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schickte, waren durch die Kristalle verzerrt und zerstückelt.
Der Gnom erkannte selbst, wie wenig ihnen seine Fähigkeit nützte und beklagte das mit zitternder Stimme.
Shanija glaubte links von sich einen Schatten zu sehen und stieß ihre Klinge hinein. Aber Borschkojs Hohngelächter kam von ganz woanders. Wütend schlug sie nach Pong auf ihrer Schulter. »Willst du nicht endlich was unternehmen?« Gleichzeitig suchte sie mit gezücktem Schwert und in geduckter Haltung nach Spuren von Borschkoj. »Was machst du da eigentlich?«
»Diese Kristalle, kannst du’s denn nicht spüren? Diese faszinierende Ausstrahlung?«, brabbelte Pong mit schriller Stimme. »Ich muss sie haben. Ich brauche sie! Ich will sie jetzt sofort!«
»Bist du übergeschnappt?«, schrie Shanija außer sich. Sie glaubte von hinten eine Bewegung zu spüren und wirbelte herum. Im selben Moment dachte sie jedoch an eine Finte von Borschkoj und drehte sich noch einmal um hundertachtzig Grad, um wieder in ihre Ausgangsstellung zurückzukommen. Und jetzt stach sie zu.
Ein überraschter Ausruf, dann sagte Borschkoj von anderer Stelle: »Gar nicht schlecht, Shanija. Aber jetzt mache ich Ernst.«
Shanija machte einen Ausfallschritt und lief im Zick-Zack um eine Kristallstruktur herum. Sie stieß fast mit As’mala zusammen, die ihr Schwert gerade wuchtig auf den Riesenkristall niedersausen ließ.
Dabei lösten sich unzählige kleine Splitter, die funkelnd durch die Luft wirbelten.
Borschkojs Abbild spiegelte sich kurzzeitig darin, und As’mala nahm die Verfolgung auf. Für einen Augenblick brachte sie den Blender tatsächlich in Bedrängnis.
»Fang sie mir!«, hörte Shanija Pong fordern. »Diese sind es! Schnell, schnell, bevor’s zu spät ist!«
Shanija war selbst schon fast dem Wahnsinn nahe; ohne weiter nachzudenken, griff sie im Verlauf von wenigen Sekunden in den funkelnden Splitterregen, fing drei Bruchstücke und drückte sie gegen Pong. Dieser gab ein jappendes Geräusch von sich, das höchstes Glück ausdrückte. Shanija kümmerte sich nicht weiter darum, sondern rannte an Seiyas Seite zurück.
Ihr stockte der Atem. Borschkoj war schneller gewesen, hatte As’mala ausgetrickst und stand jetzt vor Prinzessin Seiya. Er hatte ihr die Hände um den Hals gelegt und drückte zu. Sie wehrte sich fahrig und röchelte. Gorelus versuchte verzweifelt, Borschkojs Hände vom Hals der Prinzessin zu lösen, riss und zerrte, aber darüber konnte Borschkoj nur lachen.
Und da ging eine Veränderung mit Gorelus vor sich. Er blähte sich auf wie ein Luftballon und stülpte sich wie eine zweite Haut über Borschkojs Kopf. Nun bekam dieser keine Luft mehr. Er lief blau im Gesicht an und ließ Seiya los.
Die Prinzessin taumelte zurück, und Shanija wollte sich mit erhobenem Schwert auf Borschkoj stürzen, doch Seiya wehrte schwach krächzend ab. As’mala, die von der anderen Seite herankam, verharrte ebenfalls.
Gorelus umschloss eine immer größer werdende Fläche von Borschkojs Körper. Borschkoj schien am Ende seiner Kräfte. Mit einer letzten gewaltigen Anstrengung gelang es ihm dann, Gorelus abzustreifen. Der bis über seine Grenzen aufgeblähte Zwerg zersprang wie eine Seifenblase und besudelte die Kristalle in weitem Umkreis.
Als sei dies ein Initialfunke, veränderten sich die Kristalle plötzlich, verformten sich zu bizarren Gestalten und formierten sich zu einem Kreis, der die vier Menschen einschloss. Ein groß gewachsener Mann aus Kristall überragte alle anderen. Er schien so etwas wie der Herr der Kristalle zu sein, der seine Kristallarmee befehligte, denn auf seinen Wink hin rückten sie vor. Zu seinen Füßen eine knurrende Kreatur, wie ein Zerberus. Überall knisterte und knarrte es, während sich die Kristallwesen drohend näherten und den Ring enger zogen.
Shanija sah nur noch einen freien Spalt, der aus dem Kreis führte. Doch vor dem Durchgang stand Borschkoj. Das Schatzkästchen hielt er in der einen Hand, das Schwert in der anderen. Er holte zum tödlichen Streich gegen Seiya aus, die wie gelähmt dastand.
»Jetzt …«, begann er, während Shanija und As’mala sich gleichzeitig anschickten, sich ihm entgegenzuwerfen.
Doch in diesem Moment legte Seiya den Kopf in den Nacken, rief voller Schmerz Gorelus’ Namen, und dann …
Aus ihrem Mund drang plötzlich eiskalter Nebelhauch. Sie hob den Kopf wieder und hauchte Borschkoj an, der mitten in der Bewegung – zu Eis erstarrte. Er stand unverändert mit erhobenem Schwert und
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