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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Wahl.
    Und wenn sie doch weiterhin klopften, würde es mich nicht mehr stören. Jetzt wusste ich, was das Geräusch zu bedeuten hatte. Und ich hatte gelernt, dass man seine Nase nicht in alles hineinstecken musste, was einen nichts anging.
    Nur noch vier Jahre
, dachte ich, während ich auf den Schlaf wartete. Vielleicht gelang es mir ja sogar irgendwie, schon vorher zur Aufnahmeprüfung anzutreten.

5.
    Bei allen Meeresteufeln, nichts ist mehr wie noch vor wenigen Tagen
, dachte As’mala, während sie langsam durch die Straßen Chocs schlenderte, die sich merklich geleert hatten. Lag es daran, dass die Wirkung der zähen, dunklen Flüssigkeit auf den Dächern nun spürbar nachließ, wie Mun es vorhergesagt hatte, oder an dem Unwetter, das so plötzlich aufgezogen war und sich mit urtümlicher Gewalt entladen hatte?
    Die Passage stand unmittelbar bevor, und ihre Auswirkungen wurden immer deutlicher. Am Himmel herrschte ein Aufruhr, der mit dem in ihrem Inneren vergleichbar war. An diesen großen Konflikt, in den sie hineingeraten war, mochte As’mala erst gar nicht denken. Ihr genügte der, der in ihrem Inneren tobte.
    As’mala die Lockere, die Leichtlebige, die geglaubt hatte, in sich zu ruhen, niemals etwas an sich heranzulassen, allen anderen überlegen zu sein, das Leben zu genießen, ohne sich binden zu wollen, vielleicht auch, um bei einer Enttäuschung keinen Schmerz zu erleben … diese As’mala gab es nicht mehr, befürchtete sie. Die Geschichte mit Raban saß ihr tief in den Knochen. Sie hatte sich übertölpeln lassen, war einer Gehirnwäsche unterzogen worden, hätte fast zwei Freunde auf dem Gewissen gehabt.
    Wie hatte ihr das nur passieren können? Beim Gestank Hosindas, nie hatte sie auch nur in Erwägung gezogen, dasssie einmal solchen Mist bauen könnte. Sie war noch längst nicht darüber weg.
    Und … die Zukunft. Was sollte nun werden? Wie würde es weitergehen? Sie brauchte nur in den Himmel zu schauen, um zu sehen, dass buchstäblich große Ereignisse ihren Schatten vorauswarfen. As’mala war keineswegs überzeugt davon, dass sie – sie alle! – die nächsten Tage überleben würden. Vielleicht, wenn sie viel Glück hatten.
    Und dann? Was würde nach der Passage geschehen? Sollte, konnte As’mala so weiterleben wie bisher?
    Schon kurz nach dem Wiedersehen hatte sie sich sehr allein gefühlt, und in der Herberge erst recht. Nachdem die Freude abgeklungen war, war ihr einiges klar geworden.
    Im Grunde war sie doch nur das fünfte Rad am Wagen. Shanija und Darren, wohl auch Seiya und Mun, wenn sie nur ihren Mut zusammennehmen würden … diese beiden Paare hatten sich gefunden, und sie stand irgendwo dazwischen. Und wenn das alles hier vorbei war, würde sie vermutlich ganz allein dastehen.
    Andererseits hatte As’mala sich bislang ihr gesamtes Leben allein durchgeschlagen.
    Eins nach dem anderen
, sagte sie sich.
Es wird sich schon ergeben
. Zuerst einmal würde sie alles daran setzten, Shanija an ihr Ziel zu bringen. Aber was danach kam … davor hatte die junge Frau Angst. Eines war ihr jedenfalls klar – wenn sie überlebte, würde eine große Veränderung auf sie zukommen.
    As’mala ließ den Blick zum Himmel schweifen. Der nächste Gewittersturm würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wenn sie sich also betrinken wollte, sollte sie so schnell wie möglich nach einer Schenke suchen.
    Eigentlich hatte sie nicht mehr die geringste Lust darauf. Einen Mann aufreißen, sich von ihm ins Vergessen vögeln lassen und dieses Vergessen dann mit einem schweren süßenWein allumfassend werden zu lassen, hatte zwar einen gewissen Reiz, aber wenn sie an den morgigen Tag dachte … Shanija wollte morgen in aller Frühe aufbrechen, und As’mala wollte sie nicht enttäuschen.
Sie wollte nicht schon wieder jemanden enttäuschen
. Also musste sie ihre Sinne beisammenhalten.
    Sie sah sich um. Nun erst merkte sie, dass sie mehr oder weniger ziellos ausgeschritten war. Sie hatte sich vom exklusiven Stadtzentrum entfernt und war in die ärmlicheren Außenbezirke gewandert. Eigentlich sogar in ein
sehr
ärmliches Viertel, wenn man es genau nahm. Von prächtigen Häusern war hier nichts mehr zu sehen, geschweige denn von einem Schokoladen-Überzug auf den Dächern. Niedrige Hütten umgaben As’mala, und sie steckte bis zu den Knöcheln im zähen Schlamm, der sie ebenfalls an Schokolade erinnerte, aber bestimmt nicht dessen gerühmte Eigenschaften hatte.
    Und sie war nicht allein.
    As’mala kniff

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