen Werbär.«
    Die Uriani schmatzte träge und entschied: »Das macht zusammen zehn Om. Zahlbar sofort.«
    Erleichtert über den moderaten Preis, legte Shanija die letzten Murmel, die sie noch besaßen, auf den Tisch und wollte nach den abgestempelten Fahrkarten greifen, als …
    Ein schwabbelnder Schauer lief durch den aufgedunsenen Körper der Bürgermeisterin. Sie schnappte nach Luft, ruderte mit den Ärmchen und quakte erbost: »Sieht hier etwa irgendetwas
Lila
aus? Ist auch nur
eine
Latte, Span oder Nagel in diesem scheußlichen Mischmasch aus Blau und Rot bepinselt? Nein! Denn das hier ist das orangefarbene Viertel. O-R-A-N-G-E!«
    Mit einem Wisch waren die Murmeln vom Tisch gefegt, und die Wachen schickten sich gerade an, die verdutzte Gruppe zum Ausgang zu bugsieren, da mischte sich eine nur allzu bekannte Stimme ein: »Ich könnte aushelfen und den nötigen Betrag in die richtige Währung tauschen – zu einem mir angemessenen erscheinenden Wechselkurs, versteht sich.«
    »Das wäre außerordentlich n…«, begann Seiya.
    Shanija unterbrach. »Niemals!«
    »Die Wechselstube ist unten am Tor«, warf einer der anderen Wartenden ein.
    »Lieber lauf ich mir die Füße wund, als von dem da Hilfe anzunehmen!«
    »Steckt dir ’ne Gräte im Arsch, oder was soll dieser Aufstand?« As’mala packte Shanija an den Schultern und schüttelte sie.
    Aber sie wollte sich nicht beruhigen. Im Gegenteil. Lange aufgestaute Gefühle brachen sich ihren Weg an die Oberfläche und befreiten sich mit einem Schrei aus ihren Fesseln. »Weg von mir! Alle!«
    Ohne nachzudenken, lief Shanija los, boxte sich den Weg frei, sprang die Stufen hinab, schwang sich über Umzäunungen, Balustraden und Tauwerk. Blind vor Zorn auf die Welt und sich selbst stürmte sie Stege, Brücken und Rampen entlang.
    Doch die Stimmen in ihrem Kopf hielten Schritt.

8.
    Shanija rannte, bis ihr Herz gegen die Schläfen pochte und ihre Lunge sich in ein Nadelkissen verwandelt hatte. Gejagt. Verfolgt, wie ein Tier.
    Sie brauchte einen Ausweg. Ein Versteck. Ein Ziel.
    Sie stolperte, fing sich in letzter Sekunde, klammerte sich orientierungslos an einen Stützpfeiler und sackte schließlich mit dem Rücken an einer Hauswand entlang zu Boden. Was war denn nur los mit ihr? Wo war Colonel Shanija Ran geblieben, die man hinter ihrem Rücken
Cold Angel
genannt hatte?
    Ein Gefühl von Enge zentrierte sich in ihrer Halsgrube. Im nächsten Moment purzelte Pong aus der Reliefmulde und landete keuchend im Staub. »Willst du uns umbringen?«
    Die Schuppen des kleinen Drachen schillerten in Wellen aus Braun und Grün. Seine Bartelhaare zuckten nervös, als er zu Shanija aufsah und sich hektisch durch den Straßenstaub schlängelte. »Sag schon, Boss, biste durchgeknallt?«, fragte er unverblümt. »Oder ist das deine Art, Verliebtheit auszudrücken?«
    »Ich … bin nicht verliebt«, antwortete Shanija schwach.
    »Also Nervenzusammenbruch, na toll. Hast du dabei mal an mich gedacht?«
    »Angst um deinen Schatz?« Shanija verzog den Mund zu einem erschöpften Lächeln. »Dein Schatz ist mein Schatz, vergiss das nicht.«
    Pongs Farbe schlug in Aschgrau um, während er aus Mund und Nüstern Rauchwölkchen blies. »Ich kenne dich, bin ein Teil von dir. Du kannst mich nicht verstoßen.«
    Tack. Tack-Tack-Tack
.
    Shanija und Pong fuhren gleichzeitig herum. Blickten um sich. Sie kannten dieses krabbelnde Geräusch.
    »Der Schatten«, flüsterte die Erdfrau und registrierte mit Schrecken, dass sie sich ein zweites Mal in einer abgelegenen Seitengasse befand, ohne recht zu wissen, wie sie hierher

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