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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Arztpraxen und Bildungsstätten. Auf dem Dach sollte es sogar einen Park geben. Ich war noch nie so weit oben gewesen. Ich wollte gern daran glauben, dass es so war, fürchtete aber die Enttäuschung.
    Und ich ging lieber hinaus, darin unterschied ich mich von meinem Bruder und meinen Eltern. An meinem zehnten Geburtstag war ich, wie ich es mir vorgenommen hatte, heimlich durch die Stadt gefahren und hatte mich ins Palmenhaus geschlichen. Einen Strand hatte ich dort leider nicht gefunden. Was würde ich dafür geben, mit nackten Füßen über Sand zu gehen und das Rauschen des Meeres zu hören!
    Ich stieg hinter Fiara die Treppe empor.
Heute bist du dran
, dachte ich. Ich rannte fast die letzten Stufen zur nächsten Etage hoch, und meine Wut vertrieb die Angst. Keuchend blieb ich vor der schweren Zugangstür stehen und sah meine Begleiterin an.
    Sie lächelte, nickte.
    Hier ist es
, dachte ich,
dahinter steht er und lacht über mich
. Ich schob Fiara zur Seite, drehte an dem Rad, doch es bewegte sich nicht. Keinen Millimeter, obwohl ich meine ganze Kraft einsetzte.
    Fiara lachte leise.
    Als sie verstummte, hörte ich, dass unter uns Schritte erklangen. Sie waren nicht weit entfernt. Ich fuhr herum, richtete den Strahl der Taschenlampe in die Dunkelheit. Er huschte über einen Körper, ein Gesicht. Bevor ich es erkennen konnte, wurde ein Armpaar hochgerissen. Ich vernahm ein gedämpftes Fluchen, und die Gestalt fuhr herum und polterte die Stufen hinab.
    Nun bekam ich es mit der Angst zu tun. Wir waren nicht allein!
    Verdammt sei LICA, was hatte ich denn erwartet? Weshalb hatte ich mein Zimmer überhaupt verlassen? Um den zu finden, der mich um den Schlaf brachte! Aber wenn der nun ein wahnsinniger Mörder war? Der Gedanke pumpte noch mehr Adrenalin durch meine Adern.
    Hinter mir ein leises Surren. Ich drehte mich um. Die Tür zur nächsten Etage öffnete sich wie von Geisterhand, ohne dass jemand sie schob oder zog. Verfügte sie etwa über so einen automatischen Türöffner, wie sie in besseren Wohngegenden gang und gäbe waren? Zum Beispiel in der Firma, bei der ich arbeitete.
    »Fiara, wo bleibst du denn? Was machst du für Sachen? Fünf Kunden warten schon!«, hallte eine nasale Stimme durch die Türöffnung. Sie kam mir bekannt vor, doch ich konnte sie nicht genau einordnen.
    Der Klopfer! Ich hatte ihn tatsächlich gefunden!
    Nein, hatte ich nicht. Im nächsten Moment dröhnte das Klopfen lauter als je zuvor durch den Treppenschacht.
    Also war ich zumindest auf der richtigen Spur. Und ich würde dem Unbekannten nicht den Gefallen tun und das nervöse kleine Mädchen spielen. Solange Fiara bei mir war, konnte mir ja nichts passieren.
    Ich richtete die Taschenlampe auf die Türöffnung. »Wer ist da? Zeig dich! Ich will dir ein paar Fragen stellen!«
    Die Schritte im Treppenhaus entfernten sich schnell. Ich konnte ein leises Keuchen hören. Vor mir kamen andere Schritte näher. Die Tür wurde aufgerissen, und ich schloss die Augen, als ein Lichtschein durch die Öffnung fiel.
    Als ich sie wieder öffnete, sah ich, wem die nasale, vertraute Stimme gehörte. Jerat, dem Sektenbeauftragten an meiner Schule. Er starrte mich mindestens genauso entgeistert an wie ich ihn.
    »Das ist doch … Barn Tovans Tochter, oder? Hast du dirdein Gehirn jetzt völlig gegrillt, Fiara? Was soll das?« Plötzlich veränderte sich sein Blick, wurde ganz seltsam …
lüstern
. So, wie mich manche Jungs in der Schule anstarrten, die aus den höheren Klassen, wenn sie mich zu irgendwas
einladen
wollten. Ich wusste natürlich, was sie in Wirklichkeit von mir wollten.
    »Oder hast du eine
Kollegin
mitgebracht? Schaffst du es nicht mehr allein? Dann musst du den Stoff mit ihr teilen.«
    »Spinnst du?« Fiara lachte hoch und gellend. »Sie ließ sich einfach nicht abschütteln. Ihr Idioten habt sie mit eurem ständigen Klopfen geweckt. Ich hab euch gesagt, dass wir uns was anderes einfallen lassen müssen. Das ist Scheiße!«
    »Sollen wir etwa Brieftauben schicken? Wir leben hier nicht bei den Reichen, und das Holovid fällt ständig aus.« Jerat zog an der Tür, und ich sah, dass er nicht allein war. Zwei Männer standen neben ihm. Ich kannte sie nicht, sie kamen mir verdammt kräftig vor.
    Damit waren wir zu fünft. Das gefiel mir gar nicht.
    Frechheit siegt
, dachte ich. »Was soll dieses Klopfen jede zweite Nacht?«, fragte ich. »Das raubt mit den letzten Nerv!«
    Jerats Gesicht lief rot an. Er sah mich mürrisch und ungläubig an, als

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