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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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auch wenn es einen Teil Unabhängigkeit kosten mochte.
    »Macht schon!«, rief sie nach hinten. »Ich will nicht zu spät kommen!«

    Ragedun stand jedes Diarium nach dem Erwachen und um die Mittagsstunde auf seinem Balkon und blickte in Richtung des Zentralarchivs, das war ein wichtiges Ritual, als könne er As’mala so unterwegs schützen. Er hoffte, dass seine Frau wohlbehalten dort ankam – und ebenso wieder zurückkehrte. Und bald …
    Jemand zupfte an seinem Hosenbein, und er blickte hinab. Liri deutete aufgeregt nach oben.
    »Papa, was is’ das?«, fragte sie.
    Sein Blick folgte ihrem Fingerzeig.
    Von Norden her zog etwas Großes über den Himmel. Ein Luftschiff? Ein schneller Windgleiter? Ragedun hob seine Tochter auf einen Arm, beschattete die Augen mit der anderen Hand und kniff sie zusammen.
    »Was meinst du, Liri?«
    »Ich glaub, das is’n Wogl.«
    »Ein Vogel? Er ist aber ziemlich groß, so einen hab ich noch nie gesehen.«
    »Abba er hat Füüglel.«
    Ragedun spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. Die Kleine hatte recht. Das war ein Vogel, aber kein natürlicher. Mit einer Spannweite, die mindestens das Dreifache eines Großsegels betrug.
    Vorsichtig setzte er die Kleine ab. »Liri«, sagte er ruhig. »Du gehst jetzt zu Nana Mali und sagst zu ihr, dass du in den Gewölben spielen darfst.«
    »Jaaa?« Ihre Augen leuchteten auf. Bisher war das immer verboten gewesen. »Darf ich, Papa?«
    Er lächelte betont liebevoll. »Ja, mein kleiner Engel.« Impulsiv hob er sie noch einmal hoch, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, dann scheuchte er sie mit einem Klaps davon. »Schnell, damit ihr zum Nachtmahl wieder hier seid!«
    Jauchzend trippelte Liri hinein und rief nach ihrer Amme.
    Ragedun wartete, bis ihre Stimme verklungen war, dann lief er in sein Zimmer, öffnete den Geheimgang und stürmte die engen Stufen hinunter, um die Wache zu alarmieren.

6.
    »Sie werden gleich kommen!«, rief Shanija in Darrens Zimmer, und er gab zurück: »Jaaa, ich komm gleich, ich hab hier nur noch …« Der Rest ging in undeutlichem Gemurmel unter. Shanija hörte dazwischen Pongs Stimme. Vermutlich bastelten sie an irgendetwas, wäre nichts Neues. Earl Hag hatte ihm eine Menge Technik zum Zusammenbauen gekauft, die ihn seit Diarien vollauf beschäftigte. Darüber vergaß er wieder einmal seine Hausaufgaben, aber was machte das schon aus. Es steckte so viel von seinem Vater in ihm. Und nur das Beste.
    Shanija überprüfte, ob alles bereit war, jede Menge Essen und Getränke, ein bisschen Dekoration … alles stammte von den Nachbarn, wie gewohnt. In der vergangenen Nacht hatten sie sogar außen das ganze Haus dekoriert, bis hinunter zur Straße. Es war jedes Jahr das gleiche. Shanija hätte sich so gern einmal bedankt, aber die Leute wollten unsichtbar bleiben, vielleicht wechselten sie sich auch ab.
    Für Shanija war heute ein Tag voller Widersprüche und Gefühlsschwankungen. Es gab das Ende der Passage zu feiern, doch es war auch Darrens Todestag. Andererseits feierte sein Sohn heute Geburtstag, darauf bestand er schon seit fünf Jahren, die Götter mochten wissen, warum. Am liebsten wäre Shanija allein, doch alle bestanden darauf, zu ihr zukommen, und darüber war sie andererseits froh.
    Sie atmete erleichtert auf, als sie Lärm die Treppe hochkommen hörte und gleich darauf ein Trommeln gegen die Tür vernahm. »Kommt rein!«, rief sie. »Es ist offen.«
    Als erstes stürmte Kelt herein, wie immer mit wirren schwarzen Haaren und schief geknöpftem Hemd. »Wo ist Darren?«, rief er und rannte an Shanija vorbei, auf Darrens Zimmer zu. »Alles Gute zum Geburtstag, schau mal, was ich dir mitgebracht habe!«
    »Auf seinem Zimmer«, antwortete Shanija überflüssigerweise, denn die Tür krachte hinter Kelt bereits ins Schloss und dämpfte nur wenig den Lärm, der nun drin ausbrach.
    Als Nächste kam die vierjährige Jaria, noch ein wenig schüchtern, mit riesigen braunen Augen und kleinen schwarzen Löckchen um den runden Kopf. Sie grinste zu Shanija hoch, sagte leise »Hallo«, und lief dann eilig in Darrens Zimmer. Die Tür krachte ein zweites Mal zu, und Putz flog aus dem Rahmen.
    Seiya folgte nun, mit dem eineinhalbjährigen Alman auf dem Arm, und hinter ihr füllte Muns große Gestalt den Türrahmen aus.
    »Diese wilden Rangen«, brummte Mun. »Keine Disziplin.« Doch in seinen schwarzen Augen lag ein zufriedenes Lächeln.
    Shanija freute sich jedes Mal über das stille Glück der beiden, sie gaben ein

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