SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)
verflucht nochmal?«, schrie As’mala erbost. »Wo steht das originale Sternenportal, wo, bei Zyrkans Eiern, ist denn nun das verdammte Schiff?«
Shanija sah Darren an. »Du weißt es«, sagte sie ruhig. »Du hast davon geträumt. Schon da fing die Verbindung zu Nur-Eins … zu Raja an, ohne dass ihr es beide ahnen konntet. Deshalb hattest du den Alptraum, weil du am Gedankenozean der Eins-Wir teilhattest.«
Darren machte ein verwirrtes Gesicht, dann klärte sich seine Miene auf einmal. »Der Dunkle Mond!«, rief er.
Seine Mutter nickte.
»Ich gehe davon aus«, setzte Shanija fort, nachdem sich die Aufregung ein wenig gelegt hatte, »dass es sich dabei um Orcus handelt, denn er steht Less näher als Hades und ist den Gewalten von Fathom weniger ausgesetzt. DARIUM hat es irgendwie geschafft, statt auf Less dort zu bruchlanden – und fand die bedeutenden Kristalle vor. Nicht wahr, Eins?«
Diesmal kam die Antwort prompt. »Der ganze Mond besteht daraus, wenn man nur ein wenig unter der Kruste nachschaut.«
»Warum habt ihr die Kristalle nicht für DARIUM benutzt?«
»Das Schiff war tot, weil sein Gehirn von einem Virus befallen war. DARIUM besaß ein Sternenportal. Die Ersten stabilisierten es und nahmen nach langer Zeit Kontakt zur Heimat auf, sodass wir von ELIUM erfuhren, und von allem anderen. So blieb unser letztes Ziel der Dunkle Mond, dessen Portal als Einziges noch intakt war, weil die Menschen nie davon erfahren hatten.«
»Und mit dem zweiten Portal in ELIUM wollt ihr jetzt eine Verbindung zwischen beiden Monden schaffen.«
»Das ist uns inzwischen gelungen. Bald wird die Verbindung dauerhaft sein, sodass wir ein drittes Tor bauen können, das fest auf Less installiert wird. Nichts wird uns dann mehr aufhalten.«
»Ja, und mein Hintern ist Freiland. Ich habe genug!«, stieß As’mala hervor. »Lasst uns reingehen und alles sprengen.«
»Ihr kommt nicht mehr hinein«, erwiderte Eins ungerührt. »Trotz meines Scheiterns verläuft alles nach Plan. Das ist es, was ihr nie verstehen werdet: Ein Einzelner ist unbedeutend, andere treten an seine Stelle.«
»Das werden wir sehen«, versetzte Shanija.
»Genau.« As’mala nickte bekräftigend. »Wenn nämlich keiner mehr da ist, der an deine Stelle treten kann, du Hanswurst! Weil ich sie alle in feine Scheibchen geschnitten und an die Meeresteufel verfüttert habe.«
Seiya schmunzelte, und auch Shanija fühlte sich etwas entspannter. Egal wie aussichtslos die Lage, wie erschütternd die Enthüllungen sein mochten, As’mala würde nie aufgeben. »Luur, er soll vorerst schweigen, denn ich habe einiges zu sagen.«
Sie richtete sich auf und holte tief Luft.
»Fassen wir zusammen: Die Quinternen haben bestätigt, dass sie genau das sind, was wir schon immer vermuteten: Abgrundtief böse, ohne Wenn und Aber und Einschränkung. Auf Tod und Vernichtung aus. Was nützlich ist, unterwerfen sie und beuten es aus, alles andere wird zerstört. Ich habe selbst seinerzeit die Aufzeichnungen gesehen, als sie aus dem Hinterhalt unsere Schiffe angriffen und vernichteten. Es gab keinen Weg, eine friedliche Einigung zu erzielen. Jeder Kommunikationsversuch scheiterte, weil sie nicht mit uns reden wollten, dafür erachteten sie uns nicht wert. Wir sind für sie nicht mehr als Roboter, Maschinen, die für einen bestimmten Zweck programmiert und eingesetzt werden. Was sie meiner Tochter antaten, geschah deswegen, weil sie alles über uns herausfinden wollten, inwieweit wir verwendbar waren. Raja als Dolmetscherin einzusetzen, muss ihnen besonderen Spaß gemacht haben, sie wollten damit zeigen, wie überlegen sie uns sind. Und dass es gar nicht notwendig ist, ein Hilfsvolk zu unterwerfen, wenn man es stattdessen in seinem Sinne erziehen kann! Raja auch noch als Botschafterin zu bezeichnen, war triefender Hohn. Die bisherige Strategie der Quinternen hat sich ab dem Augenblick geändert, und ihre Planungen sind in eine neue Phase getreten, sobald es gelungen war, Raja zu konditionieren, ohne ihr einen Wurm anzusetzen.
Also was werden wir tun?
Nun, ausnahmsweise einmal sind nicht wir diejenigen, die kurz vor der Vernichtung stehen. Die Quinternen, das Böse selbst ist verzweifelt: Sie existieren nur noch als winziger Haufen, den wir inzwischen um weitere kostbare Einheiten reduziert haben. Sie sind die Letzten ihres Volkes und haben keine Chance mehr, wenn ihr
Projekt Quinterna
jetzt misslingt. Deshalb setzen sie alles auf eine Karte, und genau deshalb werden wir ihnen
Weitere Kostenlose Bücher