Susan Mallery - Buchanan - 03
nur, dass unsere Kids niemals so werden wie Sie.“
Reid war benommen. „Ich möchte das wiedergutmachen. Was kann ich tun? Soll ich sie alle nach Disney World einladen?“
„Ja, das wäre doch toll. Weil alle sich einen Ausflug nach Florida leisten können. Kümmern Sie sich doch um das, was Sie am besten können: Weiber vögeln. Obwohl, darin sollen Sie ja auch nicht so gut sein, wie man hört. Lassen Sie uns einfach in Frieden. Hier will keiner mehr etwas mit Ihnen zu tun haben. Auf Ihre Art der Wohltätigkeit können wir verzichten.“
Und damit war das Gespräch beendet.
Von außen sah das asiatische Restaurant elegant aus. Gedeckte Farben, ein schlichter Garten im Zen-Stil und ein Innenhof, der im Sommer dazu einlud, draußen zu sitzen.
Dani parkte in der Nähe, dann betrat sie das Restaurant. Sie hatte ein Vorstellungsgespräch bei Jim Brace, dem Eigentümer.
Auch innen war das Restaurant schlicht gehalten, aber geschmackvoll eingerichtet. Viel Glas und dazwischen bunte Akzente aus leuchtenden Stoffen. Der Gastraum war doppelt so groß wie der des „Waterfront“.
Das Restaurant öffnete erst in ein paar Stunden, entsprechend wenig Personal war anwesend. Dani fragte einen Kellnergehilfen, der gerade die Tische eindeckte, nach Jim.
Der Mann sah sie an. „Werden Sie erwartet?“
Sein sorgenvoller Blick irritierte sie mehr als die Frage.
„Ich habe einen Termin bei ihm.“
„Oh, okay. Ich sage ihm Bescheid.“ Er schickte sich an zu gehen, dann drehte er sich noch einmal um. „Bleiben Sie hier stehen und fassen Sie nichts an.“
„Ich verspreche es“, sagte Dani und fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
Sie ging hinüber zum Empfang im Vorraum und atmete tief durch. Es war ihr erstes Vorstellungsgespräch – und ein sehr wichtiges. Jim Braces Restaurant war eine der Topadressen in Seattle. Die Restaurantkritiker waren uneins darüber, was exquisiter war: das Essen oder der Service. Hier anfangen zu können entspräche in etwa dem Filmdebüt eines Schauspielers im vielversprechendsten Film des Jahres.
Sie beruhigte sich damit, dass sie ausreichend Erfahrung besaß und Jim offensichtlich von ihrem Lebenslauf beeindruckt war. Falls sie den Job nicht bekam, konnte sie mit dem Gespräch immerhin wichtige Erfahrungen für das nächste Mal sammeln.
Ein großer, schlanker Mann kam auf sie zu. Sie erkannte Jim, weil sie schon einmal Fotos von ihm in der Zeitung gesehen hatte, und lächelte.
„Mr. Brace, ich bin Dani Buchanan.“
„Bitte nennen Sie mich Jim. Ich sage Dani zu Ihnen, ja?“ Er schüttelte ihr die Hand und führte sie in den hinteren Teil des Restaurants. „Waren Sie schon mal hier zum Essen?“
„Schon mehrfach. Das Essen ist einfach unglaublich.“
„Unsere Rezepte sind geheim“, witzelte er. „Meine Mutter ist Halbchinesin, und der Bruder meines Vaters lebte lange Jahre in Japan. Ich wuchs in beiden Ländern auf, spreche die Sprachen und – was viel wichtiger ist – habe mich mit der Küche beider Länder befasst. Den Sommer verbrachte ich immer in Seattle, also weiß ich auch, was die Amerikaner mögen. Und diese Kombination begründet meinen außergewöhnlichen Erfolg.“
Er sprach nicht weiter, als sich eine junge Frau in Küchen-dress mit einem großen Tablett näherte.
Statt ihr zu danken, musterte Jim das Tablett, nahm es ihr ab und sagte: „Sie können gehen.“
Die Frau verbeugte sich leicht und verschwand.
Jim begann die Teller auf dem Tisch zu verteilen. „Ich bin sicher, dass Sie nichts dagegen haben werden, das Essen noch mal zu versuchen. Es ist einfach exzellent. Unser Küchenchef Park ist seit sechs Monaten hier. Ich war nicht mit all seinen Änderungen einverstanden, aber ein paar Dinge habe ich ihm eingeräumt.“
„Im ‚Waterfront‘ haben wir so etwas Ähnliches mitgemacht, als es wiedereröffnet wurde“, sagte Dani lächelnd. „Penny Jackson will sich nicht reinreden lassen. Aber gegen ein Genie kann man auch schlecht argumentieren.“
„Ich schon, und ich tue es auch“, versicherte Jim. „Das hier ist mein Restaurant. Was ich sage, wird gemacht.“ Ohne sie zu fragen, füllte er zwei Teller mit verschiedenen Vorspeisen.
Dani nahm ihren Teller und staunte. Es gab verschiedene Sorten von Teigtäschchen, Tempura-Gemüse und einen Auflauf, der verführerisch duftete.
Jim goss ihr Tee ein und gab ein bisschen Zucker dazu. Vielleicht lag es an ihr, aber irgendwie riss dieser Mann alles an sich. Sie konnte froh sein, dass er sie nicht
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