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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Stimmung um und verwirrte Seiya erneut.
    Zögernd antwortete sie: »Mein Ehemann, meine Kinder, meine Freunde … vielleicht auch der eine oder andere Schüler. Ich bin Dozierin in Burundun und unterrichte benachteiligte Kinder.«
    »Ah, du bist also ein Lehrmeister, ganz ähnlich wie ich«, erwiderte er spöttisch. »Ich kümmere mich viel um Kinder.«
    »Bevor du sie verspeist?«
    »Nicht alle. Nur die besonders zarten, und weniger häufig, als du denkst. Ich ziehe mit Wohlbedacht neue Generationen heran. Genau wie du gebe ich meinen Anhängern eine Zukunft, und sie vergelten es mir mit bedingungsloser Treue und Glauben.« Seine violetten Halssegmente schillerten. »Zumindest die meisten.«
    Vermutlich meinte er damit Aventar, aber darauf würde Seiya noch weniger als auf alles andere eingehen. »Ich habe keine Anhänger, Aliandur, und ich strebe auch nicht nach Macht. Noch weniger verspeise ich Kinder oder denke mir perfide Foltermethoden aus. Was bezweckst du eigentlich mit dieser Unterhaltung?«
    Er drehte sich zu ihr und öffnete leicht die Flügel. »Hast du Angst?«
    »Mehr, als du jemals Kinder verzehren wirst.«
    »Hast du demnach mit allem abgeschlossen?«
    »Nein.«
    »Aber du bist allein!«
    »Ich habe meine Erinnerungen«, antwortete Seiya ruhig.
    Aliandur wandte sich nach vorn und lehnte sich an die Brüstung. »So wie ich die meinen«, sagte er düster. Mit der linken Hand gab er ein Zeichen, und einer der vier Psiwächter, die nach wie vor stets in Seiyas Nähe waren, nahm sie am Arm und führte sie ein Stück abseits, aber noch nicht unter Deck.
    »Keine Dummheiten«, zischte die Selachin. »Nutze diese einmalige Gunst und verhalte dich still.«
    Seiya nickte stumm. Sie genoss die frische Luft, den Fahrt wind, die brennenden Sonnen am Himmel und das freie Land unter sich, solange es ging. Was auch immer Seltsames in Aliandur vorging, sie wollte es nicht wissen. Selbst wenn Pongs und Earl Hags Befreiungsbemühungen schiefgehen sollten, dort vorn bei ELIUM waren Shanija und As’mala. Im Grunde genommen hatte Aliandur ihr einen Gefallen getan, denn nun standen die Aussichten weitaus besser als in seiner Enklave. Der Verkünder war nicht mehr länger Herr über ihr Schicksal, er wusste es nur noch nicht.

    Die Hügel gingen am Nachmittag in eine Kette niedriger Berge über, die rechts von der
Durs Faust
zu einem hohen Gebirge voller grauer Schrofen anwuchs. Das Luftschiff rückte immer näher an die ersten Gebirgsabbrüche heran, und unwillkürlich hielt Seiya den Atem an, wann immer sie den Einschnitt einer Schlucht passierten. Als das Luftschiff jedoch schließlich auf ein mehrere hundert Meter breites Hochplateau zuhielt, zu dem lediglich ein steiler Serpentinenweg hinaufführte, sanken ihre Hoffnungen ebenso plötzlich ab, wie sie zuvor angestiegen waren. Es gab keinerlei Deckung, durch die Thel-Ryons Truppe dieses Plateau unbemerkt hätte erreichen können, und auf dem Serpentinenweg würden Angreifer den Bomben der
Durs Faust
schutzlos ausgeliefert sein. Offensichtlich kannten die Erlöser diese Gegend gut, und sie hatten die sichersten Lagerplätze bereits ausgespäht.
    Das Schiff warf Anker, und nur wenig später erreichten die ersten Chopper das Plateau. Zielgerichtet wie immer schwärmten sie aus und schlugen das Lager auf. Jeder war müde und wollte in Ruhe essen, trinken und entspannen. Sie mussten Kräfte sammeln, denn keiner wusste, was bei der Begegnung mit ELIUM zu erwarten war. Seiya zweifelte ja daran, dass die Quinternen den Handel einhalten würden. Vermutlich würde ein Heer von Kriggets sie alle, einschließlich des Verkünders, schlichtweg einkassieren und für ihre Zwecke »verwenden«. Aber damit rechnete Aliandur sicherlich auch, also hatte er vielleicht etwas in der Hinterhand?
    Auf einmal war sich Seiya nicht mehr so sicher, dass Pong und Earl Hag so leichtes Spiel haben würden. Im Abendlicht, gerade als sie abgeholt wurde, hatte sie kurzzeitig das Gefühl, dass etwas um sie herumhuschte. Etwas Kleines, vielleicht eine Fledermaus. Oder Pong? Ihr Herzschlag beschleunigte sich, aber ihre Miene blieb gleichgültig, während sie ihren Wächtern nach unten folgte, wo sie schon von Aventar erwartet wurde.

    In der Nacht wurde Seiya durch einen Schuss geweckt, dem ein Schrei folgte. Weitere Schüsse fielen, und das ganze Lager wurde mit Kampfgeräuschen erfüllt, die durch ein vielfaches Echo verstärkt heraufschallten. Aufgeregt richtete sie sich auf. Earl Hag war gekommen! Aber

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