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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Oberfläche und wollte sie mit sich fortreißen.
    Nur-Eins schrie voller Schrecken, stemmte sich dagegen, zwang
es
zurück in ihren Kopf. Es gelang ihr. Sie lenkte
es
in Bahnen, und Eins-Wir half ihr dabei, sie merkte das – half ihr, den richtigen Fluss dafür zu finden.
    Jetzt: Ruf noch einmal
, forderte 0/A/11111 sie schließlich auf. Sie tat es.
    Und die Sterne fingen wieder zu fliegen an, mit Nur-Eins-Wir/ELIUM in ihrer Mitte. Es war alles, wie es sein sollte.
    Keine Ängste mehr. Keine Sorgen.
    Niemand sonst: Allein Nur-Eins-Wir. Sie teilte sich mit 0/A/11111, und 0/A/11111 war mit ihr zufrieden, das merkte sie. Es machte sie stolz. Sie würde eine gute Stimme sein.
    Und nun komm
, sagte Eins-Wir, als alle Sterne ihren Platz gefunden hatten,
es gibt da etwas, das Nur-Eins sehen soll
.

    Die Exilkönigin saß auf einer weißen Bank im Garten von Burg Hag und dachte nach; ihr Blick glitt über das glitzernde Tafelland, aber er verfolgte nicht das Farbenspiel, das der Dreisonnenschein in dem Quarzgestein entfachte. Seiya dachte sich den Kopf wund, wie die verbleibende Zeit am besten auszunutzen wäre.
    Pong hatte sich neben ihr zu einer silbernen Schlinge zusammengerollt, seine Schuppen glänzend blank. Seiya hob die Hand, den kleinen Freund zu berühren, da sprang ihr ein Funkeln ins Gesicht – der Siegelring aus Diamant, den Earl Hag ihr vor seiner Abreise als Symbol zur Machtübernahme gegeben hatte, brannte hell im Sonnenlicht.
    Der Siegelring

    Seiya richtete sich auf. Sie bewegte die Hand, das Funkeln strich ihr übers Gesicht, aber das war nicht, wonach sie schaute; es war das Siegel selbst. Etwas regte sich in ihrem Kopf, halbvergessen, begraben unter hunderttausenden von Dingen, die es zu wissen gab.
    Fünf Ecken und ein Wirbel.
    In ihrem Kopf blitzte es auf.
    Sie hatte das Symbol schon gesehen und darüber gelesen! Und zwar in den Archiven der Mandiranei.
    »Pong!«
    »…«
    »Pong, wach auf, du musst mitkommen!« Sie stieß ihn mit dem Finger an.
    Der winzige Drache ringelte sich auseinander. »Wohin denn, Majestät?«
    »Ins
Gedächtnis
«, drängte die Prinzessin. »Rasch jetzt, ich glaube, ich habe eine Idee, die uns retten kann.«
    Pongs Kopf schnellte hoch; die Barteln an seinem kleinen Maul zitterten erregt. »Echt jetzt?«
    »Ich kann nichts versprechen. Aber vielleicht gibt es doch einen Weg, die Stadt vor dem Untergang zu bewahren.«
    Die Wachen grüßten, als die Bevollmächtigte Earl Hags an ihnen vorübereilte, aber sie schauten ihr auch verwundert nach, vermutlich wegen ihrer glühenden Wangen und der fiebrigen Augen.
    Das
Gedächtnis
war, was man andernorts das Stadtarchiv nannte: Es sammelte alles, was es von Thel-Ryon zu wissen gab – die Grundrisspläne, Abkommen der Händlerhäuser, Zinsbestimmungen, Urkunden über den gewählten Stadtrat und die Gesetzlegung, sowie ungefähre Übersichten über Zahl und Herkunft der Stadtbewohner, die Chronik und noch vieles mehr.
    Und das
Gedächtnis
bewahrte auch die Geschichte von Thel-Ryons Herrscherhaus, der Hag-Familie, den Gründern der Stadt. Die dieses unverwechselbare Siegel in dem Generationen alten Ring benutzten. Welches Haus sonst führte ausgerechnet den
Sturmzwinger
als Wappen? Ein Signum, das als Bannfluch bekannt war! Seiya musste herausfinden, warum die Familie Hag dieses Siegel benutzte, anstatt eines selbst kreierten.
    Denn das war möglicherweise der Schlüssel zur Rettung. Das konnte kein Zufall sein …
    Das
Gedächtnis
war ein hohes, rundes Gebäude wie ein Turm, mit vielen hohen Fenstern, der obere Teil von Erkern und einer luftigen Galerie geschmückt, von der aus man sicherlich über ganz Thel-Ryon blicken konnte. Drei breite weiße Stufen führten zu einer Doppelflügeltür. Seiya schlug zweimal den Türklopfer an, dann betätigte sie den Drücker und trat in das verträumte Zwielicht dahinter ein.
    »Carlim ak Min? Seiya von Mandiranei ist hier. Ich komme, um Einsicht in das
Gedächtnis
zu nehmen!«
    »Ich bin hier, Hoheit.«
    Seiya erkannte seine Stimme. Sie wandte sich um.
    »Willkommen, Hoheit«, sagte der Gedächtnishüter, »zu Euren Diensten. Ich hoffe, Ihr werdet zufrieden sein. Die Familie Hag zumindest schätzte stets den Rat der Archivare.« Er machte eine einladende Geste. »Sucht Ihr nach etwas Bestimmtem? Ich werde rasch für Euch finden können, was Ihr sucht.«
    Die Prinzessin überlegte. Sicherlich – wer fand sich besser zurecht in diesem Wissens-Irrgarten als der Hüter selbst? Sie würde Zeit

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