Susan Mallery - Buchanan - 03
Sie ist auf der Suche nach dir“, sagte sie.
Sein Verlangen verschwand augenblicklich.
„Was hast du ihr gesagt?“
Sie presste die Lippen aufeinander. „Ich habe gelogen. Ich habe gesagt, ich wüsste nicht, wer du bist und dass ich keine Ahnung hätte, was sie von mir wollte.“
„Danke.“
„Nichts da. Ich will so etwas nicht tun müssen. Diese eine Journalistin, die hier herumgeschlichen ist, war schlimm genug. Und jetzt das.“
„Ich kann sie nicht daran hindern. Was soll ich machen?“
„Dich anders verhalten. Ich verstehe es einfach nicht. Ich werde einfach nicht schlau aus dir. Einerseits bist du unglaublich nett und intelligent, andererseits scheinst du nichts als Sex im Kopf zu haben. Ich weiß einfach nicht, was bei dir dahintersteckt.“
Sie wirkte verwirrt und frustriert, nicht einfach nur sauer.
Jetzt stemmte sie die Hände in die Hüften und sah ihn an. „Geht es dir nur um die Menge der Frauen, die du rumgekriegt hast? Interessieren dich die inneren Werte eines Menschen überhaupt nicht?“
„Dir geht es natürlich immer nur um die inneren Werte“, sagte er.
„Zumindest auch. Ich möchte eine Beziehung zu dem Menschen haben, mit dem ich schlafe. Aber das klingt für dich sicher altmodisch.“
„Nein“, sagte er und fragte sich, wie wohl die Männer aus ihrem Umfeld so waren. Warum war sie eigentlich nicht verheiratet? Wollte sie nicht, oder war sie nie gefragt worden?
„Hast du gerade eine Beziehung?“, fragte er.
„Was? Nein, aber darum geht es auch nicht.“
„Ich weiß. Ich wollte es trotzdem wissen.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir reden gerade nicht über mich. Sag mir doch einfach, wie dein Kopf funktioniert, Reid. Warum verhältst du dich so?“
Er hätte ihr tausend Antworten darauf geben können, aber die wollte er Lori nicht zumuten. Also entschloss er sich für die Wahrheit.
„Ich bin eben kein Typ, den man heiraten will“, sagte er. „Keine Frau würde eine ernste Beziehung mit mir eingehen.“
Lori überlegte kurz, dann sagte sie: „Das ist alles? Du benutzt Frauen, weil sie dich dazu zwingen?“
„Ich benutze niemanden. Ich mache durchaus klar, was mit mir drin ist und was nicht. Ich sage ihnen immer die Wahrheit.“
„Das stimmt. Tut mir leid.“ Lori ging hinüber zum Ledersofa und setzte sich. „Du sagst, du handelst so, weil ohnehin keiner was anderes von dir erwartet, also warum solltest du dich bemühen?“
So hätte ich es vermutlich nicht formuliert, dachte er, aber er fühlte sich ertappt. Wieso war ihr dieses Thema so wichtig?
Er setzte sich ans andere Ende der Couch. „Du hast nicht gerade eine hohe Meinung von mir“, stellte er fest.
„Du gibst mir keinen Anlass, das zu ändern.“
Sie hatte recht. Meistens war es ihm auch egal, was die Frauen von ihm hielten. Es gab so viele, die ihn anbeteten, dass ihm der Rest egal war. Aber bei Lori war es noch immer etwas anderes.
Er holte tief Luft. „Also. Da war mal ein Mädchen“, sagte er, „sie hieß Jenny. Ich lernte sie kennen, als ich ins Farm-Team kam.“ Er sah sie an. „Das ist ein Baseball-Team in einer unteren Liga. Da rekrutieren die großen Teams ihre Spieler.“
Sie lächelte, und trotz ihrer Brille konnte er die Lachfältchen um ihre Augen sehen. „Ich weiß, was ein Farm-Team ist“, sagte sie. „Ich bin zwar kein Riesen-Baseballfan, aber ein bisschen kenne ich mich schon aus.“
„Na gut. Also, ich lernte Jenny kennen, und es war von Anfang an wunderbar. Sie war hübsch und intelligent und lustig, und ich war völlig verrückt nach ihr.“
Lori setzte sich anders hin. Ihr Mund zuckte leicht, als sie sagte: „Du warst also mal normal.“
„Mehr als das. Ich war verliebt.“
Er erinnerte sich nicht gern an diese Zeit. Die Zeit mit Jenny war das Allerbeste gewesen, was er je erlebt hatte, aber die Trennung ... Damals hatte er geglaubt, er würde nie darüber hinwegkommen.
Loris braune Augen schimmerten dunkel. „Ich kann mir dich gar nicht verliebt vorstellen. So richtig mit Treue und Liebe in alle Ewigkeit?“
Ihre Stimme klang angestrengt. Vielleicht war sie neidisch, dachte er, aber möglicherweise glaubte sie ihm auch einfach nur nicht.
„Ich habe ihr einen Antrag gemacht.“
Lori erstarrte. „Das habe ich nicht gewusst.“
„Das weiß keiner.“ Er beugte sich vor, stützte die Unterarme auf die Oberschenkel und starrte auf den Boden. Plötzlich erinnerte er sich wieder an den Abend damals. Es war warm, aber es hatte
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