Susan Mallery - Buchanan - 03
mit Zeke gesprochen“, berichtete er, als er ihr die Vase gab. „Wie ich meinen Ruf retten kann.“
„Wer ist Zeke?“, fragte sie.
„Mein Buchhalter. Ich habe Seth gefeuert, den Typ, der sich um meine Auftritte und Werbeverträge gekümmert hat. Die fallen demnächst erst mal flach. Also habe ich mir überlegt, wie ich mein angekratztes Image wiederherstellen kann. Zeke erwähnte eine große Wohltätigkeitsveranstaltung. Was hältst du davon?“
Sie stellte die Blumen ins Wasser und war froh darüber, dass sie den Blumenstrauß arrangieren konnte. Dann drehte sie sich um.
„Es wäre eine Geste“, sagte sie, „und als solche würde sie von den Menschen wahrgenommen. Findest du nicht, du solltest etwas anderes machen? Etwas, das etwas mehr Stehvermögen demonstriert.“
Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, wünschte sie, sie könnte die Worte zurücknehmen. Oder der Boden würde sich auftun und sie verschlucken.
Hatte sie gerade wirklich ‚Stehvermögen‘ gesagt? Erinnerte das nicht etwas zu sehr an die Wortwahl, die die Reporterin in ihrem Artikel benutzt hatte?
„Ich wollte sagen ...“, begann sie und sah, wie er sie angrinste.
„Mir ist klar, was du sagen wolltest. Etwas Bedeutsameres.
„Richtig.“
„Du hast sicher nicht über meine ...“
Nein“, sagte sie schnell. „Ich bin fest davon überzeugt, damit ist alles ...“
Er sah sie mit erwartungsvoller Miene an.
„... bestens“, murmelte sie.
„Besser als das.“
„Natürlich. Spektakulär.“
Er grinste. „So ist es.“
„Ich liebe alles an diesem Haus“, sagte Madeline, als sie nach dem Essen den Tisch abgeräumt hatten. „Außer der fehlenden Geschirrspülmaschine.“ Sie hatte Lori befohlen, sitzen zu bleiben. Aber Reid hatte angeboten, ihr zu helfen.
„Die Möbel sind alle original aus den Vierzigerjahren“, erzählte Madeline. „Den Herd hat sie aus einem Laden, der die Dinger restauriert. Sie hat mir erlaubt, meine Mikrowelle mitzubringen, aber die kostbaren Schränke dürfen keinem Geschirrspüler weichen.“
Er sah sich in der bunt eingerichteten Küche um. Die Wände waren gelb gestrichen, der Küchenschrank war weiß, die Kacheln rot mit gelben Akzenten.
„Das passt zu ihr“, sagte er.
„Ganz genau.“
Er nahm ein Küchenhandtuch und begann den ersten Teller abzutrocknen. „Ich habe Sie mir ganz anders vorgestellt.“
„Kränker, meinen Sie?“, fragte sie.
„Irgendwie schon.“
„Das kommt noch. Im Moment sind die meisten Symptome noch nicht sichtbar. Ich habe ein paar blaue Flecke, das ist ein Zeichen dafür, dass die Leber nicht richtig arbeitet. Das wird schlimmer, je weiter die Krankheit fortschreitet.“
„Sollen wir das Thema wechseln?“
„Mir macht es nichts aus, über meine Krankheit zu sprechen“, sagte Madeline. „Sie ist ein Teil meines Lebens geworden.“
Und ihres Todes. Er hatte noch nie jemanden gekannt, der nicht mehr lange zu leben hatte. Gut, Gloria würde auch bald sterben, aber das war etwas anderes. Sie war schon alt. Madeline war erst Anfang dreißig.
„Sie sind so ruhig“, sagte er.
„Nicht immer.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich so ruhig wäre.“
Sie lächelte. „Man weiß nie, wozu man fähig ist, bis man in die Situation kommt. Ich war am Anfang auch völlig schockiert und wusste nicht, was ich machen sollte. Lori hat sich dann mehr oder weniger um alles gekümmert. Sie ist mit mir zum Arzt gegangen und hat die wesentlichen Fragen gestellt. Mein Mann ist einfach abgehauen. Lori hat mich zum Anwalt geschleppt und dafür gesorgt, dass er mich nicht auch noch über den Tisch zieht.“
„Er ist abgehauen wegen Ihrer Krankheit?“
„Ja. Nett, nicht wahr?“
„Tut mir leid.“ Reid fühlte sich unwohl.
„Mir auch. Zum Glück haben wir wenigstens keine Kinder. Mich im Stich zu lassen ist eine Sache, aber Kinder ...“ Sie spülte ein Glas ab. „Okay, jetzt sollten wir wirklich besser das Thema wechseln. Lassen Sie uns über was Schönes reden.“
In diesem Moment kam Lori in die Küche. „Soll ich noch was helfen?“, fragte sie.
Madeline seufzte. „Nein. Du hast schon gekocht. Du darfst dich jetzt erholen, während wir den Abwasch erledigen.“
„Ich will mich nicht erholen.“
„Dann guck Fernsehen. Oder lies was. Mach dir Gedanken über die unendlichen Weiten des Weltalls.“
„Ist gut, ich geh ja schon“, sagte Lori trotzig und verschwand.
Reid sah ihr nach. „Das war sogar für sie ein seltsames
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