Susan Mallery - Bakery Sister - 03
dich verlassen. Du bist schlicht und ergreifend nicht gut genug für ihn, und sobald ihm das klar wird, ist es vorbei.“
Jesse sagte sich, dass Paula wütend und bitter war und dass das, was sie sagte, keinerlei Bedeutung hätte. Unglücklicherweise tat es dennoch weh, die Worte zu hören.
„Du irrst dich“, sagte sie leise, wobei sie ruhig und aufrecht stehen blieb. „Nichts davon trifft zu.“
„Ist das so? Ich glaube nicht. Mit dir wird es nicht länger als sechs Monate dauern. Ich weiß, du hältst mich für eine unglaubliche Zicke. Vielleicht bin ich das auch. Ich gebe zu, dass ich etwas verärgert bin über die Art, wie du mir Matt entfremdet hast. Gegen ein wenig Rache hätte ich gar nichts einzuwenden. Aber die Mühe werde ich mir nicht machen. Und weißt du auch, warum? Weil du verschwinden wirst und ich dann noch immer da bin. Wenn er die richtige Frau findet, wird er sie heiraten. Das ist es, worauf ich warte.“
Mit einem verkniffenen Lächeln verließ Paula anschließend die Wohnung.
Jesse sank aufs Sofa und gab sich die größte Mühe, nicht zu heulen.
„Blöde alte Kuh“, murmelte sie.
Paula versuchte doch nur, sie loszuwerden. Sie versuchte, ihr Zweifel an Matt einzureden, damit sie etwas Dummes tat. Und das würde nicht geschehen. Sie war stärker. Stärker, als Paula glaubte. Matt und sie würden sich nicht trennen. Sie liebten einander. Jesse würde alles tun, um ihre Beziehung zu schützen.
Nachdem das beschlossene Sache war, ging sie nach oben und machte sich daran, die Kisten auszupacken, die Matt aus dem Haus seiner Mutter mitgebracht hatte. Seine Wäsche verstaute sie in der neuen Anrichte, und seine Hemden hängte sie in den Wandschrank. Während sie so beschäftigt war, gab sie sich die größte Mühe, zu vergessen, was Paula gesagt hatte. Ihre Worte hatten keinerlei Bedeutung.
Außer, dass sie ihr Angst machten, weil Matts Mutter etwas gesagt hatte, das zutraf – sie war der Situation nicht gewachsen. Es erschreckte sie, mit jemandem wie ihm zusammen zu sein, jemand, der so gut und liebevoll, so unterstützend war. Sie liebte ihn so sehr und wünschte sich verzweifelt, nichts falsch zu machen. Wenn sie doch nur dieses Gefühl loswerden könnte, immer alles zu vermasseln.
Sie griff nach einer anderen Kiste, die er mitgebracht hatte, und hob einen Stapel T-Shirts heraus. Als sie ihn aufs Bett legen wollte, fiel etwas zu Boden. Sie bückte sich, um es aufzuheben, und hielt dann die Luft an, als sie ein kleines hellblaues Kästchen entdeckte. Eine Schmuckschatulle von Tiffanys.
Jesse pochte das Herz in der Brust. Ihr ganzer Körper blieb absolut regungslos, bis die Beine unter ihr nachgaben und sie auf den Teppich sank.
Sicher sind es Ohrringe, sagte sie sich. Vielleicht eine Art Dankeschön, weil sie ihm beim Umzug geholfen hatte. Es könnte auch etwas für seine Mom sein, obwohl sie das bezweifelte, denn Matt war nun schon seit Wochen nicht gut auf Paula zu sprechen. Allerdings könnte es auch etwas völlig anderes sein. Ein Verlobungsring?
Sie sagte sich, dass sie es wieder in die Kiste zurücklegen und mit dem Auspacken Schluss machen sollte. Sie sollte so tun, als hätte sie das Kästchen nie gefunden, und einfach abwarten, was geschah. Das wäre das Sinnvollste. Nur dass sie es nicht konnte. Sie musste es einfach wissen.
Ihre Finger zitterten, als sie das Kästchen in die Hand nahm und öffnete. Eingebettet in weichem weißen Stoff steckte ein fantastischer Solitärdiamantring. Der perfekte Verlobungsring.
Für sie war es das Schönste, was sie je gesehen hatte, und sie war kaum noch in der Lage zu atmen. Der Diamant funkelte. Höchstwahrscheinlich war es ein Stein von hoher Qualität und dementsprechend teuer. Was aber zu ihr durchdrang und ihr Herz berührte, war das, was er bedeutete.
Matt wollte sie heiraten.
Er liebte sie. Er liebte sie wirklich. Er glaubte an sie und vertraute ihr, und er wollte sein Leben mit ihr verbringen. Er wollte Kinder mit ihr haben und mit ihr alt werden. Wie konnte das sein? Wie konnte jemand wie er sich so in sie verlieben?
„Er liebt mich“, flüsterte sie und verschloss das Kästchen wieder. „Er liebt mich.“
Das Wunder dieses Augenblicks nahm ihr den Atem. Nun war sie voller Hoffnung, und sie fühlte, wie ihr Körper ganz leicht wurde. Die Zukunft schien hell und voller Möglichkeiten zu sein. Solange Matt an sie glaubte, konnte sie an sich selbst glauben. Vielleicht würde sie wieder zum College gehen und ihren
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