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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hatte, entpuppte sich als Dampfwolken, die aus Rohröffnungen ausgestoßen wurden. Diese verzogen sich durch die Luftströmungen und bildeten Nebelbänke über dem See, bevor sie sich verflüchtigten.
    Ebenso zahlreich ragten Vorsprünge aus den Wänden. Auch sie in vielen Größen, die meisten davon oben abgeflacht wie Landeplattformen. Und tatsächlich landeten und starteten von dort große bunte Vogelgebilde, die vom Start weg majestätisch die Lüfte durchteilten und manchmal höher als der Monolith stiegen … bis fast zur Wolkendecke hinauf. Es handelte sich, wie sich bald herausstellte, um Drachenflieger, die von Mandiri gesteuert wurden.
    »Alle Versuche, die Berge damit zu überfliegen, sind aber bislang gescheitert«, erklärte Borschkoj. »Die Drachenfliegerei ist ein beliebter, aber sehr gefährlicher Sport.«
    Über die Außenwände von Mandiranei bewegten sich auch Kabinen senkrecht auf und ab. Dabei handelte es sich um Aufzüge, die die rascheste und beliebteste Art der Massenbeförderung darstellten, wie Borschkoj erklärte. Andere Kabinen fuhren horizontal entlang gespannter Schienen, und mit ihnen konnte man schneller auf die andere Seite von Mandiranei gelangen, als den Monolithen zu durchqueren.
    Dann ging alles sehr schnell. Die Zeit verflog, während Shanija und As’mala ihre Eindrücke verarbeiteten. Es herrschte ringsum reger Schiffsverkehr mit der bekannten Begleiterscheinung einer scheinbar kochenden Wasseroberfläche, die von den aufgewühlten Wasserbewohnern gepeitscht wurde.
    »Hier geht es zu wie in einem Ameisenhaufen«, bemerkte Shanija, dann schob sich eine Decke aus porös wirkendem Material vor den Wolkenhimmel, und sie fuhren in die Grotte ein. Es war alles so, wie Borschkoj es ihnen geschildert hatte, nur eines hatte er nicht erwähnt, nämlich dass die Wände und die Decke in hellem Grün erstrahlten.
    »Woher kommt dieses Leuchten?«, wollte As’mala wissen.
    »Von Zuchtpilzen«, erklärte Borschkoj. »Sie sorgen überall in Mandiranei für die Beleuchtung – neben Feuerschein und Gaslichtern.«
    Entlang der Grottenwände lagen Schiffe aller möglichen Größen und verschiedener Formen vor Anker. Kähne und Schlepper, die be- und entladen wurden. Kampfschiffe mit Schilden entlang der Reling und Kanonenrohren, die aus den Luken ragten. Shanija deutete auf diese Kolosse. »Anscheinend gibt es doch noch mehr Feinde als nur die Seemonster und innerstaatliche Rebellion.« Borschkoj rieb sich unbehaglich den Arm und schwieg. Andere Gefährte wiederum schienen dem Großfischfang gewidmet, denn sie hatten Harpunen an Bord.
    Die Fähre glitt mit verlangsamter Geschwindigkeit daran vorbei, tiefer in die Grotte hinein.
    Plötzlich sprang der Deckel des zylinderförmigen Aufbaus auf, und ein Kopf mit Helm erschien darin. Schultern und Arme, die eine doppelläufige Flinte auf die drei unerwünschten Passagiere richteten, folgten. Dann tauchte ein zweiter Kopf in der Öffnung auf, mit einem Megaphon vor dem Mund. »Wache! Wache!«, schallte es durch die Grotte und übertönte mühelos den übrigen geschäftigen Lärm. »Wir haben drei Verbrecher an Bord! Nehmt sie fest!«
    »Jetzt wird’s heiß«, sagte Borschkoj. Er baute sich vorn am Bug auf und streckte sich herausfordernd.
    »Mach keine Dummheiten, Borschkoj!«, mahnte As’mala. »Wir sind nicht lebensmüde.«
    »Wollt ihr euch etwa wehrlos abknallen lassen?«
    »Wer sagt, dass sie das tun werden, wenn wir es nicht herausfordern?«
    »Komm her, Borschkoj!«, herrschte Shanija den Rebellen an. »Wir wollen immerhin erfahren, ob man uns überhaupt eine Chance zur Anhörung gibt!«
    »Ich habe keine Aussicht auf Gnade!«, rief Borschkoj und lachte verbittert. »Ich bin bereits verurteilt. Warum sollte man mich schonen?«
    »Wir beide, As’mala und ich, haben uns nicht zuschulden kommen lassen. Das ist leicht nachweisbar, da es kein schriftliches Urteil gibt. Und du hast erstens versprochen, uns zu helfen, wenn wir dich mitnehmen – und zweitens, wieso wolltest du hierher zurück, wenn du nun doch sterben willst? Da hättest du genauso gut bleiben können, wo du warst. Sich hier wie eine Zielscheibe hinzustellen und abknallen zu lassen stempelt dich keineswegs zum Märtyrer oder Helden deiner Rebellion, sondern nur zum Idioten! Damit ist deinem Prinzen wohl kaum gedient.«
    Borschkoj drehte sich verblüfft zu ihr um. Dann ließ er ergeben die Schultern sinken, fiel förmlich in sich zusammen. Mit hängendem Kopf kehrte er zu ihnen

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