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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Verhältnisse im Mandiranei-Monolith wissen. Und erzähl uns doch mal, auf welche Weise man dich hier ausgesetzt hat?«
    »Bevor ich weiterrede, möchte ich was zum anziehen«, verlangte Borschkoj.
    As’mala gabelte mit der Dolchspitze das Unterhemd auf und warf es Borschkoj zu. Dabei gab sie ihm zu verstehen, dass er vorerst noch gefesselt bleiben musste. Er machte keine Debatte zu diesem Thema und begann, mit einer geradezu artistischen Leistung, das Unterhemd als einen provisorischen Lendenschutz um seine Blöße zu binden.
    Jetzt fühlte er sich nicht mehr gar so unterlegen.
    Ihm war natürlich bewusst, dass die beiden Frauen einiges drauf hatten, aber man sollte ihn deshalb noch lange nicht unterschätzen.

2.
    »Also, Borschkoj«, wiederholte As’mala nachdrücklich. »Wie bist du hierher gekommen?«
    »Mit einer Fähre.« Als die beiden Frauen ihn verblüfft anschauten, grinste er – diese Wirkung hatte er beabsichtigt. »Die Mandiri bestrafen manche Verurteilte, indem sie sie hier im Niemandsland aussetzen. Das ist quasi gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Aber ich hatte Glück. Bald nachdem ich hier von Bord geschmissen wurde, landeten wie aus dem Nichts die Armbrust, der Dolch und das Stilett vor meiner Nase.«
    »Wie soll ich mir das vorstellen?«, fragte Shanija.
    »Ganz einfach, was mit dir auch passiert ist. So, wie ihr beide plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht seid, sind es ebenso die Waffen. Völlig unerwartet und unerklärlich. Ich sagte ja, dies ist ein Ort wie kein anderer.«
    Shanija und As’mala sahen einander an und dachten vermutlich dasselbe, das konnte er unschwer erraten: Wenn weitere Waffen aus dem Nichts auftauchten, könnte man sich besser ausrüsten, die Fähre erobern und damit zum Monolithen fahren.
    »Glaubt nur nicht, da regnet es dauernd Schätze aus dem Nirgendwo«, führte Borschkoj deshalb weiter aus. »Wochen und Monate mag nichts passieren, und dann – plumps! – kriegst du Überraschungspost. In dem Fall ein Segen für mich.«
    »Damit dürfen wir sowieso nicht rechnen«, sagte Shanija einsichtig. »Mich interessiert jetzt eher die Fähre. Wie oft kommt sie?«
    »Die kreuzt dauernd hier auf – mindestens einmal am Tag«, erklärte Borschkoj. »Sie ist nicht besonders groß – vierzig Fuß, wenn es hoch kommt. Natürlich ist sie bestens gesichert, um heil über den See zu gelangen. Der Rumpf ist rundum mit Eisen beschlagen, und in dem einzigen Aufbau gibt es keine Fenster, durch die man eindringen könnte. Sie ist wie ein Blattfisch geformt. Ohne sichtbaren Einstieg, und die einzigen Öffnungen sind Schießscharten.«
    »Wie viel Mann Besatzung?«
    »Keine Ahnung … Es hat sich während der Fahrt niemand im Freien blicken lassen.«
    »Wie werdet ihr Gefangenen transportiert?«
    Borschkoj kicherte. »Das geschieht auf unangenehme Weise. An Deck stehen drei bewegliche Galgen. An diese hängen sie die Verurteilten an den gefesselten Armen. Wenn die Fähre das Ufer erreicht, gehen die Galgen in Pendelbewegung über. Bei ausreichendem Schwung wird das Seil ausgeklinkt, und der Ausgestoßene segelt in hohem Bogen durch die Luft und landet auf dem steinigen Boden. Ich hätte mir nach meinem Aufprall an einer Felswand fast sämtliche Knochen gebrochen. Es können immer nur drei Gefangene auf einmal transportiert werden. Gibt es mehr solcher armen Tröpfe, muss öfter gefahren werden.«
    »Und warum bist du einer von ihnen? Hast du Angehörige? Eine Frau? Gibt es jemand, der um dich trauert, Borschkoj?«, wollte As’mala wissen, aber Shanija unterbrach sie, um beim Thema zu bleiben.
    »Ankert die Fähre wahllos an verschiedenen Plätzen?«, fragte sie.
    »Nein, immer an derselben Stelle«, sagte Borschkoj.
    »Dann führ uns zu diesem Ankerplatz!«
    »So verschnürt kann ich kaum ein paar Meter gehen, geschweige denn bis zur Anlegestelle«, sagte Borschkoj. »Ihr müsst mir die Skorre abnehmen.« Er hielt As’mala demonstrativ die gefesselten Hände hin, weil er meinte, sie hätte mehr für ihn übrig. Diese sah Shanija an, und sie kamen überein, dass sie es riskieren konnten, den rundum fast wie ein Paket eingewickelten Mann zu befreien.
    »So ein übler Kerl scheint er doch gar nicht zu sein, und hässlich ist er auch nicht«, fand As’mala. »Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort, könnte er mir schon gefallen …«
    Shanija verdrehte die Augen, gab aber nach.
    Nachdem er von der Skorre befreit war, schüttelte Borschkoj die Hände aus, und As’mala band sich

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