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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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eilte er durch die Straßen und Gassen der schwimmenden Stadt, in der die Lumini lebten, die
Begabten Frauen
, die die Fähigkeit besaßen, sich in den organischen Informationsstrom des Zentralarchivs einzuklinken und Daten abzuzapfen. Mit für das Archiv teilweise fatalen Folgen, weil die abgerufenen Informationen verloren gingen, wie sich gezeigt hatte, doch dieses Problem stand für Mun derzeit im Hintergrund. Er begab sich von hier aus auf kürzestem Weg weiter zum Stadtteil Porlos in Burundun.
    So etwas wie diplomatische Beziehungen zwischen Corundurs Gefolgschaft und dem Zentralarchiv gab es nicht. Auch bewohnte der Anführer der
Neuen Zukunft
nicht mehr die Räumlichkeiten wie zu Zeiten der ehemaligen
Warner
. Ein anderer hätte vergeblich nach dem Maskierten gesucht. Nicht so Mun, dessen Psimagie darin bestand, alles was er registrierte, wie ein Computer zu speichern und bei Bedarf abrufen zu können. So hatte er, bevor er zum Vorsteher des Archivs geworden war, einmal von einem festungsähnlichen Bauwerk in Porlos gehört, das in Corundurs Planungen eine Rolle spielte. Heute wusste niemand davon, was es damit auf sich hatte, denn Corundur schätzte keine Horden von Anhängern vor den Toren seines Domizils. So sehr der Zulauf der Massen bei Versammlungen und Kundgebungen seinen Ambitionen entgegenkam, so sehr achtete er auf seine und die Privatsphäre seiner Vertrauten, Berater und Unterführer,die in eben dieser Festung untergebracht waren.
    Unterwegs öffnete Mun seine Sinne für die herrschende Stimmung. Die Berichte der Adepten, die er in den vergangenen Tagen erhalten hatte, bestätigten sich. Ein Schatten hatte sich über die Stadt gelegt, die vorauseilenden Schwaden der Bedrohung, die Less heimsuchte wie eine unaufhaltsame Seuche. Die Stummen … Quinternen … eine unausrottbare Sternenpest, die sich von Neuem mit Unterdrückung und Tod erhob. So hatte Shanija die Wesen beschrieben, gegen die die Erde gekämpft hatte. Oder noch kämpfte?
    Ein paar aufgeschnappte Gesprächsfetzen waren nicht dazu geeignet, Muns Vertrauen in die Leute zu stützen. Unter der Bevölkerung herrschte wenig Zuversicht. Noch fühlte man sich in Burundun halbwegs sicher, doch manche sahen bereits das unabwendbare Ende auf sich zukommen. Mun fragte sich, wem eine solche Einstellung mehr in die Hände spielte. Corundur, dem die Unzufriedenen und Willfährigen wie Opferlämmer zuliefen? Oder den Stummen, die kein Verteidiger aufhalten konnte, der schon bei der bloßen Erwähnung ihres Namens aufgab und sich in das unvermeidliche Schicksal fügte, von dem er überzeugt war, dass es unaufhaltsam auf ihn zukam?
    Er gelangte an die Pforte einer geziegelten Wehrmauer, die ein klobiges, mehrgeschossiges Bauwerk einfasste. Wie Kronen prangten Zinnen auf dem Mauerabschluss. Im Inneren erhoben sich runde Türme, mächtig und dabei doch nicht so auffällig, dass Uneingeweihte aus der Architektur schließen konnten, wer sich hinter diesen Mauern verbarg.
    Für Mun gab es keinen Zweifel.
    Er blieb vor dem verschlossenen Portal stehen, schob die Kapuze seines Umhangs in den Nacken und wartete. Die Minuten verstrichen ereignislos. Das änderte nichts an MunsÜberzeugung, den richtigen Ort gefunden zu haben. Der Maskierte war über seine Anwesenheit informiert, ganz sicher. Vielleicht ließ er, nachdem er selbst zuvor beim Archiv abgeblitzt war, den Gegenbesuch vorsätzlich zappeln. Oder hatte Corundur sich, überlegte Mun, inzwischen auf die Übernahme Burunduns eingestellt, womöglich bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen, und legte deshalb keinen Wert mehr auf eine Unterhaltung?
    Selbst Höflichkeit und Gelassenheit des Archivvorstehers hatten ihre Grenzen.
    »Corundur!«, erhob er die Stimme. »Willst du nicht herauskommen und mich anhören? Ich habe über deinen Vorschlag nachgedacht. Er ist nach wie vor inakzeptabel, doch ich habe einen Gegenvorschlag.«
    Ein paar Passanten, die seinen Ruf vernommen hatten, blieben stehen und sahen zu Mun herüber. Corundur hier, ganz in ihrer Nähe? Das konnten sie sich nicht vorstellen, ihren kritischen Mienen nach zu urteilen. Andererseits war die Vorstellung zu verlockend, um weiterzugehen, als sei nichts geschehen. In der Hoffnung, zufällig Zeugen eines bedeutsamen Zwischenfalls zu werden, verharrten sie an Ort und Stelle. Es war Mun gleichgültig, wenn sie ihn jetzt erkannten.
    Abermals rief Mun nach dem Sektenführer.
    Statt Corundur traten drei Vlugonen aus einem Seitenportal, das Mun zuvor

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