Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
in die Kiste zu steigen, während die Diebin und Leibwächterin, selbst kein Kind von Traurigkeit, sich bestimmt immer überflüssiger vorgekommen war.
    Verdammt!
Shanija fragte sich, warum sie sich so unmöglich benommen hatte. War sie denn wirklich schon so abhängig von Darren geworden?
    Und sie fragte sich, wie es Seiya und Mun inzwischen ergangen war, ob As’mala einen Lover für die Nacht gefunden hatte, warum noch keiner von ihnen zurückgekommen war, und …
    Und warum diese Gedanken zwischen Schlaf und Wachsein einfach nicht von ihr ließen und sie nicht einschlafen konnte, obwohl sie wusste, wie schwer der morgige – oder schon der heutige? – Tag werden würde. Um sich abzulenken, dachte sie an etwas anderes, an ihre Eltern, ihren Bruder, den Wohnblock, in dem sie aufgewachsen war, doch das war wohl nicht die beste Wahl gewesen, denn der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen, und irgendwann dachte sie an das Klopfen, und an Fiara …

Zwischenspiel
(WY-State, August 3200 – noch vier Jahre)
    Dumpf schlich das Klopfen in meinen Kopf, wurde immer lauter, bis es schließlich geradezu dröhnte und mich endgültig weckte. Müde drehte ich mich um und starrte auf die Leuchtanzeige des Weckers. Drei Uhr nachts.
    »Nicht schon wieder.« Ich zog die Decke über den Kopf, doch das Geräusch hämmerte beharrlich in meinem Schädel. Seit einigen Wochen raubte mir das Pochen den Schlaf, den ich dringend brauchte. In aller Herrgottsfrühe musste ich hart ran. Quer durch drei Blocks von Washington-York State und in die Computer-Konstruktion. Wenn ich müde war, machte ich Fehler. Fehler kosteten Geld, und das wurde mir von meinem Hungerlohn abgezogen. Auf die zwei Stunden Schlaf, die mir noch blieben, bis ich aufstehen musste, konnte ich einfach nicht verzichten.
    Das Geräusch erklang nicht jede Nacht, aber mehrmals in der Woche, und ich fragte mich, warum sich sonst niemand daran störte und der Sache auf den Grund gegangen war.
    »Diesmal bist du dran«, flüsterte ich, öffnete die Schublade des Nachttischs und holte die Taschenlampe heraus, die ich mir vor kurzem besorgt hatte. Die Verwaltung unseres Wohnblocks stellte um 21 Uhr den Strom ab. Energie war kostbar. In den Häusern und auf den Straßen unseres Viertels wurde es also stockdunkel, bis die Sonne aufging und den Himmel Grau färbte. Anständige Menschen, hieß es, hatten des Nachts draußen sowieso nichts zu suchen, sollten schlafen, damit sie frisch und ausgeruht zur Arbeit kamen.
    Wenn sie denn Arbeit hatten.
    Nur wer einen Nachtschicht-Job ergattert hatte, hatte meistens Geld, um sich Batterien zu kaufen.
    Mir wurde schwindlig, als ich mich aus dem Bett schwang.»Nichts Ernstes«, sagte Mutter immer, wenn ich ihr beichtete, dass es mir nicht gut ging. »Nur ein Wachstumsschub. Geht von selbst weg. Zum Arzt müssen wir deshalb nicht.«
    Wir gingen sowieso niemals zum Arzt, und wenn ich noch so krank war. »Ärzte kosten Geld, und Geld haben wir keins«, sagte Mutter, doch das war nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte bestand darin, dass mein Vater gemeinsam mit Mutter, Aaron und mir zu der verdammten LICA-Sekte konvertiert war. Die verbot den Einsatz von medizinischer Hilfe bei Krankheiten und stellte den Organismus und seine Selbstheilungskraft in den Vordergrund. Ich hatte versucht, meinem Arm etwas von Selbstheilungskräften zu erzählen, als ich ihn mir damals gebrochen hatte, aber genauso gut hätte ich gegen eine Wand reden können.
    Seitdem passte ich auf, was meine Gesundheit betraf. Ich hatte die Lektion gelernt. Vielleicht früher, als irgendein Mensch solch eine Lektion lernen sollte. Und seitdem konnte mir LICA gestohlen bleiben. Mich hatte niemand gefragt, ob LICA mein Seelenheil war. Ich sehnte den Tag herbei, an dem ich aus der Sekte austreten und selbst über mein Seelenund körperliches Heil bestimmen konnte. Spätestens, sobald ich auf die Militärakademie ging.
    Meine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit. Ich war oft nachts unterwegs, um mit Vater Reparaturen durchzuführen, wenn er sich bei einem Mieter im Wohnblock verdingt hatte, dem es etwas besser ging als uns. Bei manchen Arbeiten brauchte Barn Hilfe, und es gefiel ihm, einen Handlanger zu haben, der die schweren Sachen für ihn schleppte. Aaron wollte er das nicht zumuten. Aaron brauchte seinen Schlaf, damit er in der Schule klarkam. Aus ihm sollte schließlich was Besseres werden.
    Aber wir hatten das Geld, das Vater auf diese Art und Weise

Weitere Kostenlose Bücher