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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Zentralarchiv herum und fragte Muns Vertreter, den Draawen Luur, Löcher in den Bauch. Es gab so viel zu entdecken und zu erfahren …
    Aber um all das ging es heute nicht. Schon seit einiger Zeit trieb es Darren um, und er hatte lange gezögert, ob er es wagen sollte. Seine Mutter hatte ihm ausdrücklich verboten, allein nach Lakara zu gehen.
    Doch dann gab er sich einen Ruck. Er würde es tun. Heute. Jetzt.
    Den Weg zur Schwimmenden Stadt kannte er genau, früher hatte er seine Mutter begleitet und war später oft genug allein dorthin gelaufen. Manchmal hatte er sich auch ein Stück weit hinein gewagt, aber immer nur kurz. Seine Mutter sprach eine Warnung nicht ohne Grund aus.
    Heute würde er diese Warnung in den Wind schreiben, denn er musste es wissen. Es war fast wie ein Zwang, irgendetwas ging in seinem Kopf vor, er fühlte einen permanenten Druck, seit seine Gedanken nur noch um seinen Vater kreisten. Darüber konnte er nicht mit seiner Mutter reden, auch wenn es ihn schmerzte. Aber
sie
würde es nur nochmehr schmerzen, und er wollte doch, dass sie glücklich wurde. Dazu musste er einige Sachen klären.
    Als er die Brücke erreichte, hielt Darren noch einmal inne, nahm dann all seinen Mut zusammen und ging darüber. Gefährlich mochte es nicht sein, denn es war viel los, wie überall. Überfälle auf belebter, offener Straße fanden selten statt, weil die Archivwache schnell vor Ort war und sich auch die Passanten einmischten. Kinder wurden ohnehin kaum beachtet, und Darren hatte noch dazu gelernt, möglichst unauffällig, nahezu unsichtbar zu sein. Er achtete darauf, mit niemandem zusammenzustoßen, schlängelte sich geschickt durch Ansammlungen hindurch, und hielt sich nirgends lange auf. Er wusste, dass es Kinderschlepper gab, die Ausschau hielten nach Straßenkindern, am liebsten in Darrens Alter, um sie einzufangen und wegzubringen, um sie in Fabriken oder Minen als Sklaven arbeiten zu lassen. Shanija hatte ihren Sohn über alles aufgeklärt, und er hatte ihre Warnungen auch von anderen Seiten bestätigt bekommen.
    Aber Darren war nicht allzu besorgt. An seiner guten Kleidung und seinem gepflegten Äußeren war leicht erkennbar, dass er eine Familie hatte, die nicht unvermögend war, und die nach ihrem Kind suchen würde. Das brachte andererseits wiederum Entführer auf den Plan, die die Eltern erpressten; aber von denen gab es weitaus weniger. Und sie griffen normalerweise nicht einfach so zu, sondern informierten sich zuerst, ob sich das Risiko überhaupt lohnte. Im Krater vor Burundun gab es einen großen Friedhof glückloser Galgenvögel …
    Also: Nach der Brücke rechts über den Steg, dann an der zweiten Abzweigung links über die Bohle, die Stegleiter hinauf, rechts über die Planken, über drei Schiffe (Mattenflechter,Weber, Netzknüpfer), und dann ein Fallreep hinunter auf eine Plattform fast auf Wasserlinie.
    Und tatsächlich, dort saß ein Fischhändler, umgeben von Fischkörben, mit einer langen Pfeife in der haarigen kurzen Schnauze, einer Mütze zwischen zwei kräftigen haarigen Ohren und einem feisten Körper, der in einer Art Sack steckte. Unter dem bis zum Boden reichenden Bauch schauten zwei krötenartige Füße heraus. Zwei kurze, froschartige Arme prüften gerade die Sicheln eines Käufers auf Echtheit.
    Darren näherte sich dem Händler vorsichtig und wartete ab, bis niemand sonst in der Nähe war. »Lalai schickt mich«, sagte er dann. Das Mädchen kam nachmittags ins Dojo, es lebte in Lakara und hatte sich einen Platz im Unterricht bei Seiya und Shanija erkämpft. Lalai war eine grünhäutige Selachin, die man auch Medusenhäupter nannte. Sie waren oft in der Schwimmenden Stadt anzutreffen und gehörten grundsätzlich zu den Unterprivilegierten.
    »Soso«, brummelte der Fischhändler und paffte.
    Darren ging leicht in die Hocke, um Auge in Auge mit ihm sprechen zu können, das war ein Gebot der Höflichkeit. »Sie sagte, du kennst den Weg zur alten Lumini.«
    »Kenne keine Lumini«, kam prompt die Antwort.
    Jeder wusste, dass die Begabten Frauen existierten, sie waren ausschließlich Menschen, die die Gabe besaßen, dem Zentralarchiv Wissen abzuzapfen, das sie dann verkauften. Leider musste der Käufer nicht nur Geld, sondern auch eine Erinnerung hergeben, ein unangenehmer Nebeneffekt der »Behandlung«, weshalb sie auch offiziell verboten war. Denn so mancher war dabei wahnsinnig geworden oder hatte sein gesamtes Gedächtnis verloren.
    Die Lumini hatten einen ungebrochenen

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