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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hatte.
    In der alten Zusammenstellung hatte alles funktioniert. Jeder kannte die Stärken und Schwächen seines Kameraden. Sie waren aufeinander eingespielt. Jetzt musste er sich mit dieser wahllos zusammengestellten Gruppe abrackern, und zu allem Überfluss war Dworn für die Führung der zwölf Echsen verantwortlich. Es konnte durchaus zu Kampfhandlungen kommen, das fühlte Dworn, und er würde sein Bestes geben, damit die Gruppe nicht wie Motten in die offene Flamme flogen.
    »Heute kommt das erweiterte Waffentraining«, sagte der Gruppenführer zu seinen Leuten. »Und prägt euch alles genau ein. Beherrscht ihr diese Waffen, werdet ihr zu Vernichtungsmaschinen, zu wahren Kriggets. Beherrscht ihr die Waffen nicht, seid ihr und eure Kameraden tot. Nach dem Training steht der Dianoctum-Patrouillengang durch ELIUM am Programm.«
    Nicht, dass eine Patrouille nötig gewesen wäre, aber wie hunderte anderer Gruppen würden sie in den nächsten Tagen ELIUM durchstreifen. Nur damit sich die Kämpfer aneinander gewöhnten. Sie sollten wissen, wie die anderen rochen, wie sie atmeten, und wie sie verdauten. Sie mussten eins werden.
    Dworns Gruppe betrat die Trainingshalle und gesellte sich zu tausenden von Kriggets.

4.
    Die hohe Luftfeuchtigkeit hatte alles aufgeweicht, was Shanija bei und an sich trug. Ihre ärmellose Bluse klebte an der Haut, und Pong hätte alle Mühe gehabt zu seinem Plätzchen zu gelangen. Shanija wischte sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und blinzelte zur Kavernendecke, wo durch die Kluft zu sehen war, wie sich der Himmel dunkel färbte. Sie mussten sich beeilen, wollten sie nicht in diesem Sumpfstreifen übernachten. Obwohl … ELIUM wirkte genauso wenig einladend.
    Ihr erster Eindruck hatte sich gefestigt: Wie der Kadaver eines verwundeten oder toten Tieres lag die Legende ELIUM vor ihnen. Über fünfzig steile Meter stieg die dunkel glitzernde Außenhülle vor ihnen in die Höhe. Alle dreißig Meter drückte sich ein narbiger Strang durch die Außenwand, der nach oben führte. Die Wand dazwischen sah wie ausgeleiertes Leder aus, das früher einmal fest gespannt sein mochte, nun aber in der Mitte durchhing und dadurch ausgehärtete Falten und Taschen bildete.
    Shanija trat näher und streckte die Hand aus. Die Hülle war hart und glitschig. Unwillkürlich fragte sie sich, ob dieses Gebilde jemals im freien Raum gewesen war und eine Atmosphäre hatte halten können. Ihr war klar, wie ein Raumschiff funktionierte, und nach ähnlichen Prinzipien würden auch andere raumfahrende Völker ihre Schiffe bauen. Die Menschen hatten bislang nur Kontakt zu den Quinternen, aber auch auf dem Raumschifffriedhof von Neluv hatten sich nur geringe Abweichungen zum allgemein üblichen Aufbau gezeigt. Vor der Legende ELIUM musste Shanija jedoch kapitulieren. Was sie hier zu sehen bekam, war mit nichts zu vergleichen. Sie wusste nicht einmal, welchen Teil des Schiffes sie vor sich sah, geschweige denn, wie viel.
    »As’mala?«, wandte sich Shanija an die Gefährtin. »Wo würdest du hier den Eingang suchen?«
    As’mala machte ein nachdenkliches Gesicht, schüttelte dann aber den Kopf. »So etwas habe ich noch nie gesehen, es wirkt alles so organisch. Bei Zyrkans Eiern, ich hab keine Ahnung.«
    »Eine Öffnung muss es geben«, warf Darren ein, »schließlich müssen die Metallvögel landen und starten.«
    »Aber oben, nicht hier unten«, bemerkte Shanija. »Außerdem können die auch woanders untergebracht sein. Kommt drauf an, ob es sich um logistische Einheiten handelt oder um Kampfverbände.«
    Sie schritten entlang der Außenhülle des Kolosses und gelangten an Wasser. Nebelschwaden wirbelten träge über die ruhige Oberfläche. In der Kluft über ihren Köpfen waren Fathom und Flavor inzwischen verschwunden, und es wurde zunehmend dunkler.
    »Moment«, sagte As’mala und lief, von schmatzenden Geräuschen begleitet, zum Ufer des Sees. Geschmeidig hechtete sie über einen dicken Schlauch, der sich gerade in die Höhe wölbte, verschwand mit einem lauten Platschen im dunklen Wasser und tauchte unter.
    »Fuck!«, fluchte Shanija und rannte zum Ufer. Nur die heftig kreiselnden Nebelfetzen zeigten die Stelle an, wo As’mala verschwunden war. »Immer dieses blinde Vorstürmen!«, schimpfte sie.
    Kurz entschlossen hechtete sie in den See. Brackiges und lauwarmes Wasser umfing ihren Körper. Es war widerwärtig. Shanija zwang sich, die Augen zu öffnen, aber mehr als undeutliche Schatten konnte sie nicht

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