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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Mensch?«
    Das »Sprechen«, diese primitive Lautäußerung, fiel Nur-Eins nach wie vor schwer. Bei der ersten Begegnung mit Määkiel hatte es zum ersten Mal das »Sprechen« versucht, da keine andere Kommunikation mit den unterentwickelten Wesen möglich war. Doch es fiel Nur-Eins immer noch schwer, die gedachten Worte in die durch Artikulation stark begrenzte Sprache der … Menschen umzuwandeln.
    Nur-Eins hatte der Neu-Zwei diese Frage gestellt, um einen Kontakt herzustellen. Und weil es neugierig war, denn vor dem Aufenthalt in ELIUM hatte es nicht gewusst, dass diese Wesen zweigeschlechtlich waren. Mit deutlichen körperlichen Unterschieden. Sie hatten auch Typenbezeichnungen dafür: »der Mann« und »die Frau«. Das war interessant, Nur-Eins wollte mehr erfahren.
    Zwei scharfe Falten bildeten sich zwischen den dünnen Augenbrauen in der ansonsten glatten Haut der Stirn.
Die
Neu-Zwei hob beide Hände und zeigte mit den Handflächen nach oben. »Ja, ich bin ein Mensch«, sagte
sie
mit einer rauen, aber nicht unangenehm klingenden Stimme. »Wie du.«
    Nur-Eins sah den weiblichen Menschen ein paar Atemzüge lang schweigend an. Was für eine ungeheuerliche und völlig unlogische Behauptung! Nur-Eins wusste natürlich, dass es kein Eins-Wir war, sondern einzigartig, weswegen es ja diese Bezeichnung trug. Wie kam dieser Mensch aber darauf, dass es ihm
gleich
sei?
    Die
Frau
hob ihre rechte Hand und fasste sich in den gelblichen, kompliziert verknoteten Kopfbewuchs. Fahrig tanzten ihre Finger über die in sich geschlungenen Stränge, als würde sie erst jetzt entdecken, dass sie selbige besaß. Nur-Eins schloss aus der Unsinnigkeit der Handlung, dass die Neu-Zwei verunsichert darüber war, was sie als nächstes tun sollte. Ob dies wohl davon kam, dass Nur-Eins nicht geantwortet hatte?
    Nur-Eins war vom telepathischen Kontakt mit anderen Eins-Wir gewohnt, dass Gespräche sanft hin und her wogten, sich manchmal überlagerten und ineinander übergingen. Die einzelnen Gedankenstränge waren durch ihren farblichen Duktus voneinander klar unterscheidbar, sodass man einem Strang auch folgen konnte, wenn er von vielen Fünftausend überlagert wurde.
    Wie arm und leer offenbarte sich dem gegenüber die Lautsprache der Menschen. Ihre Gedanken mussten erst in einzelne Wörter verpackt, artikuliert und von der anderen Stelle anschließend wieder in Gedanken umgewandelt werden. Welch unnützer Umweg! Dadurch konnten wertvolle Informationen verlorengehen!
    Menschen, so hatte Nur-Eins herausgefunden, verließen sich bei ihrer Kommunikation auf ein Reservoir von wenigen Hundert Wörtern. Wie töricht mussten sie sein um anzunehmen, dass sie damit auch nur annähernd ihre Gedanken wiedergeben konnten?
    Oder denken sie so wie sie sprechen?
, fragte sich Nur-Eins.
Eindimensional, stakkatoartig, grau?
    Die Gedankenvielfalt und farbsprachliche Nuancierung der Gedankenwelt der Eins-Wir konnte nicht beziffert werden. Sie war unendlich, weil jeder Gedanke für sich einzigartig war.
    Ein weiteres Merkmal der menschlichen Sprache war die erstaunliche Tatsache, dass offenbar nur dann einem Gespräch gefolgt werden konnte, wenn die Rollen des Sprechers und des Zuhörers klar verteilt waren. Dies geschah während des Sprechens, wobei die Zuweisung sich ständig änderte, nach einem Schlüssel, den Nur-Eins noch nicht richtig verstanden hatte.
    Konnte es sein, dass die Neu-Zwei deshalb verunsichert war? Wäre es an Nur-Eins, die Rolle des Sprechers zu übernehmen?
    »Ich … bin … Nur-Eins«, artikulierte es Wort für Wort und hoffte, dass die Neu-Zwei es verstand.
    »Ist das dein Name?«, fragte der weibliche Mensch. »Ich heiße As’mala.«
    »Das ist … meine Bezeichnung. Wir … haben keine … Namen«, formulierte Nur-Eins mühevoll. Nie hätte es geglaubt, dass es so schwierig sein könnte, einzelne Worte aneinander zu hängen, um überhaupt eine Aussage zu treffen.
    »Ihr?«, echote die Neu-Zwei, als ob damit alles gesagt sei.
    »Eins-Wir«, sagte es.
    »Eins-Wir …?«
    »Ihr nennt sie … die Stummen. Mein …« Nur-Eins musste kurz nachdenken, bis es den Begriff in der menschlichen Sprache gefunden hatte, welcher der Entsprechung der Eins-Wir am nächsten kam. » … Volk.«
    Die Neu-Zwei strich sich über die Stirn, wo sich Flüssigkeit gebildet hatte. Nur-Eins wusste, dass dies zur Kühlung überhitzter Haut geschah. Es hatte aber in der Kerkerzelle keine allgemeine Zunahme der Temperatur wahrgenommen.
    Der weibliche Mensch hat

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