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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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bewaffneten, grimmig dreinschauenden Soldaten. In diesen unsicheren Zeiten waren besonders Edelsteine und Kristalle sowie Gold, Silber und Platin für Räuber und Plünderer begehrliche Objekte. Glücklicherweise bildeten die Quinternen hier keine Gefahr, da sie keinen Handel trieben. Sie waren nur an Rohstoffen und Erzen für die Rüstungs- und Maschinenschmiede interessiert.
    Unter den neugierigen Blicken der Passanten ritt die Gruppe in die Stadt ein. Obwohl unentwegt Handelsreisende kamen und gingen und Thel-Ryon ein bedeutender Handelsposten auf der Nord-Süd-Route war, boten die bewaffneten Reiter keinen alltäglichen Anblick. Hinzu kam, dass Shanija Shan, von der Bilder und Zeichnungen um die Welt gegangen waren, nach den Ereignissen um die Passage vor zehnJahren eine bekannte Persönlichkeit geworden war. Viele Wesen auf Less kannten ihr Antlitz, vor allem aber das einzigartige Relieftattoo auf ihrem Brustbein war ein unverwechselbares Erkennungsmerkmal. Viele verehrten die »Trägerin der Sonnenkraft« bis heute, anderen war sie suspekt. Hier in Thel-Ryon mochte ihr Status von Nutzen sein, deswegen sah sie keinen Grund, sich mit einem Adeptenmantel zu verhüllen, wie sie es sonst oft in Burundun tat, um Ruhe zu haben.
    Was andere von ihr hielten, war ihr egal; sie legte nur auf die Meinung ihrer Freunde wert. Doch auch diese konnten sie selten umstimmen, wenn sie einmal eine Entscheidung gefällt hatte. Das hatte Mun vor ihrem Aufbruch, bei dem es fast zum Zerwürfnis zwischen ihnen gekommen war, einmal mehr erfahren. Shanija war froh, dass er rechtzeitig zurückgesteckt hatte, weil sie es nicht getan hätte. Schon bei den W ILD R AMS hatte sie gelernt, selbst Personen, die ihr noch so nahe standen, loszulassen, wenn die Umstände es erforderten.
    Thel-Ryon empfing die Reiter mit der für große Städte üblichen Geräuschkulisse, einem Gemisch aus den Stimmen Angehöriger vieler unterschiedlicher Völker, Tierlauten und den akustischen Begleiterscheinungen, die vom Betrieb von Maschinen und sonstigen Apparaturen herrührten. Von irgendwoher drangen Lautenklänge und der brummende Bariton eines Minnesängers an Shanijas Ohren. Bei allem Fortschritt, so weit er auf Less durch das den Mond umgebende Psi-Feld mit seiner technikhemmenden Wirkung möglich war, hatten sich über die Jahrtausende zahlreiche mittelalterlich anmutende Lebensweisen bis heute erhalten, die auf der Erde als Anachronismen gegolten hätten.
    »Sieh dir die Segel an, die allenthalben zwischen den Gebäuden gespannt sind«, sagte Sel Worth.
    Shanija nickte. Weit über ihren Köpfen bildeten die Segel ein ausgeklügeltes System, das das Sonnenlicht einfing, es reflektierte und bis zum Grund der Häuserschluchten leitete. Erst jetzt bemerkte sie, dass viele Gebäudeteile aus Metall gefertigt waren. Es waren Bestandteile eines architektonischen Flickenteppichs unterschiedlicher Baustoffe.
    Niemand hielt sie auf, doch Shanija war sicher, dass weiterhin wachsame Blicke den Weg der Reiter verfolgten und bereits Kunde über ihre Ankunft unterwegs war. Stadtsoldaten sowie berufsmäßige Söldner, die Thel-Ryon gegen klingende Münze Schutz vor Überfällen offerierten, hielten sich unauffällig im Hintergrund und waren doch allgegenwärtig. Als Elitesoldatin der W ILD R AMS waren Shanijas Instinkte darauf geschult worden, unauffällige Beobachter zu registrieren, ohne dass sie sich etwas anmerken ließ.
    Die Gruppe passierte eine Halle, die einem irdischen Flugzeughangar glich. Hinter den offenen Toren warteten abgestellte Orgavögel auf ihren Einsatz. Aus der Nähe bestätigte sich, dass sich ihre Bauweise erheblich von den Vögeln ELIUMs unterschied. Es gab keine äußerlich sichtbaren Schläuche. Sämtliche Mechanik und organische Komponenten verbindende Leitungen waren offensichtlich im Hauptkörper untergebracht, was den Vögeln noch mehr den Ausdruck echter Lebewesen verlieh.
    Außerdem waren sie in ihrer Darstellung weniger martialisch gehalten. Die Erbauer hatten ihren Gesichtern einen freundlichen, fast heiteren Ausdruck verliehen, ein Zugeständnis an die Tatsache, dass man mit anderen Geschäfte machen und sie nicht einschüchtern wollte.
    »Ich hoffe, sie lachen uns an – und nicht aus«, brummte Sel.
    Je weiter die Gruppe ins Stadtinnere vordrang, desto mehränderte sich die Bauweise. War sie im Randbereich übersichtlich mit schnurgerade verlaufenden Straßen gewesen, entwickelte sie sich zum Stadtkern hin zu einem undurchschaubaren

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