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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Gedankenaustausch mit. Er griff nach Seiyas Hand und führte sie zu seinen Lippen.
    »Willkommen daheim, Prinzessin Seiya. Mein Name ist Jagor.«
    Das Blitzen in seinen Augen und das schiefe Grinsen sprachen seiner Höflichkeit Hohn.
    Doch das war schnell vergessen.
    Eine Frau schob Jagor beiseite und schloss die überraschte Seiya in die Arme.
    »Da bist du ja! Ich warte schon seit Jahren auf dich!«, schluchzte sie.

7.
    Tainon starrte auf das Messer in seiner Hand. Die Kriggets hatten es ihm nicht abgenommen. Weil sie ihn für ungefährlich hielten? Oder weil …?
    »Warum denkst du den Gedanken nicht zu Ende?«, fragte der Geist seines Vaters.
    Dass die Schatten seine Gedanken lesen konnten, wunderte Tainon nicht mehr. Ihm war, als gehörten sie zu ihm und kannten ihn besser als er sich selbst. Sie sprachen vor allem das aus, was Tainon sich selbst nicht eingestehen wollte.
    »Du bist es doch leid, eingesperrt zu sein«, flüsterte ihm seine tote Mutter ins Ohr. Tainon sah in den Schatten die Geister derer, die er hatte töten lassen. Wer sollte es sonst sein?
    »Es ist eine Sache, selbst den Sitz auf dem Elfenbeinthron zu wählen. Doch etwas ganz anderes, im eigenen Thronsaal eingesperrt zu werden.«
    Sie streichelte ihm über das ungepflegte Haar. Eine Strähne fiel Tainon ins Gesicht. Er störte sich nicht daran. Seit Dianocten war er nur aufgestanden, wenn es nicht anders ging. Seine Kleidung war verdreckt und speckig. Seine Bewegungen schlaff und müde.
    Nur seine rechte Hand hielt eisern den Griff des Messers und verbarg es in seinem Schoß. Sicher wussten die Stummen von dem Messer. Doch sie hatten es ihm gelassen.
    »Sie wollen dich loswerden, Junge. Mach dir nichts vor. Du bist unnütz. Selbst Amphortor stattet dir nur noch Pflichtbesucheab. Dein Vaterersatz meidet dich inzwischen wie die Zentrumspest.« Ein spöttisches Grinsen stahl sich auf die sich stetig wandelnden Gesichtszüge seines Schattenvaters.
    Schattengorelus hüpfte auf ihn zu und zupfte ihn am Hosenbein. Wie passend es doch war, dass gerade Seiyas
Schatten
bruder einer der ersten Schatten gewesen war, die Tainon heimsuchten. Auch, wenn er ihn nicht selbst getötet hatte.
    »He, Blödsack«, keifte er, obwohl der lebende Gorelus nie zur Lautsprache fähig gewesen war. »Tu es schon! Ramm dir das Messer ins Herz. Geht ganz leicht, wenn du erst mal durch die Haut bist.«
    »Ja, tu es!«, riefen die Schattenräte, die Tainon gemeinsam mit Amphortor zum Tode verurteilt hatte, damals, als sie den Rat neu besetzten.
    Tainon hielt sich nicht mehr die Ohren zu, wie er es anfangs getan hatte.
    Haben sie nicht recht?
, fragte er sich.
Ehe Da’Vor mich in die Folterkammer stecken lässt, von der Amphortor mir erzählte
.
    »Tu es! Erspar dir das Leid«, säuselten die Schatten.
    »Amphortor«, murmelte Tainon und spürte, wie seine spröden Lippen wieder einmal aufplatzten. Eine Träne stahl sich ins Auge und kullerte die Wange hinab.
    Der Schattenkönig sah nach unten, auf seinen Schoß. Seine dürren Finger umklammerten den Griff. Die Klinge blitzte im Licht. Die Schatten umringten ihn immer dichter. Nur das Licht vom großen Kronleuchter an der Decke fiel noch auf ihn herab, um ihn herum wurde es dunkel.
    Die Klinge blitzte hell auf, als Tainon sie hob und gegen seine Brust richtete. Er schloss die Augen.
    Mit einem lauten Knarren öffnete sich die Flügeltür. Hastig riss Tainon die Augen auf und versteckte das Messer unter seinem Umhang.
    »Tainon, mein Junge!« Amphortor eilte auf ihn zu. Er fasste ihn bei den Schultern und sah ihm tief in die Augen. »Du siehst nicht gut aus. Es tut mir leid, dass ich dich so vernachlässige. Aber es gibt so viel zu tun. Ich muss …«
    Tainon wunderte sich beinahe darüber, dass Amphortor das Talent hatte, immer dann aufzutauchen, um ihn zu trösten, wenn seine Verzweiflung am größten war. Doch die Freude über das Wiedersehen nach Tagen war größer als das Misstrauen.
    Als die Lichter einen vierbeinigen Schatten warfen, erkannte Tainon den Grund für Amphortors plötzliches Schweigen.
    »König Tainon, es tut mir sehr leid, dich in diesem Zustand zu sehen. Du weißt, dein ständiger Aufenthalt im Thronsaal dient deiner eigenen Sicherheit. Du hast viele Feinde in den eigenen Reihen, sagte man mir. Und das nicht erst, seit du ELIUM die Treue geschworen hast. Nun, Unverständnis und Hass sind das Schicksal eines guten Herrschers, der seine Anbefohlenen mit harter Hand vor Unheil bewahrt.«
    Tainon zuckte

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