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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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deshalb auch nichts anderes übrig, als sich wohnlich einzurichten. Inzwischen gehören sie zu den Hauptvölkern, weil sie sehr fruchtbar sind und … nun ja, du weißt es ja selbst: Aufdringlich, ignorant und nervtötend. Sie knallten an einem strategisch wichtigen Punkt runter, rissen umgehend das Ruder an sich und benannten alles neu, weil die bisherigen Bezeichnungen für sie unaussprechlich waren. Inzwischen hat sich sogar die Sprache durchgesetzt, wenngleich nach der langen Zeit verzerrt und vor allem mit anderen Sprachen vermischt.«
    Shanija schüttelte den Kopf. »Das wird doch immer absurder! Wie wollen sie denn alles an sich gerissen haben? Gibt es hier keine Regierung? Warum haben die anderen sich das gefallen lassen?«
    Pong wackelte mit dem Kopf. »Der Beweis mit den Namen ist wohl deutlich, oder? Die Havarierten haben sich damals mit irgendwelchen Typen zusammengetan, die man
Bibliothekare
nennt und die hier wohl was zu melden haben. Jedenfalls haben die verkündet, dass fortan ein neues System eingeführt würde, und damit war die Sache auch schon gegessen. Das scheint hier durchaus so üblich zu sein, Namen und Sprachen zu ändern, wenn eine ziemlich große, lärmende und sich wichtig machende Schar eintrifft. Den anderen, die schon vorher da waren, scheint es piepegal zu sein, solange sie mit Namen und Sprache zurecht kommen und man sie in Ruhe lässt. Denn: Nein, es gibt hier keine Zentralregierung oder Zentralordnung, alles ist ein völliges Chaos, in dem jeder gerade macht, was er will, solange die anderen ihn lassen. Die Menschen haben zu Beginn mal ein paar kriegerische Eroberungen versucht, sind aber gescheitert, weil keiner Lust hatte, sich mit ihnen zu verbünden, und so haben sie es auf anderem Wege geschafft, vergleichsweise mächtig zu werden: Sehr zahlreich, wirtschaftlich erfolgreich, und so weiter. Wobei jeder Mensch natürlich nur noch seine eigene Suppe kocht.«
    Das musste erst einmal alles verdaut werden, aber Shanija verschob es auf später. Sie nahm es zunächst einfach als gegeben. »Woher weiß As’mala das alles?«
    »Du und deine Vorurteile!«, schnaubte Pong. »Wieso erkennst
du
eine mehrere tausend Jahre alte Sprache wie Latein, hä? Du bist als rotznäsige Getto-Göre aufgewachsen!«
    Shanija senkte leicht den Kopf. Pong hatte Recht, sie verurteilte As’mala, ohne etwas über sie zu wissen, außer, dass sie eine weitgereiste Diebin war. Natürlich durfte es auch gebildete Diebe geben. »Frag sie, wie lange sie hier schon gefangen ist.«
    »Hab ich schon, und sie hat es mir gesagt, obwohl es ihr ziemlich peinlich ist. Seit gestern Mittag. Der Haufen muss danach einen ziemlich dicken Fang gemacht haben, weil er sich bald darauf an der uns bekannten Stelle niederließ, um erst mal eine Weile zu verdauen. Du und As’mala, ihr dient derzeit als Vorrat. Ihr werdet wohl noch nicht gleich verputzt, und ihr bleibt auch am Leben, bis man euch verspeisen will, damit ihr nicht so schnell verderbt.«
    »Wie beruhigend«, zischte Shanija. »Sehe ich das richtig? Momentan können wir nichts tun, bis wir irgendwohin kommen, wo wir auf Hilfe hoffen können?«
    »So sieht es aus«, meinte Pong, und es klang fast bedauernd.
    »Gut, dann bring mir As’malas Sprache bei.«
    »Was?«
    »
Fang an!
«

    Die Nacht verging schnell, und ebenso rasch lernte Shanija dazu. Sie würde noch eine Weile brauchen, bis sie mit den Schnalz- und Klicklauten zurecht kam, aber für den alltäglichen Gebrauch würde sie sich bald fließend unterhalten können. Die Grammatik war ihr vertraut, es ging nur um die Wörter, und die saßen rasch.
    Mit Pongs Dolmetschervermittlung gelang ihr bald die erste Unterhaltung mit As’mala, die bestätigte, dass sie von der Besatzung der legendären
Sunquest
abstammte. Und Shanija erfuhr noch viel erstaunlichere Dinge.
    Auf Less war keine elektronische Technik möglich, das wusste sie bereits. Aber dafür hatte jedes Lebewesen, ob Intelligenz, Flora oder Fauna, die Gabe der
Psimagie
. Wobei vermutlich keine zwei Individuen über exakt dieselben Fähigkeiten verfügten.
    »Ich zum Beispiel«, erklärte As’mala, »kann jedes Schloss öffnen, egal auf welche Weise es gesichert ist. Das ist mein besonderes Talent, das mich letztlich in die Diebeszunft brachte.«
    »Diese Psimagie hat mich zum Leben erweckt!«, schnarrte Pong. »Und lässt den Müllhaufen durch die Gegend latschen.«
    Shanija ließ sich nicht anmerken, was sie davon hielt. »Dann müsste ich also auch eine

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