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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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nicht gesehen hatte. Die aufrecht gehenden Vogelabkömmlinge trugen lederne Westen über dem schreiend bunten Federkleid, über das sich zudem zwei vor der Brust gekreuzte Gurte spannten. Dolche, Schlagstöcke und weitere Utensilien steckten in den Taschen.
    »Corundur ist nicht hier«, behauptete der größte Vlugone mit einem hohen Trillern, das in den Ohren schmerzte.
    Die Waffen der Gefiederten ließen Mun kalt. Er blieb gelassen.»Dann richtet ihm Folgendes aus: Es war ein Fehler von mir, Corundur abzuweisen. Nur gemeinsam können wir gegen die Stummen bestehen.«
    »Verlasse Porlos und kehre ins Zentralarchiv zurück. Für dich gibt es hier nichts, Vorsteher.«
    Sie kannten ihn also. Mun spielte mit dem Gedanken, die Vlugonen kurzerhand beiseite zu schieben und das Seitenportal zu benutzen. Es war keine gute Idee. Mit einem gewaltsamen Eindringen hätte er das Tuch zwischen sich und dem Sektenführer endgültig zerschnitten. Es war klüger, sich mit Geduld zu wappnen und Corundur durch Beharrlichkeit zu zeigen, dass sie beide am selben Strang zogen.
    »Ich warte hier«, sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das könnt ihr ihm ebenfalls ausrichten.«
    »Verschwinde endlich von hier, Vorsteher!«
    Ein unsichtbarer, psimagischer Stoß traf Mun vor die Brust und warf ihn, da er nicht darauf vorbereitet war, fast von den Beinen. Es gelang ihm, sich zu abzufangen, bevor er zu Boden stürzte. Er machte einen Ausfallschritt, streckte die Arme aus, bekam den Sprecher der Vlugonen zu fassen und setzte ihn mit drei Schlägen, die so rasch aufeinander folgten, dass der Gefiederte sie nicht einmal kommen sah, außer Gefecht. Muns extremer Schnelligkeit hatte er nichts entgegenzusetzen, und seinen Körperkräften schon gar nicht.
    Damit war die Chance auf eine friedliche Unterredung endgültig vertan. Mun nahm die Entwicklung mit Bedauern zur Kenntnis. Corundur ließ sich nicht nur verleugnen, er scheute auch vor einem Angriff auf den Vorsteher des Archivs nicht zurück. Ohne entsprechende Instruktionen hätten die Vlugonen den Menschen nicht attackiert. Nun zogen die beiden, die zunächst abgewartet hatten, ihre Dolche und stürzten sich gemeinsam auf ihn.
    »Keine Psimagie mehr?«
    Mun bekam den Waffenarm des ersten zu fassen und wirbelte ihn herum. Es gab ein hässliches Knacken, wie das Brechen von morschem Holz, dem ein schmerzerfüllter Schrei folgte, der belegte, dass dieser Gegner keine Bedrohung mehr darstellte. Dem verbliebenen Angreifer rammte Mun eine Handkante gegen die Stirn. Der Vlugone erstarrte mitten in der Bewegung, stierte ins Leere und sackte mit gläsernem Blick in sich zusammen.
    Mit einem Seufzer der Enttäuschung wandte Mun sich ab. So hatte er sich seinen Ausflug aufs Festland nicht vorgestellt. Es war alles schief gegangen, was schief gehen konnte. Nach diesem desaströsen Aufeinandertreffen ließ er jegliche Hoffnung auf eine friedliche Vereinbarung mit Corundur fahren. Corundur hatte sehr deutlich gezeigt, dass er keinen Wert mehr darauf legte. Trieb ihn verletzte Eitelkeit wegen der erlittenen Abfuhr, oder war er sich so sicher, dass er seine Ziele mit dem Kopf durch die Wand erreichen würde?
    Mun zog die Kapuze über den Kopf und machte sich auf den Rückweg zum Hafen.
    Die Lage hatte sich keinen Deut verbessert. Im Gegenteil, die sich ankündigenden düsteren Schatten wurden lang und länger, und die Nacht war noch nicht mal angebrochen.

6.
    Es war warm und die von schwerem Fäulnisgeruch durchsetzte Luft stickig. Ein feiner Wasserfilm verwandelte die rückwärtige Wand in einen halbblinden Spiegel, hinter dem das braune Material zuweilen schmatzende Geräusche produzierte, als sei dies keine Zelle, sondern das geifernde, zwanzig Kubikmeter große Maul eines monströsen Fleischfressers.
    Argwöhnisch betrachtete As’mala das Material, aus dem die Zellenwand bestand. Es wirkte organisch, und das traf, soweit die langhaarige, blonde Frau in der schwarzen Lederkleidung wusste, zumindest teilweise zu. ELIUM besaß biologische Komponenten, die einen Teil der Hülle, der Innenkonstruktion oder gar der Einrichtung ausmachten. Vielleicht war ELIUM sogar vollständig davon durchzogen. Von daher war die Assoziation eines gefräßigen Mauls nicht abwegig. Den Quinternen traute sie jede Schweinerei zu, sogar Sinn für einen makabren Humor auf ihre Kosten. Schließlich hatte sie keine Ahnung, zu welchem Zweck man sie eingesperrt hatte und welches Schicksal ihr bevorstand. Sie rechnete mit

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