Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
die Augen zusammen, war plötzlich wieder hellwach, blickte sich verstohlen um, ob sie es nur mit diesem halben Dutzend vor ihr zu tun hatte oder sich irgendwo Verstärkung verbarg. Sie konnte keine entdecken.
    Die sechs Menschen starrten sie an, als hätte sie zwei Köpfe. Was kein Wunder war. Sie war zu
normal
, zu gut gekleidet.
    »Wo kommst du denn her?« Der Größte der Gruppe sprach sie an, ein gewaltiger Mann, mindestens zwei Meter groß und genauso viele Zentner schwer. Er war der Einzige, der Fleisch auf den Rippen hatte. Die anderen waren klein und schmächtig … deshalb nicht minder gefährlich, weil zäh, mit verschlagenem Ausdruck.
    »Aus dem Zentrum.«
    As’malas Antwort entlockte ein Brummen. »Was hast du dann hier zu suchen, so fern den Privilegien?« Das Misstrauen hing greifbar zwischen dem vierschrötigen Mann und As’mala.
    Nein, nicht nur Misstrauen. Neid und Gier.
    Sie deutete zum Himmel, ohne den mächtigen Knochenbrecher aus den Augen zu lassen. »Die Dinge ändern sich rasant. Habt ihr wirklich keine anderen Sorgen? Lasst es lieber bleiben, an mir beißt ihr euch die Zähne aus.«
    Der Riese verzog das Gesicht. Sein einfältiger Blick verlieh ihm etwas Groteskes.
    »Wen sollen wir denn um Hilfe bitten? Sieh uns an, wir sind der Abschaum der Stadt. Wir müssen sehen, wo wir bleiben. Ob es nun stürmt oder die Sonne scheint, wir haben nichts von Choc.«
    Die anderen nickten zustimmend. Einige reckten wütend ihre Fäuste.
    As’mala spürte ihre Not. »Ich verstehe. Trotzdem, legt euch besser nicht mit mir an. Wenn du so weitermachst, spielen wir bald Murmeln. Wie können wir uns also einigen?«
    Der Mann schaute sich demonstrativ um. »Willst du damit sagen, dass du nicht allein bist? Ich sehe aber keine Gefährten, die dir helfen könnten.« Sein Grinsen zeigte As’mala ein paar schwarze Zahnstummel.
    Sie atmete tief durch. Ein halbes Dutzend abgerissener Gestalten stand vor ihr, mehr oder weniger bewaffnet mit primitiven Stöcken und Beilen. As’mala wusste, sie konnte jetzt sagen, was sie wollte, man würde ihr alles ins Gegenteil verkehren.
    Es gab keinen Ausweg.
    Sie spürte, dass sie wütend wurde.
Diese Leute stehen mir im Weg
.
    »Verlasst lieber die Stadt. Flieht, solange ihr es noch könnt. Bringt euch in Sicherheit.« Schön gesagt. Aber wo auf Less gab es wohl jetzt Sicherheit?
    Der Riese krächzte, und einige seiner Kumpane fielen mit den gleichen merkwürdigen Lauten ein.
    Sie lachen
, dachte As’mala.
Sie lachen mich aus
.
    Ihr Zorn wuchs.
    »Wie naiv bist du? Hör dir doch die Priester an! Ganz egal, wen sie verehren, sie sagen alle dasselbe. Bald werden unsere Knochen in den Sonnen bleichen.«
    »Falls sie je wieder scheinen.« As’mala musste sich beherrschen, um ihm nicht an die Gurgel zu gehen.
    Der Mann kratzte sich den kahlen Schädel. »Keine Ahnung, was du meinst. Aber ich sehe deine rosige Haut und deinen weichen Körper. Du gehörst nicht hierher, und dir ist klar, was das bedeutet.« Er drehte sich kurz um und hob einen Arm. »Welchen Wegzoll sollen wir von ihr verlangen?«
    »Hat sie denn irgendwas, das wir gebrauchen können?«, rief der schmächtige Kerl neben ihm.
    »Nehmen wir sie!«, schlug sagte ein anderer, etwas fülligerer Mann vor. »Wenn wir mit ihr fertig sind, wird sie uns dankbar sein. Dann weiß sie, was das wahre Leben ist!«
    Die Rufe der anderen wurden lauter und drängender. As’malas Zuversicht sank. Das würde sich wohl nicht mehr vernünftig regeln lassen.
    »Lasst sie in Ruhe! Ich habe sie in Begleitung der Sonnenfrau gesehen, als ich betteln ging! Ja, sie ist hier in der Stadt, jeder spricht nur noch darüber! Sie kann uns retten!« Eine kleine, alte Frau humpelte auf sie zu. Ihr ausgemergelter Körper war nur notdürftig von zerrissener Kleidung bedeckt. »Sag uns, wo die Sonnenfrau ist, und du darfst weiterziehen.« Sie grinste As’mala an, und die schwärende Fäulnis ihres Atems schlug der blonden Frau entgegen.
    As’mala zuckte zurück. Damit konnte nur Shanija gemeint sein, und das war nicht gut, gar nicht gut. Was wussten die Chocer über ihre Freundin, und woher wussten sie vor allem, dass sie in der Stadt war?
    Die alte Frau kicherte und kam As’mala immer näher.Strähnige Fäden blonden Haares tanzten auf ihrem Schädel. Ihre blauen Augen lagen tief in den Höhlen.
Sie muss einmal eine schöne Frau gewesen sein
, dachte As’mala unwillkürlich.
    »Lass den Blödsinn!«, sagte der Riese. »Du erschreckst die arme Frau

Weitere Kostenlose Bücher