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und Lebenskünstler hatten ihr vieles beigebracht, das ihr in den rastlosen Jahren als Meisterdiebin der Gilde oft half.
Im Laufe der Zeit hatte sie auch ihr attraktives Aussehen und die speziellen Gaben – allen voran psimagisches Schlösserknacken – immer mehr schätzen gelernt. All dies hatte sie zweifellos von ihren Eltern geerbt, worauf As’mala wirklich stolz war.
Dennoch hätte sie Akar nicht als eine
gute
Mutter bezeichnet. Dafür hatte der Schauspielerin zu sehr die eigene Verwirklichung am Herzen gelegen.
As’mala konnte sich noch gut an einen Abend erinnern, als sie fürchterliche Bauchschmerzen bekam, nachdem sie ein ganzes Glas in Essig eingelegte Zwiebeln gegessen hatte. Sie flehte Mutter an, bei ihr im Wohnwagen zu bleiben und eine Abenteuergeschichte zu erzählen. Doch Akar hatte für das Flehen ihrer Tochter kein Gehör. Flüchtig strich sie As’mala über den Kopf, zog ihre ausgebeulte Männerjacke über den hochschwangeren Bauch und machte sich für den abendlichen Auftritt der Theatergruppe bereit.
Akar hatte keine Augen für die Tränen ihrer Tochter gehabt.
Fühle ich mich deshalb so mies, weil ich eigentlich die Tränen einer Mutter vergießen sollte, es aber einfach nicht kann?
, fragte sie sich bang.
Weil in mir ein Vorhaben reift, das mich von meiner Tochter entfernen wird, obwohl ich ihretwegen hierher gekommen bin?
As’mala erschauerte ob ihrer Gedanken.
Ich werde das Kind suchen und zu Shanija bringen. Dann werde ich meine Tochter holen. Ich muss diese Priorität setzen!
Augenblicklich fiel die Nervosität von ihr ab. Sie hatte sich entschieden.
Ihre Hände zitterten nicht mehr, als As’mala sie über den Boden gleiten ließ, der sich wie leicht nachgiebiger Kunststoff anfühlte. Nachdenklich sog sie die süßliche Luft ELIUMS, eine Mischung aus trockenem Fleisch, Leder und Verwesung, in sich auf.
Damals
hatte sie den ekelhaften Geruch nicht so penetrant wahrgenommen wie jetzt. Vielleicht war sie durch die ständigen Aktivitäten auch einfach zu stark abgelenkt gewesen.
ELIUM, das Böse des Himmels und des Raumes, versank im Staube Less', wo Gottes irdene Krallen es nicht mehr preisgeben mögen. ELUM spie Verderben aus, doch der Brodem versiegte, das Verderben entschwand und verdorrte
.
Zusammen mit Shanija, Mun und Darren war sie der Legende gefolgt, um die entführte Seiya zu befreien. Die Anführer innerhalb ELIUMS, der sogenannte
Aderschlag
, hatten die Prinzessin mit Shanija verwechselt und wollten von ihrer Sonnenkraft profitieren. As’mala fand nie genau heraus, was die arme Seiya in dieser Zeit alles hatte erdulden müssen. Ein Mitglied des Aderschlags, ein insektoides Wesen mit dem unaussprechlichen Namen Rr'b'trr, hatte Seiya so lange gefoltert, bis er ihren Willen gebrochen hatte. Nach der Befreiung benötigte die junge Frau lange Zeit, bis sie sich wieder einigermaßen von den Leiden erholte. So lange, dass sich As’mala damals nicht nur einmal fragte, ob der Tod für Seiya nicht die gnädigere Lösung gewesen wäre, als die lange Zeit des Martyriums.
As’malas Gedanken glitten wieder zurück nach ELIUM. Bio6 kam ihr in den Sinn, der skurrile Orgamechanoide, der sich nach einer kleinen Manipulation von Mun auf ihre Seite geschlagen hatte. Nüchtern betrachtet war es auszuschließen, dass das spinnengesichtige Kunstgeschöpf mit seinem mechanischen Vorderrad und dem felligen Körper mit den Kängurubeinen noch existierte. As’mala ging davon aus, dass das Schicksal von Bio6 besiegelt gewesen war, als er sich für sie eingesetzt hatte. Aber selbst wenn dies nicht der Fall wäre – wie groß müsste der Zufall sein, Bio6 ausgerechnet jetzt wieder zu begegnen?
Die ehemalige Diebin sah ein, dass sie sich auf eine andere Art befreien musste. Geschmeidig wie eine Katze erhob sie sich und ging auf das Gitter zu, das den vorderen Teil der Zelle abtrennte. Nach der Begegnung mit Nur-Eins war sie in einen anderen Raum verlegt worden; anscheinend fürchtete man, dass sie den geheimen Öffnungsmechanismus entdeckt hatte.
Sie hätte in dem Augenblick durch die offene Tür fliehen können. Sie hatte es nicht getan. Die unglaubliche Begegnung mit diesem Mädchen hatte Vorrang vor allem anderem. Doch nun war es an der Zeit, etwas zu unternehmen.
Ihre Finger strichen über die Stäbe, die wie der Rest der Zelle organischen Ursprungs waren. Sie fühlten sich glatt an, wie die von Wind und Wetter abgeschabten Knochen eines verwesten Tieres. Alle zwei Handlängen wiesen
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