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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Zustrom an Kundschaft, heute mehr denn je, doch niemand »wusste etwas darüber«, das kannte Darren schon.
    Mun hatte ein paar Mal versucht, die Lumini ausfindig zu machen, doch sie lebten im Verborgenen und wurden von den Wasserbewohnern beschützt. Selbst wenn einmal eine Frau gefasst wurde, gab es nie genug Beweise für eine Anklage. Schließlich hatte der Vorsteher des Archivs sich zur stillschweigenden Duldung entschlossen. Die Kunden wussten schließlich, worauf sie sich einließen, hatte er Darren erklärt.
    »Lalai sprach von
der
Lumini, der Alten«, fuhr Darren fort. »Bitte … es ist sehr wichtig für mich.«
    Ein gelbes Auge blinzelte ihn an. »Du bist ein Kind.«
    »Ich weiß. Ich will auch nur eine Frage stellen.«
    »Das wollen alle. Geh weg, Kleiner.«
    Darren hatte damit gerechnet. War es für einen Erwachsenen schon schwer, für Kinder war es nahezu unmöglich. Und dann auch noch zu der bedeutendsten aller Lumini zu wollen … wahrscheinlich nahm der Fischer an, dass Darren nicht ganz richtig im Kopf war. Er zog einen kleinen Beutel hervor, in dem es leise klimperte. »Hier. Mein ganzes Taschengeld. Ich habe lange gespart.«
    »Wie viel mag das wohl sein?«
    »Vier Sonnen.«
    Eine riesige Rauchwolke stieg aus der Pfeife auf, und der Händler hustete. »Du Knirps besitzt
vier
Sonnen? Sind deine Eltern die Herren von Burundun?«
    Darren ging Mun im Archiv immer mal zur Hand und bekam dafür eine Entlohnung, zusätzlich zu dem, was seine Mutter ihm gab. Ja, es war viel Geld. Mit den vier Sonnenkonnte ein Tagelöhner seine Familie einige Lunarien durchbringen. Oder Darren könnte sich einen Lhasa kaufen, oder zwei Gemel … »Es ist alles, was ich habe, und ich habe sehr lange dafür gearbeitet und gespart.«
    »Und damit willst du mich bestechen? Und womit willst du dann die Alte bezahlen?« Der Fischhändler lachte keckernd.
    Darüber hatte Darren gar nicht nachgedacht. Da hatte er wohl einen Fehler begangen. »Also gut, zwei Sonnen.«
    Der Händler fiel fast um vor Lachen. »Der Preis steigt nicht, sondern sinkt? Du musst komplett minderbemittelt sein, Junge!«
    »Zwei Sonnen«, beharrte Darren. »Die oder gar nichts. Ich finde schon einen anderen, Lalai nannte mir noch zwei Namen.«
    Ein gefährliches Glühen entzündete sich in den gelben Augen. »Und was macht dich so sicher, dass ich nicht einfach die vier Sonnen nehme und dich im Wasser ertränke, du vorlauter Hosenscheißer?«
    »Na, weil ich bewaffnet bin und du sehr fett und kurzbeinig«, erwiderte Darren, bewegte den Arm, und aus dem Ärmel glitt ein Dolch in seine Hand, den er blitzschnell an die Kehle des Händlers setzte.
    »Steck das Ding weg!«, ächzte der daraufhin. Als Darren die Hand zurückzog, lachte er schallend. »Du bist richtig, Kleiner! Ein skrupelloses, frühreifes Früchtchen. Gut vorbereitet noch dazu. Hast lange dafür geübt, was?«
    Darren grinste. »Ja. Aber weiter als bis hierher bin ich nicht gekommen.«
    »Und Lalai hat dir wohl versichert, dass ich ein harmloser Kerl bin, der keiner Fliege was zuleide tut.« Der Händlerklatschte sich wie zur Bestätigung gegen die haarige Wange und zerquetschte eine Fliege. »Also schön, her mit den zwei Sonnen, ich sage dir den Weg und will dich dann nie wiedersehen. Wenn jemand nach dir fragt, werde ich dich verleugnen.«
    »Geht klar.«

    Darren hatte sich die Wegbeschreibung sehr genau merken müssen, und er sagte sie sich unterwegs pausenlos vor. Vermutlich hatte der Fischhändler ihm eine Menge Umwege genannt, in der Hoffnung, dass der Junge dadurch irgendwann die Lust oder die Orientierung verlieren würde, je länger er umherirrte. Aber da hatte der Kerl sich getäuscht. Darren hatte die Ausdauer seiner Mutter geerbt, er gab niemals auf, und er verfügte über ein gut trainiertes Gedächtnis.
    Nach unzähligen schwankenden Stegen, Bohlen und Planken, Steigleitern und Fallreeps, mehrmaligen Richtungswechseln erreichte Darren beim Neunklang endlich die Behausung der Lumini, die man gemeinhin nur »die Alte« nannte.
    Ein bescheidenes kleines Boot mit einer aus Binsenmatten errichteten Hütte, versteckt zwischen anderen, größeren, heruntergekommenen Booten, in denen Selachen lebten, in der Nähe eines Stegs. Die Hitze war mörderisch, der Gestank gammelnden Fisches allgegenwärtig. Hierher verirrte sich niemand freiwillig, es gab nichts zu kaufen oder zu bestaunen.
    Als Darren sich umsah, erkannte er, dass er sich trotz der unglaublich langen Zeit, in der er unterwegs

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