Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
war, nur wenigeSpeerwürfe von dem Händler entfernt hatte. »Den schubs ich ins Wasser mitsamt seinen Fischen«, knurrte er.
    Aber gut – das Ziel war erreicht, er hatte den Jungen zumindest nicht belogen. Vorsichtig kletterte Darren in das Boot. »Hallo? Jemand zu Hause?«
    »Komm herein«, kam eine zittrige Antwort.
    Er hob den Binsenvorhang an und schlüpfte ins Innere der Hütte. Dort war es noch stickiger als draußen, und ihm brach augenblicklich der Schweiß aus. Neben dem unerträglichen Gestank draußen kamen hier drin noch die unangenehmen Gerüche des Alters und Verfalls hinzu, der Mief uralter, immer schweißfeuchter Schlafmatten und des fauligen Wassers, das gegen den löchrigen Bootsrumpf schlug.
    Die Alte saß gegenüber dem Eingang, ihr Gesicht war faltig und runzlig, und ihre Augen blinzelten müde; wahrscheinlich konnten sie nicht mehr viel erkennen. Sie trug ein verblichenes, altes Kleid und einen rissigen Strohhut. Eine junge Frau saß neben ihr, die ihr wohl zur Hand ging und sie versorgte. Die Alte neigte sich zu ihr und sagte: »Geh zu Marilla und sag ihr, es ist soweit. Er ist gekommen.«
    Darren setzte sich neben den Eingang, jederzeit bereit zur Flucht, und sah beunruhigt der jungen Frau nach, die die Hütte verließ. »Ihr habt gewusst, dass ich komme?«
    »Die Wege der Hellsicht sind unerschöpflich für den, der sie zu beschreiten weiß, und bereiten keine Überraschungen mehr«, antwortete die Alte. Dann zeigte sie ein zahnloses Lächeln. »Lalai hat dich angekündigt.«
    Darren entspannte sich etwas und grinste zurück. »Ich konnte mich lange nicht dazu entschließen.«
    »Ich weiß. Beinahe wärst du zu spät gekommen, DarrenRan. In den nächsten Tagen sterbe ich nämlich, da ist nichts mehr zu machen. Ich spüre genau, wie meine Flamme erlischt, und ich bin dabei, alle Dinge zu ordnen. Marilla wird nun meine Position übernehmen. Doch sie würde dich nicht empfangen.«
    »Oh.« Darren rutschte unruhig auf der Matte. »Ja, also, ich … es … es geht um meinen Vater.« So, nun war es heraus. Das musste es auch, denn schließlich war er nur deshalb hier.
    »Mhm. Darren Hag, was? Der Sohn von Earl Hag von Thel-Ryon?«
    »Ja. Er starb vor meiner Geburt als Held.«
    »Was verlangst du dann noch, wenn du schon alles weißt?«
    Darren fuhr sich durch die Haare und verstrubbelte sie dadurch noch mehr. »Meine Mutter spricht nur wenig über ihn. Sie … kannten sich nicht sehr lange.«
    »Und was ist mit Earl Hag?«
    »Er antwortet nicht auf unsere Briefe. Und ich glaube, er kannte meinen Vater auch nicht besonders gut. Sie standen sich wohl nicht sehr nah.«
    Die Alte griff in eine Schüssel neben sich und warf sich etwas in den Mund, das wie kleine braune Nüsse aussah. »Was genau willst du in Erfahrung bringen, junger Darren Ran?«
    Er war jetzt den Tränen nah. So lange schon kämpfte er mit sich. Es tat weh. »Ich … ich weiß es auch nicht genau«, stammelte er. »Irgendetwas, ein bisschen mehr über ihn, wer er war. Er ist für mich ein ungreifbarer Schatten. Meine Freunde … die haben alle einen Vater, oder zumindest können sie sich an einen erinnern, aus Fleisch und Blut. Aber ich nicht, als wäre da rein gar nichts, nur irgendeine Erinnerung an jemand Ungreifbaren.« Verzweifelt sah er die Lumini an.»Könnte ich denn wenigstens herausfinden, wo sein Grab liegt? Dann würde ich es suchen und ihn … ich weiß auch nicht. Irgendwohin bringen, wo er mir näher ist?«
    »Wozu?«
    »Damit … damit ich besser verstehe, wer ich bin … und …« Er fand nicht die richtigen Worte, um auszudrücken, was ihn bewegte, was ihm Kummer bereitete. Hilflos sah er sich um, fragte sich, wie jemand mit solchen Kräften so elend leben konnte. Und dann hatte die Frau auch noch ganz gelassen über ihren nahenden Tod gesprochen, als würde sie ihn begrüßen. Konnte so jemand ihn überhaupt verstehen? Wahrscheinlich war es eine dumme Idee gewesen, hierher zu kommen.
    Dann fiel ihm ein, dass er noch gar nicht nach dem Preis gefragt hatte, und nestelte den Beutel hervor.
    Die Alte hob die Hand. »Steck ihn ein, Junge, du brauchst ihn nicht.«
    »… nicht?« Er schniefte und wischte sich mit dem Handrücken die Nase.
    »Nein. Denn ich kann dir nicht helfen. Nur deine Mutter kennt das Grab deines Vaters, dieses Wissen befindet sich nicht im Archiv.«
    »Aber … wie könnt Ihr da sicher sein …«
    »Nur deine Mutter war dort, wo er starb. Der Ort, an dem sie die Urmutter fand. Niemand weiß mehr,

Weitere Kostenlose Bücher