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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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das Würgelasso wie einen Gürtel um die Taille.
    Sie marschierten los. As’mala und Borschkoj voran, Shanija dahinter, mit angelegter Armbrust, und ließ ihn nicht aus den Augen.
    »Wie lebt es sich denn in Mandiranei?«, erkundigte sich As’mala.
    »Wenn du kuschst, kannst du gut über die Runden kommen.« Borschkoj schnitt eine Grimasse. »Aber wehe, du wagst es, mal den Mund weiter aufzumachen. Dann geht es dir wie mir und du landest im Niemandsland.«
    »Schau, schau, ein rechtschaffener Rebell«, meldete sich Shanija spöttisch aus dem Hintergrund.
    As’mala winkte ab. »Erzähl weiter, Borschkoj«, forderte sie ihn auf. »Sind die Mandiri wohlhabend oder ein verarmtes Volk, das von seinem Herrscher ausgebeutet wird?«
    »Eigentlich sind die Mandiri insgesamt recht wohlhabend«, gab Borschkoj zu. »König Leeon ist kein Tyrann. Er presst sein Volk auch nicht aus, sondern schaut darauf, dass Armut nicht zu häufig vorkommt. Diesbezüglich kann man ihm nichts vorwerfen. Aber er nimmt den Leuten für den Wohlstand ihre Freiheit. Das ist, meiner Meinung nach, das Schlimmste, das man einem Souverän vorwerfen kann. Er trifft alle wichtigen Entscheidungen selbstherrlich und allein … eigentlich hat seine Frau Randra das Sagen, was nichts besser macht. König Leeon hätte nach dem Gesetz längst schon abtreten und die Staatsgeschäfte seinem Sohn übertragen müssen. So will es die Verfassung. Aber Leeon, beziehungsweise seine Frau, missachten die Bestimmungen und möchten die Tochter zur Königin machen. Dabei ist der ältere Sohn der rechtmäßige Thronfolger. Solches Unrecht schreit doch zum Himmel! Leeon ist jedoch keinen Argumenten zugänglich. Bei so etwas kann ich nicht einfach zusehen … darum landete ich im Niemandsland, und Leeons verstoßener Sohn Tainon musste in den Untergrund flüchten.«
    »Ich nehme an, der Erbfolger Tainon hat noch nicht aufgegeben und wartet auf seine Chance«, warf Shanija ein.
    »Er wird sich lediglich holen, was ihm zusteht – den Thron!«, ereiferte sich Borschkoj. »Und wenn ich zurückkehre, werde ich ihn neuerlich unterstützen.«
    »Wie willst du das denn anstellen?«, wollte As’mala grinsend wissen.
    Borschkoj sah sie verblüfft an. »Ich dachte, ihr wolltet mich mitnehmen!« Sein Blick wanderte zu Shanija. »Ich habe euch doch gesagt, ich kann euch den Weg aus dem Tal zeigen – das war keine Lüge!«
    »In Ordnung, Borschkoj«, sagte Shanija. »Du wirst uns dabei helfen, als Blinde Passagiere auf die Fähre zu gelangen, dann kannst du mitkommen.«
    »Gut, einverstanden«, stieß er erleichtert hervor.
    As’mala fragte: »Wie weit ist es noch zur Ankerstelle?«
    Borschkoj hatte mit zusammengekniffenen Augen auf den See hinausgeblickt. Dann sagte er: »Wir sind gleich da – und die Fähre ist auch schon unterwegs!«

    Shanija und As’mala folgten Borschkojs ausgestreckter Hand mit den Blicken. Er zeigte auf eine Stelle, wo der Monolith und der See zusammentrafen. Dort war vorerst nur eine winzige, ferne Rauchwolke vor dem Hintergrund des riesigen Monolithen zu sehen.
    »Die Fähre ist ein Dampfschiff«, erklärte Borschkoj unaufgefordert.
    Weder Shanija noch As’mala sagten etwas darauf. Dass Qualm in diesem Fall eine Dampfmaschine als Antrieb bedeutete, war sowieso klar.
    Während sie weitergingen, blickten die beiden Frauen immer wieder auf den See hinaus. Doch die Dampfwolke schien überhaupt nicht näher zu kommen. Die Fähre selbst war noch nicht zu erkennen.
    »Besonders flott ist das Schiff nicht gerade unterwegs«, meinte Shanija.
    »Das täuscht wegen der Entfernung«, sagte Borschkoj. »Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis man Einzelheiten erkennen kann. Übrigens sind wir jetzt fast am Ankerplatz. Gleich hinter dem Felsvorsprung.«
    Vor ihnen erstreckte sich eine felsige und enge Landzunge, zu hoch, um über sie hinweg zu klettern. Sie mussten sie einzeln umrunden und dabei auf Felsbrokken balancieren, die halb aus dem Wasser ragten. As’mala ging voran. Sie wollte gerade die Kluft zwischen zwei etwas weiter auseinander liegenden Felsen überbrücken, als ein Fangarm aus dem Wasser schoss und sich oberhalb des Knies um ihr ausschreitendes Bein schlang. As’mala schrie überrascht auf und kämpfte um ihr Gleichgewicht, als der Tentakel sie ins Wasser ziehen wollte. Ein zweiter Fangarm schoss aus dem Wasser und auf As’mala zu. Doch dieser erreichte sein Ziel nie, denn da griff Borschkoj, der gerade hinter ihr auf den Felsen balancierte, bereits

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