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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Vorsichtig beugte er sich vor und erblickte das Gesicht, das ihm der See entgegenhielt. Ein völlig fremdes Gesicht, ohne Nüstern auf der Maulspitze und Knochenwülsten über den Augen, aber mit Tränen und Schatten darunter. Ein Bild von Leid und Ernüchterung.
    »
Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu
«, murmelte er den ersten, den noch stärkeren geheimen Satz des Ordens, und als es dann geschah, wusste er, dass sein kurzer Zweifel ihn erniedrigt und entwürdigt hatte. Aber Dur war gnädig, Dur verzieh, denn Aliandur bereute zutiefst.
    Der Verkünder wusste, was er zu tun hatte. Er hielt die Hand über den See, und die Wolken, die schon längst verschwunden waren, zogen sich von neuem zusammen und bildeten eine Säule, die den Himmel teilte und sich hinter ihn schob. Und er sah, dass sie dort Finsternis über das Land brachte und vor ihm den See erleuchtete, und ein starker Ostwind kam aus der Wolke auf und ließ das Wasser des Sees zurückweichen.
    Genauso haben die Altvorderen des Ordens es beschrieben
, dachte Aliandur.
    Und aus dem Boden des Sees erhoben sich Gebilde. Das Erste rollte heran, und der Verkünder spürte, wie neue Kraft ihn durchströmte.
    So etwas hatte er noch nie erblickt, und es war wunderschön.
    Es sah aus wie eins der
Fahrräder
, die in manchen Städten auf Less in Mode gekommen waren. Aber es hatte vorn und hinten jeweils zwei Räder, die dem Gefährt zusätzliche Stabilität verliehen, vor dem Fahrersattel waren zwei Tanks angebracht, und hinter dem Sattel zwei große Düsen, aus denen eine nebelähnliche Substanz quoll, die das Gefährt antrieb.
    Dampf
, dachte Aliandur.
Durs Geschenk wird mit Dampf betrieben!
    Aus dem sandigen Boden des Sees formte sich ein zweites solches Gefährt, ein drittes, viertes, fünftes, und es schien noch keine Ende zu nehmen. Und alle waren gepanzert, und vermutlich – Aliandur bezweifelte es keinen Augenblick lang –
schnell
.
    Er richtete sich zu voller Größe auf, und es fiel ihm nicht schwer. Seine Kraft war zurückgekehrt. Die Psimagie des Herrn im See bewirkte Wunder, wie schon seit Urzeiten.
    Seit es den Orden des Erlösers gab.
    »Auf die Gefährte, meine Krieger!«, rief er. »Wir werden Shanija Ran ergreifen und alle töten, die sich uns in den Weg stellen!«
    In diesem Augenblick wusste er mit absoluter Sicherheit, dass sie den Ort des letzten Gefechts rechtzeitig erreichen würden.
    Und er verdrängte den Gedanken, dass das, was seit langem in diesem See lebte, nicht für Dur eintrat, sondern nur dem Orden zu Gefallen sein wollte.
    Denn Dur würde bald kommen, und seine Herrschaft würde glorreich sein.

    Ein leichter Druck hatte sich über Shanijas Kopf gelegt, während sich der Schlaf einfach nicht einstellen wollte, so, als würde der Vorbote eines schweren Migräneanfalls seine dunklen Schwingen ausbreiten und sie langsam einhüllen. Dabei fühlte sie sich wunderbar entspannt und erschöpft, gleichzeitig leer und erfüllt. Der Sex mit Darren war anstrengend und wundervoll gewesen.
    Sie sah zu ihm; er hatte keine Probleme gehabt, war sofort eingeschlafen, nachdem sie sich zum letzten Mal geliebt hatten.
Männer
, dachte sie, aber nicht abfällig oder gar zornig.
    Vielleicht konnte sie nicht einschlafen, weil etwas in ihr nagte. Während Mun in der Schankstube nach der Möglichkeit der Unterkunft gefragt hatte, war Shanija etwas klar geworden.
    Sie war das Zentrum der kleinen Gruppe, und ohne sie würde die Gemeinschaft zerbrechen, eher früher als später. Nur Shanija gab ihr Halt.
    Während der langen Reise von Westen nach Osten hatten sie sich mehrmals getrennt und wieder zusammengefunden, und nun sah Shanija gewisse Strukturen. Darren und sie bildeten ein Paar, auch wenn sie sich fragen musste, ob sie beide irgendeine Zukunft hatten. Zwischen Seiya und Mun hatte sich ebenfalls etwas getan, wenngleich die beiden es verborgen halten wollten, vor allen anderen und vor allem vorsich selbst. Obwohl Shanija vermeintlich nur Augen für Darren gehabt hatte, war ihr nicht verborgen geblieben, welche Blicke die Prinzessin dem Adepten zuwarf, und wie er ebenfalls häufig verstohlen zu ihr schaute. Von ihrer Herkunft und Lebensauffassung waren sie jedoch wohl zu unterschiedlich, sodass sich bisher nicht mehr daraus entwickelt hatte.
    Und As’mala … Shanija tat es zutiefst leid, wie sie sich ihrer Freundin gegenüber verhalten hatte. Wie ein verliebtes Schulmädchen hatte sie unten im Schankraum mit Darren geturtelt, es kaum abwarten können, mit ihm

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