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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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unmenschlich.
    »Das geschieht mit denjenigen, die mich hintergehen wollen«, erklärte Da’Vor emotionslos.
    Er ließ Sarinas Kopf los, schob sie beiseite und zerrte nun Miram zur Zelle. Auch ihren Blick zwang er auf den Leichnam.
    »Sieh hin«, befahl er wieder. »Eure Freundin glaubte, sich widersetzen zu müssen. Zu versuchen, uns zu manipulieren. Unbemerkt Gift in die Nahrung unserer mächtigen Herren mischen zu können.«
    Miram wimmerte leise.
    Auch Sarina stiegen Tränen in die Augen und kullerten ihre Wange hinab, vermengten sich mit dem dünnen Blutfaden aus dem Riss an ihrem Kinn.
    »Ich hoffe, das ist euch eine Lehre«, warnte Da’Vor. »Ihr glaubt, ich tue dies, weil ich ein blutrünstiges Monster bin.«
    Die nächste mandirische Frau war an der Reihe, sich das Grauen anzusehen, das ihr den Schlaf rauben und sie in ihren Träumen heimsuchen würde. Sarina zumindest war überzeugt, dass sie diese Nacht kein Auge zu machen würde.
    »Aber das stimmt nicht«, fuhr Da’Vor fort, während eine nach der anderen an die Reihe kam. »Ich habe keine Freude daran oder tue dies aus Willkür. Ich will nicht foltern oder töten. Ich schütze nur meine Herren und die hehren Ziele ELIUMS. Seid also nicht töricht. Wir werden noch lange miteinander zu tun haben. Es liegt an euch zu entscheiden, wie gut unser Verhältnis sich entwickelt.«
    Damit entließ Da’Vor sie aus den Gewölben der Verliese, die die Kriggets eingerichtet hatten. Ein Gang nahe den Kasernenräumen, in denen sie nun lebten.
    »Geht nun und bereitet den Herren das Mahl.«

    Ihre Mutter wälzte sich von einer Seite auf die andere. Sie stöhnte leise im Schlaf, ihre Lider flatterten und ihre Augen bewegten sich darunter zuckend hin und her.
    Sicher träumte sie von den Stummen, von denen sie Nadia erzählt hatte. Riesen, die in unförmigen, klobigen Anzügen steckten. Schwärzer als jede Nacht auf Less je werden konnte. Und stumm wie ein Stein.
    Der Schlaf wollte nicht zu Nadia kommen. Mutter stank nach dem grauen Nahrungsbrei, den sie für die Stummen zubereiten musste. Trotzdem teilte sie sich mit ihrer Mutter das Bett, seit Vater und Tophan im Bergwerk arbeiten mussten.
    Wenn sie früher nicht schlafen konnte, hatte Nadia sich zu Tophan ins Bett gelegt. Er hatte dann oft die verschlafenen Augen geöffnet und sie fragend angesehen. »Willst du eine Geschichte hören?«, hatte sie ihn gefragt und ein Lächeln auf sein Gesicht gezaubert. Tophan hatte immer eine Geschichte hören wollen.
    Wie es ihm wohl ging? Nadia mochte sich nicht vorstellen, wie er durch die unterirdischen Schächte kroch, um Kristalle aus dem Fels zu schlagen. Sie musste weinen, als sie daran dachte, wie abgezehrt Tophan bei ihrem letzten Treffen ausgesehen hatte. Schluchzend schmiegte sie sich an ihre Mutter.
    Papa wird schon auf Tophan aufpassen
, sagte sie sich.
    Mutters Körper zuckte bei der Berührung, wachte aber nicht auf.
    Nadia schüttelte den Kopf und wischte sich die Tränen ab. Vielleicht konnte sie besser einschlafen, wenn sie etwas trank. Sie ging in den Wohnraum, nahm einen Becher, holte die Karaffe mit Wasser aus der Kühlnische, in der stets ein kalterWindzug aus dem Belüftungsrohr wehte, und goss sich ein.
    Aus dem Schlafzimmer hörte sie das Rascheln der Decke und ein leises Stöhnen und Murmeln. »Nadia, wo bist du?«, rief Mutter.
    »Hier, Mama, ich …«
    Völlig unvermittelt, ohne Vorwarnung wurde die Tür aufgebrochen und schwang quietschend, aus einer Angel gerissen, in den Raum.
    Ein Krigget stampfte mit vorgehaltener Waffe herein. Seine Augen leuchteten in der Dunkelheit der Wohnhöhle.
    Nadia schrie auf und wollte zu ihrer Mutter laufen. Doch die Echse stürmte an ihr vorbei und verstellte ihr den Weg. Nadia ließ sich fallen und kroch auf allen Vieren unter den Tisch. »Mama!«, schrie sie. »Hilfe!«
    Der Krigget zischte. »Komm mit! Das ist ein Befehl!«
    Nadia zitterte. Dann fiel ein Lichtstrahl in ihre tosenden Gedanken.
Ich bin mutig. Ich bin eine Drachenfliegerin. Und ich habe die Glutmagie!
    Der Krigget packte den Tisch und schleuderte ihn beiseite. Im Hintergrund hörte sie Mutter schreien.
    Nadia konzentrierte sich auf den Boden unter den nackten Füßen der Echse, schloss die Augen, atmete tief ein – und ließ ihre Psimagie aus sich herausströmen.
    Wie durch eine Ader zog sich die Glut durch den ausgetretenen Stein. Der dünne Teppich darüber fing Feuer. Die Flammen griffen nach der Rüstung des Kriggets. Er stieß einen überraschten

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