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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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reihten sich nebeneinander auf.
    »Mein Name ist Da’Vor«, stellte sich der Kuntar vor. Er trug eine dunkelbraune Lederjacke und Beinschienen. Die ockerfarbene Haut glänzte ölig. Mitten auf seiner Stirn prangte ein großes gelbliches Auge.
    Die Kuntar wollten den Anführer schützend umstellen, doch er hielt sie mit einem Wink zurück. »Ich bin mir sicher, meine Kriggets, dass uns von diesen Menschen keine Gefahr mehr droht. Sie werden kooperieren.« Da’Vor schritt auf den Thron zu.
    »Ich grüße dich wohlwollend, König Tainon. Du hast nichts zu befürchten. Wir werden ein Bündnis schließen, das für alle zum Vorteil gereicht.« Da’Vors Stimme klang rauchig und tief. Und selbst für Menschen war der triefende Hohn darin zu erkennen.
    Tainon schwieg, aber er machte eine huldvolle Geste. Er konnte sich kaum mehr aufrecht halten. Amphortor hatte sich von ihm entfernt.
    Der Kuntar neigte kurz seinen Kopf, und Tainon sah, dass an den Schläfen und am Hinterkopf drei weitere Augen saßen. Ein weinrotes Mal prangte handgroß auf dem Schädel.
    »Es sei mir erlaubt, meine Funktion vorzustellen. Ich bin Mitglied des Aderschlags von ELIUM, Abteilung ›Einheit‹. Ab sofort untersteht die Mandiranei meinem Kommando und wird als Außenposten ELIUMS dienen.«
    Tainon blinzelte verwirrt. ELIUM? Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    »Also ist ELIUM nicht nur eine Legende?«, flüsterte Amphortor leichenblass.
    »Sicher nicht«, antwortete Da’Vor zähnefletschend, als ob er grinsen würde. »So lange ihr mir behilflich seid, werdet ihr ein gutes und erfülltes Leben haben. Ihr werdet die Güte ELIUMS spüren und uns unterstützen, ELIUMS Lehre über Less zu bringen und die Welt zu ordnen. Eine große Zukunft erwartet euch.«
    In einem letzten Aufflackern klarer Gedanken fragte Tainon sich, ob Amphortor das bereits gewusst hatte, bevor er nach Ausbruch der Kämpfe in den Thronsaal gekommen war. Aber es spielte keine Rolle. Er hatte seinen König beschützt und ihn vor einer feigen Flucht und einem elenden Tod bewahrt. Solange Tainon auf dem Thron sitzenbleiben konnte, würde er einen Weg finden, gegen die Invasoren vorzugehen.
    Da’Vors Blick fiel auf den Tisch, auf dem Pläne und Karten durcheinander lagen, und er hob den blauweißen Kristall hoch, den Amphortor auf einer Karte abgelegt hatte. Das tat er oft, anscheinend inspirierte ihn das matte Schimmern des Steins.
    Der Vierbeinige drehte sich zu den fünf unheimlichen Gestalten um und hielt den daumengroßen Edelstein hoch.
    Die Stummen regten sich nicht. Doch irgendwie schienDa’Vor mit ihnen zu kommunizieren, denn nach einer Weile wandte er sich wieder Tainon zu.
    »In den Bergen dieses Landes gibt es noch viel mehr davon zu holen, das ist uns bekannt. Bringt uns die Kristalle, und wir sind Partner.« Da’Vor richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Schwöre ELIUM deine Treue, König Tainon«, forderte er.
    Tainon schluckte. Er warf einen hilflosen Blick zu Amphortor, der ihm zunickte.
    »Ich schwöre«, sagte er und schloss die Augen.

4.
    »Sieh hin«, befahl Da’Vor ein Lunarium später. Seine Stimme klang tief und freundlich. Doch sein folgendes Handeln sprach dem Hohn.
    Er fasste Sarina am Kinn und schob ihren Kopf behutsam, aber nachdrücklich zum Sichtgitter der kleinen Gefängniskammer. Die spitzen und scharfen Klauen seiner Finger ritzten dabei leicht ihr Gesicht. Ein dünner Faden Blut rann ihr warm über das Kinn und den Hals hinab in ihren Ausschnitt.
    Miram presste sich an die Wand und schluchzte leise. Die anderen Küchengehilfinnen drängten sich schutzsuchend aneinander.
    Sarina wagte es nicht, sich Da’Vor zu widersetzen, darum zu bitten, sich das nicht ansehen zu müssen. Nur ein leichtes Zucken seines Klauenfingers reichte aus, um ihr die Kehle aufzuschlitzen. Außerdem wollte sie Miram nicht auch noch gefährden.
    Also gehorchte sie seinem Befehl, schaute durch das Gitter ins Verlies. Sie sah die Ketten und den daran gefesselten Körper. Zumindest das, was von ihm übrig geblieben war.
    »Nein!«, schrie Sarina auf und schloss die Augen. Doch der Anblick hatte sich bereits unauslöschlich in ihren Verstand gebrannt. Süßlich-modriger Geruch drang in ihre Nase. Sie hörte die Nacktschwänzler über den Boden huschen und das leise gierige Zischen, bevor sie zubissen.
    Sarina musste würgen. Sie schmeckte bittere Galle in ihrem Mund und schluckte heftig.
    Ein Klagelaut ertönte aus einer der vielen weiteren Zellen, laut und

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