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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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dem Unschuldigen.
    Yimak Groom würde dieses eine Mal nicht grausam sein.

    Als Seiya erwachte, schmerzte ihr ganzer Körper. Ihre verkrampften Muskeln hatten sich verhärtet. Die Augen brannten.
    Das federweiche Oberbett duftete nach frischem Heu und spendete Trost. Das Fenster der Kammer war geöffnet. Vögel zwitscherten.
    Die Prinzessin hob den Kopf und ihr Blick wanderte über die blitzsaubere Inneneinrichtung. Einfache Möbel aus dunklem Holz. Handgewebte Teppiche, auf der Kommode eine Wasserschüssel und ein Krug. Vor dem Fernster bewegten sich bunte Vorhänge in der Brise, die einen milden Tag verhieß. Auf dem Fensterbrett stand ein Strauß mit gelben Blumen.
    Ein schöner Tag!
    Seiya seufzte und ließ den Kopf zurück ins weiche Kissen sinken. Hier drin war es himmlisch. Nichts deutete auf den grausigen Traum hin, der sie im Griff gehabt hatte. Der zweite innerhalb kurzer Zeit. Wieso geschah das mit ihr? Was hatte dazu geführt, dass sie aus heiterem Himmel bewusstlos geworden war, in einen Alptraum geschleudert wurde wie ein abgenagter Hühnerschenkel in ein Kaminfeuer?
    Sie erinnerte sich an das Surren über sich, an den Schatten, der sich über den Wald gelegt hatte, an den Geruch von verbranntem Holz. Dann hatten die Beine unter ihr nachgegeben und weiches Moos ihren Fall gedämpft. Das Aroma faulender Blätter drang in ihre Nase. Danach war alles wie ausgelöscht. Nur das unvorstellbar grauenhafte Erleben ihres eigenen Todes war noch präsent. In ihrem Hinterkopf meinte sie, eine höhnische Stimme zu hören. Seiya träumte, zu töten. Badete in Blut. Irgendetwas in ihr wisperte, dies sei mehr Erinnerung als Traum. Manchmal hatte sie das Gefühl, jemand habe sie durch den Traum geleitet, ihre Hand genommen und sie gegen ihren Willen an die düstersten Stellen geführt. Wie ein Kind war sie sich vorgekommen, das sich im Wald verlaufen hatte. Dann war alles schwarz geworden und hämisches Lachen hallte aus der Dunkelheit. Kein Trost, keine Wärme, keine Hoffnung.
    Ein Todestraum.
    Tentakel, die sich in ihre Haut bohren. Große Insektenaugen, die sie anstarren und zu verschlingen scheinen, aushöhlen und leeren, bis sie greint wie eine Irre. Und in der Nähe der Schlund, dem Seiya nicht entgehen kann. Krallen, die sich in ihr Fleisch schlagen, Schmerzen, und dann … das Gesicht von Mun. Sein haarloser Kopf, die gütigen Augen. Er will sie festhalten, streckt die Finger nach ihr aus; und dann, sein nackter Körper, sein Geschlecht, groß und fordernd. Erneut wird Seiya vorwärtsgetrieben, weg von Mun, und Hautfetzen reißen von ihrem Rücken, hastig gefressen von Kreaturen, die dankbar schmatzend über ihr Fleisch herfallen, und dann auf knochigen Beinen, taumelnd wie Tote,
    es
sind
Tote!
,
    hinter ihr herjagen,
    mehr Fleisch! Mehr!
,
    und ihr Atem geht schwer, ihre Brust ist wie eingeschnürt. Brennende, kreischende Schmerzen, überall in ihrem Körper, besonders dort, wo die Wirbelsäule weißknochig und schutzlos den fransigen Klauen der Verfolger ausgeliefert ist, Tränen fließen ihr in den Mund wie ein salziger Bach, und ihre Stimme ist nur noch ein trokkenes Röcheln
    helft mir! Helft mir!
    Dabei dringt kein Wort über ihre rissigen Lippen.
    Der Schlund ist vor ihr, während ihre Füße in schleimigen Gedärmen versinken, die sich wie lüsterne Schlangen um ihre Fesseln schlingen, an ihren Beinen emporzüngeln wollen, immer höher, um einzutauschen und sich zu laben …
    Beim Monolithen – wann nimmt dieser Traum ein Ende?
    Dies ist kein Traum …
    … sondern Wirklichkeit!
,
    und sie stürzt und fällt
    … stirbt …
    und erwacht.
    Genug erinnert! Der Traum war vorüber. Die Sonne schien und das Bett war gemütlich. Dennoch klopfte Seiyas Herz wie ein Schmiedehammer.
    Die Tür wurde einen Spalt weit geöffnet. Ein schwarzer Haarschopf schob sich zaghaft herein, eine knackige Nase, über der helle Äuglein blitzten wie Edelsteine. Der breite Mund öffnete sich zu einem herzlichen Lächeln. »Oh, wie schön!« B-ama klatschte in die Hände und stieß die Tür vollends auf. Ihre blaue Latzhose bildete einen fröhlichen Kontrast zu Sonnenschein, Blumen und poliertem Holz. »Du bist wach!«
    »Grmmpf!«, war alles, was Seiya von sich geben konnte. Ihre Zunge klebte am Gaumen.
    B-ama ging durch die Kammer zur Kommode. »Zum Waschen und Trinken! Kristallklar. Das beste Wasser.«
    Sie schüttete einen Becher voll und reichte ihn Seiya. Endlich – sie war am verdursten! Seufzend richtete sie sich auf und

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