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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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losließ.
Sieht so die Apokalypse aus?
, fragte der Adept sich. Taumelnd kam er zum Stehen, drehte sich um, wartete, bis Seiya zu ihm aufgeschlossen hatte.
    Er machte sich Vorwürfe, dass er die Prinzessin in Haak Tenhaakens Gasthaus nicht zurückgewiesen hatte. Wie hatte er nur so naiv sein können zu glauben, dass er ihr Schutz bieten konnte?
    »Warum hast du mich denn mitgenommen?«, keuchte sie, während er sie in die relative Sicherheit einer Nebenstraße führte, in der er keine Plünderer ausmachen konnte. Aber in jedem dunklen Hauseingang konnte eine andere Gefahr auf sie lauern.
    »Weil ich ein Narr war«, antwortete er.
Weil ich ein Narr war anzunehmen, fern von den anderen, von Shanija, Darren und As’mala,würde sich eine Gelegenheit finden, dir zu sagen, dass ich … dass ich dich …
    Er führte den Gedanken nicht zu Ende und blieb kurz stehen, um sich zu orientieren. Er hatte keine Ahnung, wie lange sie in der Niederlassung des Zentralarchivs verweilt hatten, doch inzwischen musste es Abend sein. So richtig dunkel wurde es eigentlich nie auf Less, auch nachts nicht, dafür waren der rot glimmende Fathom und die drei Sonnen zu nahe. Doch nun war es stockfinster, vom Feuerschein der vereinzelten Brände einmal abgesehen.
    »Hier entlang«, sagte Mun und zögerte kurz, dann reichte er der Prinzessin die Hand.
    »Was war das im Zentralarchiv?«, fragte Seiya. »Wieso wusste dieser Peerer, dass du kommen und ihn nach der Urmutter fragen würdest? Und ist er wirklich nur am Leben geblieben, um dir Antwort zu geben?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Mun. »Es gibt Dinge zwischen den Sonnen, die …« Er verstummte.
    Seiya ging nicht weiter darauf ein. »Und wie sollen wir das Shanija beibringen?«, fuhr sie mutlos fort.
    »Was?«
    »Dass die Urmutter nicht mehr lebt.«
    »Noch gibt es keinen Beweis dafür. Wir müssen also auf jeden Fall zur Stele. Und überhaupt überbringen wir Shanija keine ganz schlechte Nachricht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Bislang haben wir nicht einmal daran geglaubt, dass es die Urmutter wirklich geben könnte.«
    Seiya schwieg einen Moment lang.
    Mun blieb an der nächsten Straßenecke stehen. Aus der Richtung, in der er Tenhaakens Herberge wusste, erklang lautes Geschrei, dann das Klirren von Metall. Sie würden einen Umweg einschlagen müssen, wollten sie Schwierigkeitenaus dem Weg gehen. »Weiter!« Er schritt schnell aus, mäßigte sein Tempo jedoch, als er merkte, dass Seiya ihm kaum folgen konnte.
    »So wie heute habe ich dich noch nie erlebt.«
    Mun drehte sich zu der Prinzessin um. »Wie meinst du das?«
    »Dein Verhalten war sehr ungewöhnlich für dich. Was ist mir dir geschehen? Ich habe den Eindruck, dass dich … etwas quält.«
    Er schwieg. Und spürte dann überrascht, dass sie seine Hand drückte.
    »Was macht dir zu schaffen, Mun?«
    »Ich zweifle allmählich …« Er hielt überrascht inne. Klang seine Stimme wirklich verbittert? Hatte er sich so wenig unter Kontrolle? Erstaunlich, dass er tatsächlich bereit war, ihr die Wahrheit zu sagen. »Ich zweifle allmählich am Sinn meines Adeptendaseins. Ich habe den Auftrag bekommen, Shanija zu helfen, und allein schon aus Freundschaft werde ich ihn auch bis zum Ende ausführen. Aber wofür das alles? Werde ich je die Anerkennung erhalten, die mir wie jedem Adepten zusteht? Das Zentralarchiv akzeptiert mich nicht. Du hast doch selbst gesehen, wie die anderen Adepten mich behandeln … sogar unbedeutende Kuntar-Wachposten!« Er stellte fest, dass seine Stimme leicht zitterte, und verstummte.
    »Mun, ich …«
    »Und mich quält noch etwas anderes … Ich …«
    »Ja?«
    »Sag jetzt nichts. Bitte sag nichts.« Er blieb stehen, als er ein Haus entdeckte, das ihm bekannt vorkam. Sie waren nicht mehr weit von der Herberge entfernt. »Dort entlang.«
    »Was wolltest du mir mitteilen, Mun?«
    »Ich … Schon die ganze Zeit beschäftigt es mich. Ich … ich …« Nein. Er konnte es nicht sagen. Nicht jetzt, da die Passageunmittelbar bevorstand. Also wich er auf etwas anderes aus, das ihm kaum weniger zu schaffen machte. »Ich habe versagt. Ich wurde von Rabans Leuten gefoltert, weil er mir das Wissen um die Urmutter entreißen wollte … um zu ihr zu gelangen und sie zu vernichten. Wie du weißt, haben sie leider Erfolg gehabt und kennen jetzt den ungefähren Ort. Und sie haben einen ziemlichen Vorsprung.«
    »Ja, das weiß ich. Aber das ist es nicht, was du sagen wolltest, nicht wahr?«
    Was dachte er da für einen Unsinn.

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